Andrea Tschacher: TOP 26: Schwerstkranke und sterbende Kinder sowie ihre Familien gut begleiten
Kinderhospizarbeit | 27.02.2025 | Nr. 61/25Andrea Tschacher: TOP 26: Schwerstkranke und sterbende Kinder sowie ihre Familien gut begleiten Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Präsidentin,liebe Kolleginnen und Kollegen,Kinderhospizarbeit ist eine der wohl emotional herausforderndsten Aufgaben in unserem Gesundheits- und Sozialsystem. Wenn ein Kind schwerstkrank ist und sich dem Lebensende nähert, trifft das natürlich nicht nur das Kind, sondern die ganze Familie und das Umfeld. Die Eltern, die Geschwister, Großeltern und Freundinnen und Freunde stehen vor einer kaum mit Worten zu beschreibende Belastung. Es ist wichtig, sie in dieser schweren Zeit zu unterstützen und ihnen den Raum, die Begleitung und die Hilfen zukommen zu lassen, die sie brauchen.Die meisten Familien wünschen sich, dass ihre Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Das erfordert nicht nur medizinische, sondern auch psychologische und soziale Unterstützung. Die ambulante Kinderhospizarbeit spielt hier eine zentrale Rolle. Ambulante Dienste leisten wertvolle Arbeit, indem sie betroffene Familien über viele Jahre hinweg begleiten – in der Krankheitsphase, im Sterbeprozess und oft auch lange darüber hinaus in der Trauerphase.In Schleswig-Holstein gibt es mittlerweile fünf ambulante Kinderhospizangebote, die eine wertvolle und unverzichtbare Arbeit leisten. Diese Angebote müssen weiter gestärkt und ausgebaut werden. Der Ansatz „ambulant vor stationär" hat sich bewährt, denn die meisten Kinder verleben ihre letzten Monate nicht in einem stationären Hospiz, sondern im Kreis ihrer Familie – zuhause, dort, wo sie sich sicher und geborgen fühlen, wo sie hingehören.Ein eigenständiges stationäres Kinderhospiz über die zwei Plätze für schwerkranke Kinder mit besonderem Pflegebedarf im "Hospiz im Wohld" hinaus konnte sich aufgrund der geringen Fallzahlen nicht etablieren. Dennoch müssen wir sicherstellen, dass in besonderen Fällen auch stationäre Angebote zur Verfügung stehen. Hier besteht eine enge Kooperation mit der „Sternenbrücke" in Hamburg sowie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, das über entsprechende palliative Angebote verfügt. Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung bedeutet aber nicht nur palliative Versorgung der erkrankten Kinder. Wir nehmen auch die Geschwisterkinder und die Eltern in den Blick. Auch sie brauchen professionelle Begleitung, um den emotionalen Herausforderungen zu begegnen. Trauerbegleitung, Entlastungspflege und psychosoziale Unterstützung sind daher essenzielle Bestandteile einer ganzheitlichen Versorgung.Wir als Politik tragen die Verantwortung dafür, dass betroffene Familien nicht allein gelassen werden. Der Ausbau ambulanter Strukturen muss weiter Priorität haben. Das bedeutet eine sichere und langfristige Finanzierung für die ambulanten Kinderhospizdienste, eine bessere Vernetzung der Angebote und die Unterstützung für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die mit großer Hingabe und Engagement tätig sind. Ihnen danke ich an dieser Stelle für ihre wertvolle Arbeit.Die Hospiz- und Palliativversorgung hat in Schleswig-Holstein einen hohen Stellenwert, und es ist unser gemeinsames Ziel, diesen weiter zu stärken. Der vorliegende Antrag unterstreicht unser Bekenntnis zur Unterstützung schwerstkranker und sterbender Kinder sowie ihrer Familien.Mit der freundlichen Genehmigung der Präsidentin ende ich mit einem Zitat von Cicely Saunders: Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de