Anette Röttger: TOP 27+40: Bericht zur Schulbegleitung und Antrag Schulbegleitung und schulische Assistenz neu aufstellen
Schulen | 28.02.2025 | Nr. 63/25Anette Röttger: TOP 27+40: Schulbegleitung und schulische Assistenz systemisch weiterentwickeln Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,liebe Kolleginnen und Kollegen,zunächst möchte ich unserem Bildungsministerium für den vorgelegten Bericht zur Schulbegleitung herzlich danken und an dieser Stelle natürlich all denjenigen, die sich in Elternhäusern, Nachbarschaften, im Ehrenamt, in Kita und in der Schule um das Wohlergehen und die Bildung unserer Kinder kümmern. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung in unserer Gesellschaft. Kinder sind unsere Zukunft. Darum müssen wir uns kümmern!Während das alte Wort „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ nach wie vor gilt, zeigt die Realität, dass viele Eltern durch veränderte Familienstrukturen und Arbeitswelten immer weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen oder sich aus der Erziehung ihrer Kinder zurückgezogen haben.Kinder im Dorf sind nur noch selten zu sehen. Viele Kinder verbringen inzwischen einen Großteil ihrer Kindheit und Schulzeit in Kita und Schule. Kinder, die mit Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen kommen, brauchen mehr Zeit, passgenaue Unterstützungsangebote und insbesondere vertraute Bezugspersonen.Krisenbehaftete Zeiten haben zu einem Anstieg an sozial-emotionalen und anderen Auffälligkeiten und zu deutlich heterogenen Klassenzusammensetzungen beigetragen.Der Weg ins digitale Zeitalter, das Handy in der frühen Kindheit haben das Lernen und die Kindheit verändert und stellt alle an Schule Beteiligten vor personalintensive komplexe Aufgaben und Herausforderungen, deren Auswirkungen wir noch nicht vollständig abschätzen können. Die Entwicklung hin zum Ganztag an Schule kommt hinzu.Unser Ziel ist es, bereits vorhandene Hilfssysteme klug zu bündeln, um sie so näher und bedarfsgerechter an die Kinder zu bringen, damit alle Schülerinnen und Schüler erfolgreich lernen können. Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Für eine gelebte Inklusion an Schule haben sich multiprofessionelle Teams bewährt. Mit der Einführung der schulischen Assistenz an Grundschulen zum Schuljahr 2015/2016 und einer Vereinbarung zwischen den kommunalen Landesverbänden und dem Land Schleswig-Holstein war die Erwartung verbunden, die Zahl der Schulbegleitungen reduzieren zu können. Das ist jedoch nicht eingetreten. Leider ist das Gegenteil der Fall:Die Daten zeigen einen steten Fallzahlen- und Aufgabenaufwuchs. Die Zahl der Kinder, die von einem Schulbegleiter betreut werden, hat sich deutlich erhöht. Sie stieg von 2700 im Jahr 2014 auf landesweit etwa 7000 Schulbegleiter im Jahr 2022. Die Kreise und kreisfreien Städte wenden dafür rund 126 Mio.€ auf. Hinzu kommen rund 650 schulische Assistenzkräfte als Angestellte des Landes oder der Schulträger. 2024 hat das Land für schulische Assistenz 17.5 Mio.€ zur Verfügung gestellt.Wir befinden uns also mitten in einem personalintensiven und teuren System und gleichzeitig in einem sehr großen und rasanten Veränderungsprozess an Schule insgesamt.Gute Beispiele zeigen, dass eine sinnvolle Bündelung der Aufgaben durch Poollösungen im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft dazu beitragen können, die Hilfssysteme näher und bedarfsgerechter an die Kinder zu bringen.Als Lübecker Abgeordnete kann ich sagen, dass Lübeck bereits seit 2013/14 als eine der ersten kreisfreien Städte Poolmodelle entwickelt hat und diese erfolgreich und bewährt auf die jeweiligen Schulen anwendet. Aus den Sozialdaten der Schule, der Schülerzahl und der Inklusionsquote werden Schulbudgets ermittelt, die dann für ein Stundenkontingent der inklusiven Schulbegleitung im jeweiligen Schuljahr zur Verfügung stehen.Für uns als CDU Fraktion ist wichtig, dass jetzt mit allen Ebenen und mit aller Sorgfalt tragfähige, effiziente und passende Zukunftsmodelle entwickelt werden. Unter Umständen bedarf es dafür auch grundlegender Änderungen und einer Neuaufstellung.Lassen sie uns den Prozess für die geeigneten Unterstützungssysteme an den Schulen fortsetzen und aus bewährten Erfahrungen gute Lösungen zum Wohle der Kinder entwickeln. Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de