Cornelia Schmachtenberg: TOP 9: Best-Practice für Freiflächen-PV und Agri-PV
Umweltschutz | 26.03.2025 | Nr. 76/25Cornelia Schmachtenberg: TOP 9: Best-Practice für Freiflächen-PV und Agri-PV Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,der Ausbau erneuerbarer Energien ist für uns alle von herausragender Bedeutung. Doch genau dieser Ausbau hat auch Auswirkungen auf unsere Natur – zum einen positiv, indem wir durch diesen Schritt Klimaneutral werden und wir die klimatischen Bedingungen hoffentlich so weit wie möglich stabilisieren werden können. Zum anderen gibt es jedoch auch Konflikte, die pragmatisch gelöst werden müssen. Es ist daher kein Zufall, dass der letzte Naturschutztag sowie die Jahreshauptversammlung des Landesnaturschutzverbandes dieses Thema als Schwerpunktthema gewählt haben.Und ein solcher Konflikt wird auch bei dem Ausbau von Freiflächen- Photovoltaikanlagen sichtbar, den wir angefangen haben zu lösen. Denn dank unserer Landtagsinitiative wurde der Solar-Erlass bereits überarbeitet, und das Ergebnis kann sich sehen lassen – diese Rückmeldung bekommen wir von allen Seiten. Doch auch wenn wir hier schon viele Fortschritte erzielt haben, bleiben aus unserer Sicht einzelne Punkte noch offen, die weiter verbessert werden müssen.Die Ampel-Koalition hat in den letzten Jahren die Priorisierung von Solaranlagen an Bahntrassen und Autobahnen beschlossen. Die ersten Ergebnisse sind bereits im Land sichtbar, viele weitere Projekte sind aktuell in Planung oder stehen kurz vor der Umsetzung. Doch ein Punkt, der bei der Beschlussfassung auf Bundesebene leider nicht ausreichend berücksichtigt wurde, sind die Wildquerungen. Wildquerungen sind jedoch häufig nur noch die einzige Möglichkeit zerschnittene Lebensräume zu überwinden. Und der Bau der Freiflächen-Photovoltaikanlagen können genau an diesen Trassen und Straßen die bereits bestehenden Wildquerungen erheblich beeinträchtigen und sogar unbrauchbar machen.Die Folgen: Lebensräume werden weiter zerschnitten - manche könnten durch den Zubau gar nicht mehr vernetzt sein. Die genetische Verarmung beim Wild nimmt zu. Aber es ist auch aus Sicht als Steuerzahler wenig erfreulich, wenn solche großen, teuren Anlagen gebaut werden, die dann unbrauchbar werden. Aus diesem Grund fordern wir, dass für Wildquerungen Ausnahmen von der Privilegierung von Photovoltaikanlagen geschaffen werden. Und da im Voraus die Frage aufkam: Bis auf Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de vor Ort Gespräche führen, gibt es keine andere Lösung dieses Problem zu beheben. Und diese reichen leider nicht immer aus. Darüber hinaus gibt es auch in anderen Bundesländern genau diese Problematik.Ebenso treten wir weiterhin dafür ein, dass bei der Planung und dem Bau der Freiflächen-Solaranlagen der zukünftige Wildwegeplan im gesamten Land berücksichtigt wird. Unser Ziel ist es, den verbleibenden Lebensraum für Wildtiere zu vernetzen.Im Zuge der Überarbeitung des Solar-Erlasses wurden – wie bereits erwähnt - positive Änderungen vorgenommen, doch es gibt sicherlich noch weiter Potenzial. Oftmals liegt es vor Ort nicht am fehlenden Willen zur biodiversitätsfreundlichen Gestaltung, sondern an fehlendem Wissen und Beispielen. In anderen Bundesländern gibt es bereits Leitfäden oder Handreichungen, die hier noch unbekannt sind. Daher schlagen wir vor, Best-Practice-Beispiele hier vor Ort zu entwickeln und gezielt in Schleswig-Holstein zu verbreiten. Diese Informationen wie man einfach und unkompliziert Anlagen noch umweltfreundlicher gestaltet werden können, sollten den Kommunen und Trägern zugänglich gemacht werden, um erfolgreichen Wissenstransfer zu gewährleisten.Dabei wäre es sicherlich sinnvoll, wenn diese Beispiele in Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband, anderen Naturschutzverbänden und den Energieverbänden entwickelt werden würden, um das vorhandene Wissen nutzen zu können.Abschließend setzen wir uns dafür ein, dass für biodiversitätsfördernde Photovoltaikanlagen ein eigenes Fördersegment geschaffen wird. Denn ich bin überzeugt, dass viele Kommunen und Träger bereits mit kleinen, kostengünstigen Lösungen einen großen Beitrag leisten können, wenn sie nur die richtigen Informationen und Beispiele an die Hand bekommen. Für größere Projekte und Lösungen sollten wir jedoch auch finanzielle Anreize ähnlich wie bei Agri-PV schaffen, um den notwendigen Wandel weiter voranzutreiben.In diesem Sinne bitte ich Sie um Ihre Zustimmung zu unserem Antrag und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de