Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
18.10.24
11:28 Uhr
SPD

Sandra Redmann zu Top 25: Überbietungswettbewerbe bei Maßnahmen gegen den Wolf machen wir nicht mit

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 18. Oktober 2024
Sandra Redmann Überbietungswettbewerbe bei Maßnahmen gegen den Wolf machen wir nicht mit TOP 25: Wolfsbestandsmanagement vorbereiten (Drs 20/2573)
"Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
was wäre die CDU Schleswig-Holstein eigentlich ohne Oliver Kumbartzky?
Wie ein guter Freund, man mag gar sagen wie ein Bruder, kümmert er sich um deren Wohl und Wehe, damit sie nicht vom richtigen Wege abkommt und sich so die vermeintliche Geschichte von Rotkäppchen wiederholt.
Und ein Stückchen kann man ihn ja sogar verstehen, wenn seine in einen Antrag gegossene Sorge nicht so ein Unsinn wäre, dazu komme ich noch. Ein wenig Geduld.
Was für den einen der gute Kumpel oder die beste Freundin, ist für die CDU der Landesparteitag. All die unerfüllten Wünsche, die wahren Gefühle und die Probleme mit dem Koalitionsabschnittsgefährten kann man dort unter seinesgleichen doch einfach am besten diskutieren. Dabei raus kommt dann ein Leitantrag, an dem endlich mal gesagt werden kann, was man mit dem Partner sonst nicht hinbekommt. Wie schön.
Und eigentlich hätte das ja aus besagten Gründen auch nie das Licht des Landtages erblickt (besser wäre es gewesen), wäre da nicht unser Kollege von der FDP. Gewieft schnappt er sich einen von ca. 57 wirklich befremdlichen Punkten aus diesem Antrag und macht daraus einen eigenen.
Aus echter Fürsorge oder Freundschaft? Nein, ich denke nicht. Der verschmähte ehemalige Partner verfolgt einen fast schon teuflischen Plan. Er will Zwietracht stiften zwischen dem jetzigen eher minder glücklichen Schwarz-Grünem Paar. Das ist ja auch eine pfiffige Idee, wäre es nicht so offensichtlich und man sucht sich ausgerechnet so einen eher minderschlauen Punkt raus. Na ja, was soll's.
Nun soll also ein Wolfsbestandsmanagement vorbereitet werden. Sagt die FDP und eben auch die CDU, diese aber nur außerhalb des Landtages. Schauen wir uns die Punkte mal an.

1 1. Es wird die von der EU-Kommission vorgeschlagene Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf von streng geschützt auf geschützt begrüßt. Das wird diskutiert und ist keinesfalls schon geplant. Wir haben ein Wolfsmanagement. Falls sich wirklich was ändern sollte, wird das berücksichtigt sein. Und das was sie sich erhoffen, wird auch bei einem geschützten Status nicht möglich sein.
2. Die Landesregierung soll die Einführung eines wirksamen Bestandsmanagement samt schadensunabhängiger Bejagung vorbereiten und dabei die Deiche als wolfsfreie Zone definieren.
Humbug. Wir haben bisher keinen guten Erhaltungszustand des Wolfes. Nur weil sie das glauben und hoffen, heißt es nicht, dass es so ist.
Ihr verklausulierter Satz bedeutet, dass sie sagen wollen, wie viele Wölfe so ganz ok sind (ich habe da Zahlen läuten hören von 0-2), und dass diese sich nur da aufhalten dürfen, wo man sie nicht hört, sieht und eigentlich nur so da sind (also im Zoo).
Und wenn diese Wölfe dann einfach in ein Gebiet laufen, welches sie nicht so gut finden, dann dürfen die erschossen werden. So ganz allgemein, aber besonders erschossen am Deich. 3. Risse durch Hybridwölfe sollen auch als Wolfsriss anerkannt werden.
Sie suggerieren damit, dass es viele Hybride gibt, das ist nach bisheriger fachlicher Aussage nicht so.
Ob man das pauschal so machen sollte, würden wir gerne der Einschätzung der Experten aus dem Ministerium überlassen und können dann gerne darüber im Ausschuss diskutieren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die SPD-Landtagsfraktion ist immer bereit im Ausschuss über das Thema Wolf zu reden. Und ernst gemeinte Vorschläge zum besseren Zusammenleben von Wolf und Weidetierhaltern stehen wir immer offen gegenüber.
Aber Überbietungswettbewerbe mit Maßnahmen gegen den Wolf machen wir nicht mit. Und lieber Herr Kumbartzky, wenn es wider Erwarten mit dem Bürgermeisteramt nicht so klappt, bin ich zuversichtlich, dass das Land noch einen guten Ranger (die machen nämlich einen richtig anständigen Job) gebrauchen kann, der die Wölfe vom Deich vertreibt, die Hauke Götsch vorher nicht erwischt hat, da er auch noch mit Gänsen und Kormoran beschäftigt ist. In diesem Sinne.
Wir lehnen den Antrag ab. "



2