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17.04.25
11:38 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Langfristige Perspektiven für Schulen und Vertretungslehrkräfte – wir brauchen endlich einen anständigen Umgang mit Vertretungslehrkräften

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #65 – 17.04.2025
Martin Habersaat: Langfristige Perspektiven für Schulen und Vertretungslehrkräfte – wir brauchen endlich einen anständigen Umgang mit Vertretungslehrkräften Zum Umgang des Bildungsministeriums mit Vertretungslehrkräften, deren Entfristungsklagen vor dem Arbeitsgericht und anstehende Entwicklungen sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Es gibt kaum eine Branche, die vom Fachkräftemangel nicht betroffen ist. Das zeigt sich auch an den Schulen im Land. Unterrichteten im Schuljahr 2019/20 durchschnittlich noch 7,7 Prozent Vertretungslehrkräfte, sind es in diesem Schuljahr bereits 12 Prozent. Zum Stichtag 1. Oktober 2024 unterrichteten 1.955 Vertretungslehrkräfte mit einem Hochschulabschluss und 1.211 ohne einen Hochschulabschluss an Schleswig-Holsteins Schulen.
Dennoch fallen mehr und mehr Unterrichtsstunden im Land aus: Waren es im Schuljahr 2019/20 noch 9,7 Prozent an den allgemeinbildenden und 8,3 Prozent an den berufsbildenden Schulen, waren es im letzten Schuljahr 11,9 Prozent an den allgemeinbildenden und 13,6 Prozent an den berufsbildenden Schulen.
Diese beiden Werte verdeutlichen, wie dringend wir an den Schulen auf Vertretungslehrkräfte angewiesen sind. Daher haben wir als SPD-Landtagsfraktion zusammen mit der GEW im letzten Jahr ein Konzept für einen neuen Umgang mit Vertretungslehrkräften erarbeitet. Denn sowohl die Schulen als auch die Vertretungslehrkräfte verdienen Lösungen, die ihre Schwierigkeiten ernst nehmen und die ihnen langfristige Perspektiven aufzeigen. Die bisher gängige Praxis der Günther-Regierung, Menschen nach etlichen Arbeitsverträgen und fünf Jahren, in denen sie alle Aufgaben einer Lehrkraft wahrnehmen durften und sollten, nicht weiter zu beschäftigen und sie durch andere ohne entsprechende Erfahrungen zu ersetzen, ist keine gute Lösung.
Und scheinbar auch keine sonderlich rechtssichere: Bis März lagen dem Bildungsministerium sieben Entfristungsklagen vor; 15 wurden im letzten Jahr abgeschlossen. Nur ein Urteil bestätigte das vertraglich vereinbarte Befristungsende, die anderen Klagen mündeten in der befristeten und auch unbefristeten Weiterbeschäftigung der klagenden Vertretungslehrkräfte, z.T. unter der Voraussetzung, einen sogenannten „Anpassungslehrgang“ zu besuchen. Auch 2025 endeten mindestens zwei Verfahren mit einem Vergleich, der für die Weiterbeschäftigung den Besuch von Qualifikationsmaßnahmen beinhaltete, wie ich live im Landesarbeitsgericht beobachten konnte.
Solche Maßnahmen haben wir bereits im letzten Jahr gefordert, aber sie wurden von der schwarz- grünen Koalition abgelehnt.
In drei Punkte immerhin gibt es Bewegung: Die Lage in den „schwierigeren“ Teilen des Landes soll durch die „Abordnung Plus“ verbessert werden. Eine interessante Idee, die allerdings besser umgesetzt werden muss. Dazu haben wir für das Mai-Plenum einen Antrag eingereicht. Zweitens will das Bildungsministerium „als Vertretungslehrkräfte vorrangig solche Personen beschäftigen, die auch eine Perspektive haben, dauerhaft als Lehrkraft tätig zu werden“. Das löst in mir die Sorge aus, dass noch mehr Lehramtsstudierende (das könnten die oben erwähnten 1.955
1 Vertretungslehrkräfte mit einem Hochschulabschluss sein, so genau weiß das Ministerium das leider nicht) als bisher ohnehin schon zu früh in zu viel bedarfsdeckendem Unterricht verheizt werden. Im Rahmen eines Studiums soll schließlich die Basis für 40 Jahre in einem sehr anspruchsvollen Beruf gelegt werden.
Drittens plant das Ministerium, „gemeinsam mit ausgewählten Schulen im Schuljahr 2025/26 ein Konzept entwickeln, wie auch Personen mit anderen beruflichen Hintergründen als Vertretungskräfte eingesetzt werden können.“
Wir sind sehr gespannt, welche Schulen ausgewählt werden und wie dieses Konzept aussieht. Vorschläge haben wir gemeinsam mit der GEW auf den Tisch gelegt.

Material: Bericht zur Unterrichtssituation 2019/2020: Drucksache 19/2471 Bericht zur Unterrichtssituation 2023/24: Drucksache 20/2797 Kleine Anfrage Vertretungslehrkräfte Schuljahr 2024/25: Drucksache 20/2976 Kleine Anfrage Vertretungslehrkräfte vor dem Arbeitsgericht: Drucksache 20/3065 Antrag neuer Umgang mit Vertretungslehrkräften: Drucksache 20/2233



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