Anne Riecke zu TOP 13 "Keine Kürzungen bei der Kontingentstundentafel"
28.03.2025 | BildungAnne Riecke zu TOP 13 "Keine Kürzungen bei der Kontingentstundentafel" In ihrer Rede zu TOP 13 (Sicherung der Unterrichtsqualität – Keine Kürzungen bei der Kontingentstundentafel) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anne Riecke:„Es scheint so, als würden wir uns in einer Endlosschleife bewegen, in einem unentwegten Kampf für die Bildungslandschaft hier in Schleswig-Holstein, der aber leider kein Gehör bei der Landesregierung findet. Oder ist es gar Ignoranz? Ist es egal, was mit unseren Schülerinnen und Schülern passiert?Die Sicherung der Unterrichtsqualität ist ein zentrales Anliegen, das nicht nur die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler, sondern auch die gesamte Gesellschaft betrifft. Wir fordern daher die Landesregierung mit Nachdruck auf, die Kürzungen in der Kontingentstundentafel für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zurückzunehmen und gleichzeitig die Bedarfe der Lehrerstellen an die steigenden Schülerzahlen anzupassen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um eine qualitativ hochwertige Bildung zu gewährleisten.Die aktuellen Herausforderungen im Bildungssystem sind vielfältig. Mit dem Anstieg der Schülerzahlen und den damit verbundenen Anforderungen an die Lehrkräfte steht das Bildungssystem unter Druck. Viele Schulen bzw. viele Lehrerinnen und Lehrer sehen sich bereits heute gezwungen, Unterrichtsinhalte zu komprimieren und Abstriche bei der Vermittlung wichtiger Themen zu machen – trotz der Fachanforderungen. Da bringt es nichts, dass zusätzlich zu Kürzungen neue Maßnahmenpakete für basale Kompetenzen und Informatik aus der Schublade gezogen und den Lehrerinnen und Lehrern aufgebürdet werden, diese verpuffen und sind letztlich einfach nur ein Hohn.Die Kürzungen von sechs bzw. vier Wochenstunden sind nicht nur ein Zeichen für unzureichende finanzielle Mittel für unsere Schulen, sondern auch ein fatales Signal an die Lehrkräfte, Schüler und die Elternschaft. Wenn es nicht gelingt, die Unterrichtsversorgung auf einem Mindestmaß von 101 Prozent zu halten und perspektivisch mindestens auf 102 Prozent zu erhöhen, wird dies unweigerlich zu einem Anstieg des Unterrichtsausfalls führen. Mehr Lehrerinnen und Lehrer werden an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Und wir können es einfach sagen: Es wird zu einer Überlastung führen, die sich bereits jetzt schon abzeichnet. Nicht nur die Quantität des Unterrichts ist ein wichtiger Faktor, sondern vor allem auch die Qualität der Lehrkräfte. Gut ausgebildete und motivierte Lehrerinnen und Lehrer sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Bildungsprozess. Wenn Schulen nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, leidet die Unterrichtsqualität. Die Rücknahme der Kürzungen ist also nicht nur eine finanzielle Entscheidung, sondern eine bildungspolitische Notwendigkeit.Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Diskussion ist die Vermittlung von Gesellschaftswissenschaften und politischem Unterricht. In Zeiten von zunehmender Polarisierung und gesellschaftlichem Wandel ist es von größter Bedeutung, dass Schüler die notwendigen Kompetenzen erwerben, um in einer demokratischen Gesellschaft aktiv und verantwortungsbewusst teilzunehmen. Kürzungen in diesen Fächern würden nicht nur das Wissen der Schüler einschränken, sondern auch ihre Fähigkeit, kritisch zu denken und gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Bildung ist der Schlüssel zur Integration, zur Förderung von Toleranz und zur Schaffung eines stabilen sozialen Gefüges. Sie sind unser Morgen und unser Fundament der Gesellschaft.Darüber hinaus sind die Bildungsergebnisse in Deutschland, ja auch in Schleswig-Holstein, alarmierend. Studien zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler grundlegend schlecht abschneiden. Vor allem in den Bereichen Lesekompetenz, mathematisches Grundwissen sowie kritisches Denken weisen sie massive Defizite auf. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung, die umso dringlicher nach Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität ruft. Die Rücknahme der Kürzungen in der Kontingentstundentafel wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass Schulen die nötige Unterstützung erhalten, um ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern. Aber nein, da wird dann noch über Leistungsnachweise in anderen Fächern wie Religion und Musik gesprochen.Die Sicherung der Unterrichtsqualität in Schleswig-Holstein ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Landesregierung muss die notwendigen Schritte einleiten, um die Kürzungen in der Kontingentstundentafel zurückzunehmen und die Lehrerstellen bedarfsgerecht zu erhöhen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Bildung erhalten, die sie verdienen – eine Bildung, die sie auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet und ihnen die Möglichkeit gibt, als aktive und verantwortungsbewusste Bürger in unserer Gesellschaft zu agieren.“ Sperrfrist Redebeginn!Es gilt das gesprochene Wort. Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, KlimaschutzKontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. PressesprecherinTel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.deFDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de