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26.03.25
13:26 Uhr
FDP

Anne Riecke zu TOP 9 "Agri-Solaranlagen umweltfreundlich gestalten"

26.03.2025 | Landwirtschaft
Anne Riecke zu TOP 9 "Agri-Solaranlagen umweltfreundlich gestalten" In ihrer Rede zu TOP 9 (Freiflächen-Solar und Agri-Solaranlagen umweltfreundlich gestalten) erklärt die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anne Riecke:
„Wir alle wissen: Der Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend für unsere Energiezukunft. Gerade Schleswig-Holstein als Wind- und Sonnenland muss hier seinen Beitrag leisten. Doch das muss mit Vernunft und Augenmaß geschehen. Und genau da hat der Antrag der Koalition deutliche Schwächen, denn er macht keinen klaren Unterschied zwischen Freiflächen-Photovoltaik und Agri-Photovoltaik – und das ist ein entscheidender Fehler! 
Für uns Freie Demokraten steht fest: Agri-PV hat enormes Potenzial. Hier wird die Energiegewinnung mit landwirtschaftlicher Nutzung kombiniert. Das bedeutet, wir nutzen Flächen doppelt – für die Lebensmittelproduktion beispielsweise und für die Energiewende. Gerade in einem Agrarland wie Schleswig-Holstein ist das der richtige Weg. Flächen müssen intelligent genutzt werden, statt sie für eine einzige Funktion zu blockieren.
Freiflächen-PV hingegen sehen wir kritisch. Warum? Erstens: Der Netzausbau in Schleswig- Holstein ist für große Freiflächenanlagen schlicht nicht ausgelegt. Was bringt es, immer mehr Strom zu erzeugen, wenn er gar nicht ins Netz eingespeist werden kann? Solange dieser Flaschenhals nicht gelöst ist, schaffen wir mehr Probleme als Lösungen. 
Zweitens: Die Flächenversiegelung durch riesige PV-Parks ist enorm. Jede Anlage, die landwirtschaftliche Nutzfläche dauerhaft reduziert, geht zulasten unserer Ernährungssicherheit und des ländlichen Raums. Zudem stehen die Pachterträge bei PV in Konkurrenz zu landwirtschaftlich genutzten Flächen. Gerade mit Blick auf die jüngsten Krisen sollten wir genau überlegen, wo wir Ackerland für erneuerbare Energien aufgeben. Agri-PV bietet hier einen echten Mehrwert – klassische Freiflächenanlagen nicht.
Drittens: Diese Großanlagen zerstören Lebensräume. Die Jägerschaft warnt zu Recht: Die bisherigen Planungen sind zu großflächig und zerschneiden wichtige Wildrouten massiv. Das hat weitreichende ökologische Folgen.
Statt riesiger PV-Parks, die ganze Landschaften umkrempeln, brauchen wir kleinteiligere Lösungen – davon aber mehr. Das wäre der Weg, um den Naturschutz mit der Energiewende zu verbinden. Schlussendlich möchte ich folgendes sagen: Biodiversitätsfördernde Photovoltaik-Anlagen brauchen kein eigenes Fördersegment! PV sollte immer mit Biodiversität in Einklang gebracht werden und dafür braucht es andere Rahmenbedingungen von Anfang an – keine Förderung, sondern andere Bedingungen! Wir sind für einen vernünftigen Ausbau von Photovoltaik – aber mit Konzept und klaren Prioritäten, damit auch die realen Konsequenzen bedacht werden. Wie man grüne Energie, die sowieso schon gefördert wird, noch grüner und verträglicher machen möchte, indem man sie nochmals fördert, erschließt sich mir nicht. Wir brauchen also eine differenzierte Strategie, die Agri-PV in den Mittelpunkt stellt und den Netzausbau berücksichtigt. Da der Antrag in dieser Form jedoch Schwächen aufweist, werden wir ihn ablehnen. Die Energiewende braucht kluge Konzepte und nicht pauschale Flächenverwertung willkürliche Förderungen.“
 
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort.



Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, Klimaschutz


Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin
Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de



FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de