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12.12.24
17:03 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zur pflegerischen Versorgung

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 21 – Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die Abgeordnete der Landeshaus Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Eka von Kalben: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 386.24 / 12.12.2024


Das Maßnahmenpaket Pflege ist ein riesengroßer Erfolg Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
Pflege geht uns alle an. Jeder und jede hat im Laufe ihres Lebens mit Pflege zu tun: als Angehörige*r einer pflegebedürftigen Person, vielleicht sogar als Tochter oder Partner*in die pflegt, wenn wir selbst Unterstützung benötigen, oder auch im beruflichen Umfeld, beispielsweise als Pflegekraft.
In Schleswig-Holstein werden zwei Drittel aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Die meisten davon ohne professionellen Pflegedienst. Das bedeutet, der größte Pflegedienst im Land sind die pflegenden Angehörigen!
Einen Platz in der stationären Pflege zu bekommen, ist schwer. Nur 34.701 von 158.000 Pflegebedürftigen wurden 2021 in vollstationären Pflegeeinrichtungen versorgt. 47.499 Menschen arbeiteten in Schleswig-Holstein in 544 ambulanten Pflegediensten und 710 stationären Pflegeinrichtungen. Das ist das IST. Wie steht es mit dem SOLL?
Durch die demografische Entwicklung wird der Pflegebedarf in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Und aus den gleichen Gründen wird der bestehende Fachkräftemangel in der Pflege ebenfalls weiter zunehmen. Wir müssen handeln, auf allen politischen Ebe- nen - im Bund, in den Ländern und in den Kommunen.
Auf Bundesebene brauchen wir eine umfassende Pflegereform. Karl Lauterbach hatte das „auf seinem Zettel stehen“, aber das ist jetzt erstmal Geschichte. Wir Grüne haben mit dem Konzept der „doppelten Pflegegarantie“ und der „Pflegebürgerversicherung“ ei- gene Lösungsansätze auf den Tisch gelegt. Und ich hoffe sehr, dass wir die Chance
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Auch in Schleswig-Holstein sind wir nicht untätig. Ich möchte mich ausdrücklich bei So- zialministerin Aminata Touré bedanken, die Initiativen zur Begrenzung der Eigenanteile in der Pflege und zur Erhöhung der Pflegeleistungen in die Sozialminister*innenkonferenz eingebracht hat. Sie haben dort fachliche Unterstützung und eine Mehrheit gefunden.
Gleichermaßen möchte ich mich bei Aminata Touré ebenso herzlich dafür bedanken, dass sie sich auch in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht hat, mit den Akteur*innen des Landespflegeausschusses eine gemeinsame Pflegestrategie für unser Land zu ent- wickeln. Im November 2023 wurde im Landespflegeausschuss der Startschuss gesetzt und im Rahmen von diversen Sondersitzungen unter fachlicher Beteiligung des Ministe- riums eine Vielzahl von Projekten und Handlungsmöglichkeiten entwickelt.
Am 11. November 2024 und damit ein knappes Jahr nach dem Startschuss konnte ein umfangreiches „Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in Schleswig-Holstein“ im Landespflegausschuss verabschiedet werden. Die insgesamt 30 Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern adressieren die unterschiedlichen Akteur*innen in der Umsetzungsverantwortung. Bei 16 Maßnahmen in allen Handlungsfeldern ist das Ministerium als Teil der Landesregierung beteiligt.
Dazu gehört die Gewinnung von Pflegefachkräften aus dem Potenzial der geflüchteten Menschen, die sich schon in Schleswig-Holstein befinden. Dazu gehört eine digitale Pfle- gebedarfsplanung auf kommunaler Ebene und ein digitales Frühwarnsystem zur Identifi- zierung von Pflegelücken. Und dazu gehört die „Woche der pflegenden Angehörigen“ mit einer beeindruckenden Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen.
Außerdem, und auch das ist sehr wichtig, ist das Maßnahmenpaket kein vages „Wünsch dir was“, sondern ein verbindlich vereinbartes Vorgehen der Mitglieder des Landespfle- geausschusses. Es gibt ein einstimmig beschlossenes Controlling mit festen Berichts- zeiträumen und Prüfungen. Das Ministerium ist über den Vorsitz des Landespflegeaus- schusses Teil des Ganzen und stellt personelle Kapazitäten zur Verfügung.
Diese Sozialministerin hat einen guten Konsens mit den Akteur*innen des Landespflege- ausschusses hergestellt und eine große Anzahl von Maßnahmen erarbeitet. Das ist ein wirklich guter Prozess.
Dass es das Maßnahmenpaket gibt, ist ein riesengroßer Erfolg. Mit der Umsetzung wer- den weitere Erfolge folgen. Und das ist genau das, was wir brauchen.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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