Birte Pauls zu TOP 26: Kinderhospizarbeit in Schleswig-Holstein stärken!
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathekLANDTAGSREDE – 27. Februar 2025Birte Pauls Kinderhospizarbeit in Schleswig-Holstein stärken! TOP 26: Anpassung des Aktionsplans Ostseeschutz zur Sicherung der Küstenfischerei (Drs. 20/2945(neu), AltA 20/2996)"Am 10. Februar fand erneut der Tag der Kinderhospizarbeit statt.Die symbolischen grünen Bänder flatterten auf vielfältige Weise durchs Netz und machten so auf die ganz besondere Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unheilbaren und lebensverkürzenden Erkrankungen und auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam. Das ist eine wichtige Aktion, die die SPD-Fraktion sehr gerne begleitet hat.Jedes Jahr werden in Deutschland 50.000 Kinder und ihre Familien mit schwersten Krankheiten konfrontiert, die keine Aussicht auf Heilung haben.Wenn Kinder sterben, dann ist das für deren Familien und Angehörigen ein schier unermessliches Leid und eine äußerts belastende Situation, die erhebliche Auswirkungen auf die ganze Familie hat.Die erkrankten Kinder benötigen rund um die Uhr Pflege und Betreuung und das oft über viele Jahre.In dieser Not bietet die Kinderhospizarbeit nicht nur die professionelle Unterstützung bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung, sondern kümmert sich auch ehrenamtlich um die psychosoziale Begleitung, die Vernetzung und vor allem Entlastung für diese Familien. Die professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden gehen individuell auf die Bedarfe der schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen ein. Sie erleichtern den Kindern und Jugendlichen durch gezielte Therapien und Pflege sowie durch die soziale Begleitung die oft unerträgliche Situation und geben den Familien Halt und EntlastungOder wie es der Bundesverband Kinderhospiz formuliert: „Halt finden, wenn das Liebste von uns gerissen wird“ 1 Diese Entlastung bedeutet für die Familien unendlich viel. Sie können sich in dem Augenblick um sich selbst kümmern oder aber um das Geschwisterkind, das verständlicherweise nicht immer die gleiche Aufmerksamkeit erhält.In Schleswig-Holstein sind 6 Einrichtungen im Bereich der Kinder- und Jugendhospizdienstes tätig. Darunter ist das Brücken-Team der DRK- Schwesternschaft aus Kiel, die landesweit in der spezialisierten ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung (SAPPV) tätig ist.Das Hospiz im Wohld in Gettorf bietet landesweit die einzigen 2 Betten für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen an. Dieses Angebot ist ebenfalls von unschätzbarem Wert für die Familien.Hier geht es gar nicht, wie bei den anderen Gästen im Hospiz, vorrangig um das Sterben, sondern um die so wichtige Entlastung für die betroffenen Familien. Der NDR Beitrag vom 10. Februar hat deutlich gezeigt, wie wichtig dieses Angebot ist und wie gut es ist, dass es dieses Angebot für die Familien gibt. Ich danke dem Team Hospiz im Wohld für ihr Engagement auch an dieser Stelle. Ich weiß um die Diskussion, die es damals bei der Einrichtung dieser Plätze gegeben hat. Aber die Erfahrungen zeigen, dass es genau richtig war.Während sich ca. 2500 Menschen dankenswerter ehrenamtlich im Hospizbereich engagieren sind davon nur wenige, die sich um die Begleitung der Kinder und Jugendlichen kümmern. Und erst recht ist das Angebot für Kinder und Jugendliche nicht so flächendeckend vorhanden wie das Angebot für Erwachsende.Laut der Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit ist das Angebot zu wenig. Die 4 anderen Kinder- und Jugendhospizdienste in Kiel, Rendsburg, Bad Segeberg und Flensburg bieten den Familien mit ihren schwerstkranken Kindern wohnortnah die beschriebene Unterstützung. Aber genau darum geht es in unserem Antrag. Die wohnortnahe Unterstützung und die notwendige Entlastung der betroffenen Familien im Alltag.Denn gelebt wird zu Hause, gestorben in den meisten Fällen auch. Und genau da braucht es die notwendige Unterstützung und Entlastung.Die SPD hat 2016 den Antrag zum Ausbau der wohnortnahen Hospizversorgung und die Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit auf den Weg gebracht. Und ich bin froh und dankbar, dass unsere Initiative fraktionsübergreifend getragen und vor allem über die Legislaturen weitergetragen wurde und der Bedarf an Betten demnächst erfüllt ist. 2 Aber damit dürfen wir nicht aufhören, uns um das Thema zu kümmern! Da gibt es noch viele Herausforderungen und eine ist eben das Entlastungsangebot für Familien mit ihren schwerstkranken Kindern.Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, die Bedarfe neu zu ermitteln. Es ist ein hochsensibles Thema. Nicht jeder kann damit umgehen.Und deshalb danke ich allen, die sich zutiefst menschlich und hochprofessionell um diese Kinder und ihre Familien kümmern.Unsere politische Verantwortung ist es hinzuschauen und zu handeln.Lassen Sie uns die Kinder und ihre Familien unterstützen oder wie die viel zitierte Cicely Saunders es gesagt hat: „Es geht nicht darum dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“" 3