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17.10.24
10:31 Uhr
CDU

Martin Balasus: TOP 21+48: Sprache ist der Schlüssel zur Welt

Bildung | 17.10.2024 | Nr. 292/24
Martin Balasus: TOP 21+48: Sprache ist der Schlüssel zur Welt Es gilt das gesprochene Wort!
Vor einem Monat war es so weit: Mein Großer wurde eingeschult. Was für ein Tag! Da war nicht nur er aufgeregt, nein, meine Frau und ich ebenso.
Vielleicht sogar noch mehr.
So schön dieser Tag und das Ereignis selbst auch waren, so kommt man doch ins Grübeln.
Von einem Tag auf den anderen wurde aus dem Kita-Kind, unserem kleinen Jungen, ein echtes Schulkind. Als Elternteil hatte man das Gefühl die Zeit des Behütetseins sei vorbei, die Anforderungen an die Kinder nähmen zu, der Ernst des Lebens beginne und alle Kinder müssten von heute auf morgen selbstständige Persönlichkeiten sein.
Das ist natürlich nicht so, sondern spiegelt eher die Ängste und Sorgen der Eltern wider.
Aber dennoch stellt der Übergang von der Kita in die Schule einen Meilenstein im Leben eines Kindes dar. Es vollzieht sich ein gewaltiger Entwicklungsschritt – Schule bedeutet mehr Verbindlichkeit: aus „ich darf“ wird schnell „ich muss“, Schule bedeutet viel effektive Lernzeit, aber auch einen neuen Platz einnehmen, neue Freundschaften schließen und sich in einer anderen Umgebung mit bestimmten Regeln zurecht zu finden.
Kurz: Die Welt eines Kindes steht plötzlich Kopf!
Genau deshalb muss es doch unser aller Ziel sein, den Übergang von der Kita in die Schule so reibungslos, so harmonisch wie möglich zu gestalten.
Schule, Kita und Elternhäuser sind in gemeinsamer Verantwortung – denn in diesem jungen Alter wird der Grundstein für die gesamte Bildungsbiografie gelegt.
Ich danke den beteiligten Ministerinnen und ihren Häusern, unserer Bildungsministerin Karin Prien und Sozialministerin Aminata Touré für ihr Engagement und den Einsatz zum Wohl unserer Kinder.


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Denn zukünftig wird es in Schleswig-Holstein Perspektiv-Kitas im Umfeld unserer Perspektivschulen geben. Hier werden Kinder mit besonderen Bedarfen bestmöglich unterstützt. Hier wird es Sprachstandserhebungen für Viereinhalbjährige geben – natürlich in Verbindung mit Fördermaßnahmen sowohl durch Kita als auch Schule.
Denn Diagnostik allein nützt nichts, entscheidend ist die Konsequenz daraus.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist nichts Geringeres als ein Gamechanger! Wir wissen, Sprache ist der Schlüssel zur Welt, Schülerinnen und Schüler mit Defiziten starten benachteiligt in ihre Schulkarriere, Frust kann sich aufstauen und Motivation verdrängen. Dazu kommen überforderte Lehrkräfte – managen Sie mal eine erste Klasse mit Kindern, die kaum Deutsch sprechen, bis hin zu denjenigen, die bereits sicher lesen können.
Nun richtet das Land das Verfahren „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige (Evi) ein, das den Fokus auf die Kinder mit sprachlichem Unterstützungsbedarf richtet.
Das funktioniert so: Kita-Kräfte erheben anderthalb Jahre vor Schulbeginn den Sprachstand, dokumentieren und übermitteln ihn an die Schule. Es folgt ein Elterngespräch – bei geringem Unterstützungsbedarf übernimmt die Kita, ansonsten Kita und Schule gemeinsam. Hinzukommt, dass ab kommenden Schuljahr die Lernausgangslage in Klassenstufe 1 erhoben wird.
Wir schaffen 25 neue Stellen an den Kitas, 20 zusätzliche Stellen an den Schulen, 50 Perspektiv-Kitas können ab März starten – also eine halbe Fachkraft pro Einrichtung. Eine dolle Sache!
Was aber macht die Opposition? Sie mäkelt. „Zu wenig! Zu spät!“ und „falsch platziert“, lautet ihre Kritik. Da machen Sie es sich zu einfach. Ich sage: Gut Ding will Weile haben.
Aber der Anfang ist gemacht. Hier wird nichts weniger als eine bildungspolitische Trendwende eingeleitet.
Natürlich mit einem ersten Schritt – weitere werden selbstverständlich folgen. Das Programm muss alle Kinder erreichen und im ganzen Land etabliert werden! Genau wie bei den Perspektivschulen, deren Anzahl wir mal eben verdoppelt haben.
Mit dieser Maßnahme helfen wir gezielt und mit Nachdruck Kindern, die es nicht so leicht haben. Gleichzeitig ist ein Quantensprung hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit, aber auch ein Booster für den Bildungserfolg, für bessere Leistungen und ein Entlastungsinstrument für die Lehrerschaft.
Diesen Erfolg lassen wir uns nicht zerreden. Nein, wir stoßen mit dem neuen Sprachscreening genau in das Horn, das wir schon länger blasen: Wir helfen denjenigen gezielt, die unsere Hilfe am dringendsten brauchen. Und das ist auch gut so!



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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de