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30.01.25
16:55 Uhr
CDU

Rasmus Vöge: TOP 28: Die Ostsee ist ein gemeinsames Gut, dass uns alle verbindet

Europa | 30.01.2025 | Nr. 27/25
Rasmus Vöge: TOP 28: Die Ostsee ist ein gemeinsames Gut, dass uns alle verbindet Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
vor dem Hintergrund der aktuellen Verhärtungen in der politischen Debatte, der Polarisierung unserer Gesellschaft und der schwierigen Situation, in der sich unser Land befindet, ist es nach wie vor ein ermutigendes Signal, dass wir in der Europapolitik zwar verschiedene Positionen vertreten, aber in der grundsätzlichen Überzeugung übereinstimmen, dass das vereinte Europa unsere Grundlage für Frieden, Freiheit und Wohlstand ist.
Heute sprechen wir über die Ergebnisse der vergangenen BSPC, der Ostseeparlamentarierkonferenz, die im August letzten Jahres in Kopenhagen tagte.
Als Teilnehmer der schleswig-holsteinischen Delegation ist es mir besonders wichtig, die Position unseres Landes in Bezug auf die Ostsee zu stärken und weiter auszubauen. Unsere Küstenregionen, unser maritimes Erbe und unsere Nähe zu den Nachbarstaaten machen uns zu einem natürlichen Akteur in der Ostseekooperation.
Die Ostsee ist nicht nur ein geographischer Raum, sondern auch ein gemeinsames Gut, das uns alle verbindet. Sie ist Lebensraum, Handelsweg und wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. Doch sie ist auch ein sensibles Ökosystem, das durch den Klimawandel, die Verschmutzung und den zunehmenden Schiffsverkehr besonderen Herausforderungen gegenübersteht.
Deshalb ist es wichtig, dass wir als Land Schleswig-Holstein unsere Rolle in der Ostsee-Kooperation aktiv gestalten und weiter ausbauen. Hierbei geht es nicht nur um ökologische Verantwortung, sondern auch um wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen. Nur durch Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern, EU- und NATO- Partnern können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern.
1. Schutz der Ostsee als gemeinsames Ziel
Eine der vordringlichsten Aufgaben der Ostseekooperation ist der Schutz der Ostsee vor Umweltbelastungen. Der verstärkte Austausch von wissenschaftlichen


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Erkenntnissen, innovative Technologien zur Reduzierung von Schadstoffen und die Einhaltung gemeinsamer Umweltstandards sind unerlässlich. Schleswig-Holstein als Küstenland steht hier in der Verantwortung, gemeinsam mit unseren Nachbarn Lösungen zu entwickeln, die der gesamten Region zugutekommen.
2. Förderung von Wirtschaft und Handel
Die Ostsee ist für uns ein strategisch wichtiger Wirtschaftsraum. Die Häfen in Schleswig-Holstein sind Knotenpunkte des internationalen Handels. Um diese Rolle zu stärken, müssen wir die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten intensivieren. Dies betrifft nicht nur die maritime Wirtschaft, sondern auch den Bereich der erneuerbaren Energien, der Fischerei und des Tourismus.
Die Entwicklung von gemeinsamen Infrastrukturen, die Förderung von grenzüberschreitendem Handel und die Vereinfachung von bürokratischen Hürden können uns helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu steigern. Auch hier ist es entscheidend, dass wir den Dialog mit unseren Nachbarn fortsetzen und ggf. auch gemeinsame Interessen gegenüber Brüssel vertreten und die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen.
3. Stärkung der kulturellen Zusammenarbeit
Neben ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten dürfen wir die kulturelle Dimension der Ostseekooperation nicht vergessen. Wir sind alle Teil eines vielfältigen, aber miteinander verbundenen Raums, und gerade die gemeinsamen kulturellen Erlebnisse fördern das Verständnis und den Dialog zwischen den Völkern. Daher sollten wir den kulturellen Austausch, die Zusammenarbeit in der Bildung und den Dialog über gemeinsame Geschichte und Traditionen weiter intensivieren.
4. Einbindung von Schleswig-Holstein in eine europäische Strategie
Schleswig-Holstein ist ein Teil Europas, und die Ostsee gehört untrennbar zu diesem kontinentalen Gefüge. Daher ist es unerlässlich, dass wir als Land in eine europäische Strategie eingebunden sind, die die Ostsee als integralen Bestandteil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Politik sieht. Hierzu zählt auch die Förderung von Forschung und Innovation, der Ausbau von transnationalen Netzwerken und die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung.
Diese Themen sind in der Vergangenheit diskutiert worden und durch die Zusammenarbeit wurden große Fortschritte erzielt. Ein neuer Punkt ist aber in den letzten Jahren hinzugekommen: Die sicherheitspolitische Zusammenarbeit, die auf der letzten BSPC einen großen Stellenwert hatte und Raum in den Diskussionen eingenommen hat.
Die Aktualität des Themas erleben wir in den letzten Wochen: Die Angriffe auf unsere Infrastruktur durch russische und chinesische Schiffe, die Leitungen und Kabel zerstören und natürlich schauen die Feinde Europas auf unsere Reaktion.



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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Da erwarten wir in Zukunft verstärktes Handeln von Bundeswehr und Behörden, die entsprechend ausgestattet werden müssen.
Abschließend möchte ich sagen, dass die Zukunft der Ostsee in den Händen derer liegt, die bereit sind, über Ländergrenzen hinweg zu denken und zu handeln. Schleswig-Holstein hat das Potenzial, eine führende Rolle in dieser Zusammenarbeit zu spielen – sei es im Bereich Umweltschutz, in der Wirtschaft oder in der Kultur. Lassen Sie uns diese Verantwortung weiterhin annehmen und gemeinsam mit unseren Nachbarn eine starke und nachhaltige Zukunft für die Ostsee und ihre Menschen gestalten.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit in diesem wichtigen Themenfeld.



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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de