Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
27.03.25
16:43 Uhr
CDU

Hauke Hansen: TOP 24: Zusätzlicher Schritt zur Stärkung unserer Krankenhäuser

Gesundheit | 27.03.2025 | Nr. 86/25
Hauke Hansen: TOP 24: Zusätzlicher Schritt zur Stärkung unserer Krankenhäuser Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Bau und die Modernisierung von Krankenhäusern können in Deutschland durch staatliche Zuschüsse gefördert werden. Ohne die staatliche Baukostenförderung wäre die Errichtung oder Modernisierung von Krankenhäusern in der Regel wirtschaftlich nicht darstellbar. Zuständig sind die Bundesländer, die die Förderrichtlinien und somit die Rahmenbedingungen festlegen.
Durchschnittlich belief sich das jährlich in Schleswig-Holstein zur Verfügung stehende Fördervolumen auf ca. 117 Millionen Euro in den letzten 5 Jahren. Die Summe wird zu gleichen Teilen aus dem Landeshaushalt und von den Kommunen aufgebracht.
In dieser Legislaturperiode haben wir das Fördervolumen zur Stärkung unserer Krankenhäuser bereits schrittweise erhöht. Und wir werden es wie beschlossen weiter erhöhen. Mit dem nun vorgelegten Antrag gehen wir einen zusätzlichen Schritt zur Stärkung unserer Krankenhäuser: Die regierungstragenden Fraktionen stoßen eine Überarbeitung der Förderrichtlinien für Schleswig-Holstein an und definieren Ziele, die den Zeiten angemessen sind.
Unsere drei großen Hauptziele sind:
1. Unsere Krankenhäuser sollen baulich besser auf kriegerische und terroristische Bedrohungen vorbereitet sein. 2. Unsere Krankenhäuser sollen besser auf Extremwetterlagen und Naturkatastrophen vorbereitet werden. 3. Unsere Krankenhäuser sollen nachhaltiger werden.
Uns ist bewusst: Das gibt es nicht zum Nulltarif, das wird Geld kosten.
Aber nichts zu tun wäre verantwortungslos und würde langfristig höhere Kosten auslösen. Die Umsetzung ist äußerst zeitkritisch. In den nächsten Jahren haben wir in Schleswig-Holstein zwei Megaprojekte in der Pipeline.



Seite 1/2
Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Das sind die Großkliniken an den Standorten Flensburg und Pinneberg. Am Ende werden nur diese beiden Projekte zusammen vermutlich deutlich über eine Milliarde Euro an Baukosten und weit über eine halbe Milliarde Euro an Fördermitteln verschlungen haben.
Daneben werden durch das KHVVG weitere, ebenfalls gewaltige Baumaßnahmen notwendig werden. Auch hier wird das Volumen über einer Milliarde Euro liegen. Es ist absolut sinnvoll und notwendig, dass wir all diese Investitionen möglichst zukunftssicher planen und fördern. Wie eingangs schon ausgeführt: Es geht nicht um einen einzelnen Punkt, den wir anpacken wollen, es geht um eine Vielzahl von Optimierungen.
Ein konkretes Beispiel:
Wir wissen alle bereits heute, dass in den nächsten Jahrzehnten Extremwetterlagen, zum Beispiel mit starker Hitze, häufiger eintreten werden.
Auch wissen wir aus Studien, dass extrem hohe Umgebungstemperaturen sich negativ auf Heilungsprozesse von Patientinnen und Patienten sowie auf die Leistungsfähigkeit von Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften auswirken können. Baulich können wir hier viel tun.
Fest steht: Wenn man den Hitzeschutz bereits in der Planung berücksichtigt, ist dieser deutlich effizienter und kostengünstiger zu realisieren, als wenn man nachträglich versucht diesen in bestehende Gebäude zu integrieren. Leider müssen unsere Krankenhäuser auch resilienter gegenüber weiteren Bedrohungen von innen und außen werden.
Cyberangriffe auf Krankenhäuser häufen sich und auch terroristische sowie kriegerische Bedrohungen müssen aus unserer Sicht mitgedacht werden. Vor drei Monaten war ich in der Ukraine und habe mich dort über die medizinische Versorgung informiert und verschiedene Krankenhäuser besichtigt. Ich bin bis heute tief beeindruckt.
In einem Krankenhaus in Lviv ist kriegsbedingt die Anzahl der Betten innerhalb von 2 Jahren von 700 auf rund 2.000 angestiegen. Nun sind die Verhältnisse wirklich nicht vergleichbar, aber einfach mal zur Dimension: Unser UKSH hat an den Standorten Kiel und Lübeck zusammen 2.600 Betten. Einer meiner Schlüsse aus dem Besuch in der Ukraine:
Wir müssen die Fähigkeit erlangen, im Krisenfall kurzfristig Behandlungskapazitäten deutlich erweitern zu können. Berücksichtigt man den Umstand, dass die Krankenhausreform des Bundes aktuell das Ziel hat, die Anzahl der Kliniken und Betten zu reduzieren, müssen wir kluge Konzepte entwickeln, damit wir im Ernstfall schnell reagieren können.
Wir stellen mit diesem Antrag die richtigen Weichen, ich bitte um Zustimmung.



Seite 2/2
Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de