Oliver Kumbartzky zu TOP 25 "Wolfsbestandsmanagement vorbereiten"
18.10.2024 | LandwirtschaftOliver Kumbartzky zu TOP 25 "Wolfsbestandsmanagement vorbereiten" In seiner Rede zu TOP 25 (Wolfsbestandsmanagement vorbereiten) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:„Sowohl die Berner Konvention als auch die FFH-Richtlinie stellen den Wolf unter sehr strengen Schutz. So war dann auch die Rückkehr des Wolfes in Europa möglich. Und das ist grundsätzlich ein großer Erfolg für den Natur- und Artenschutz.Seit mittlerweile Jahrzehnten vermehrt und verbreitet sich der Wolf nun aufgrund des strengen Schutzes exponentiell in Europa und insbesondere auch in Deutschland. Und selbst im waldarmen Schleswig-Holstein.Wer hätte gedacht, dass wir im Jahr 2024 zwei Rudel in Schleswig-Holstein haben? Ich kann Ihnen sagen, wer das nicht gedacht hätte: der NABU. Der shz titelte am 16. Oktober 2018 ‚Nabu glaubt nicht an Rudelbildung‘. Der NABU wird dort zitiert mit ‚Dafür fehlen hier einfach die großen Areale, in denen die Tiere ungestört sind. Riesige Flächen ohne Autos und Menschen. So etwas gibt es noch in Niedersachsen und Brandenburg, nicht aber in Schleswig-Holstein.‘ So kann man sich irren! Wölfe sind nun mal ausgesprochen anpassungsfähig, lernfähig und hungrig. Und genau das führt zu Konflikten.Wir haben hier im Landtag schon oft über den Wolf debattiert. Gerade weil es immer wieder Rissereignisse auf Weiden und auf Deichen gab. Vor vielen Jahren, im Mai 2015, warf der CDU- Kollege Hauke Göttsch dem damaligen Umweltminister Robert Habeck vor, er habe den Wolf verpennt. Das stimmte auch. Nach 2015 wurde dann das Wolfsmanagement stetig angepasst, und das zurecht. Denn die Anzahl an Sichtungen, Nachweisen und Nutztierrissen stieg stetig.Aber gerade weil es jetzt residente Wolfspaare mit Nachwuchs in Schleswig-Holstein gibt, und die natürliche Folge daraus sein wird, dass die Jungtiere bald ihre Rudel verlassen und es immer mehr Wölfe bei uns geben wird, war die Aufnahme des Wolfes ins Landesjagdgesetz im letzten Jahr eine logische und vorausschauende Konsequenz dieser Entwicklung.Und genauso verhält es sich mit dem nun vorliegenden FDP-Antrag. Wir machen der Landesregierung ein Angebot, frühzeitig die richtigen Weichen hin zu einem aktiven Bestandsmanagement zu stellen. Wir können nicht jede Fläche wolfssicher einzäunen. Erst recht nicht unsere Deiche.Denn wenn man eine Abwägung zwischen Wolfsschutz und Wolfsbestandsanstieg auf der einen Seite und Schutz der Weidetierhaltung und damit des Artenschutzes, der Pflege der Kulturlandschaft und des Küstenschutzes auf der anderen Seite macht, dann liegt auf der Hand, welche politische Entscheidung ansteht. Wir brauchen ein aktives Bestandsmanagement und eine schadensunabhängige Bejagung des Wolfes.Das hat man nun auch endlich auf EU-Ebene erkannt. Die Europäische Kommission ist bereit, den Schutzstatus für den Wolf zu lockern, damit ein flexibleres Management möglich ist, ohne den günstigen Erhaltungszustand zu gefährden. Und genau darauf muss sich jetzt vorbereitet werden. Insofern ist unser Antrag eine Hilfestellung an den Umweltminister, damit dieser das Thema nicht wie sein Vorvorgänger verpennt.Wir dürfen unsere Weidetierhalter nicht alleine lassen! Wer möchte, dass Tiere in Freiland gehalten werden, muss auch für ihren Schutz sorgen. Es geht dabei nicht darum, den Wolf wieder auszurotten. Sondern es geht um eine ausgewogene Politik, die auch die Weidetierhaltung und den Küstenschutz nicht außer Acht lässt.“Sperrfrist Redebeginn!Es gilt das gesprochene Wort. Oliver Kumbartzky Sprecher für Umwelt, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Energie, Klimaschutz, Verbraucherschutz und Religion Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de