Christopher Vogt zu TOP 19 "Grenzüberschreitende Berufsausbildung verbessern und attraktiver gestalten"
17.07.2024 | BildungChristopher Vogt zu TOP 19 "Grenzüberschreitende Berufsausbildung verbessern und attraktiver gestalten" In seiner Rede zu TOP 19 (Grenzüberschreitende Berufsausbildung verbessern und attraktiver gestalten) erklärt der bildungspolitische Sprecher und Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt: „Auch wenn es mich gerade beim Thema Bildung immer wieder selbst ein wenig irritiert: Ich finde den Antrag der SPD-Fraktion wirklich gut!Wir Freie Demokraten sind immer Feuer und Flamme, wenn die Berufliche Bildung gestärkt werden soll, wenn der europäische Gedanke gestärkt werden soll und wenn insbesondere die deutsch-dänische Zusammenarbeit – vor allem in der gemeinsamen Grenzregion – gestärkt werden soll. Bei der gegenseitigen Anerkennung von Berufsabschlüssen gibt es innerhalb der Europäischen Union in der Tat Fortschritte, aber ich denke, wir sind uns alle einig, dass es hier noch immer sehr viel Luft nach oben gibt.Das Modell des doppelten Berufsabschlusses ist dabei ein sehr gutes. Es sollte in der Tat weiter ausgeweitet werden.Dabei sollten aber – aus unserer Sicht – nicht nur die Kammern und die Gewerkschaften mit an den Tisch, sondern natürlich auch die Berufsbildenden Schulen bzw. die Regionalen Bildungszentren, die dabei besondere Expertise haben.Deshalb haben wir einen entsprechenden Änderungsantrag gestellt, der hoffentlich auch eine Mehrheit finden wird. Es bestehen ja – teilweise seit vielen Jahren – einige gute Beziehungen zwischen den Berufsbildenden Schulen bzw. den Regionalen Bildungszentren in Schleswig-Holstein und den dänischen Ausbildungszentren.Es wurden bereits vielfach Kooperationen begründet, zum Beispiel zwischen Eutin und Nyköbing (im Bereich der Bauberufe und der Metallbauer) oder auch zwischen Schulen an der Westküste und den dänischen Kollegen (im Bereich der Gastronomie).Das dänische Modell ist natürlich anders organisiert als das deutsche – es findet überwiegend schulisch in den Ausbildungszentren statt, mit dazugehörigen Praktikumszeiten – aber diese Kooperationen erscheinen mir sehr wertvoll zu sein und sollten deshalb auch weiter ausgebaut werden. Meine Damen und Herren! Es gibt in diesem Bereich neue Chancen, die wir konsequenter nutzen sollten: allen voran der Bau der festen Beltquerung, durch die eine Art ,zweite Grenzregion‘ mit Dänemark entsteht. Hier sollten wir den Austausch im Bereich Bildung, Wissenschaft und Kultur verstärken, das Ziel sollte hier auch ein gemeinsamer Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sein, der sich entwickeln sollte. Davon sind wir bisher noch weit entfernt, wenn man ehrlich ist. Ich will auch Situation an der Grenze ansprechen: Immer wieder gibt es Staus durch Grenzkontrollen. Ich habe ein gewisses Verständnis mit Blick auf die Sicherheit, aber die Sicherheit kann man bekanntlich auch anders verstärken. Die ständigen Staus behindern das Zusammenwachsen der Grenzregion. Und deshalb bin ich der Meinung, man sollte sich wieder stärker darauf konzentrieren in der Europäischen Union, die Außengrenzen zu schützen - und nicht die Binnengrenzen. Ich will auch nicht daran denken, dass, wenn in wenigen Jahren der Belttunnel fertig ist, am Ende des Tunnels auf dänischer Seite auch Grenzkontrollen stattfinden und dann der Stau im Belttunnel ist. Ich glaube, das ist nicht im Sinne des Erfinders und auch nicht im Sinne der dänischen Interessen.Meine Damen und Herren, ich will noch ganz kurz etwas zum Wert der dualen Ausbildung sagen, für die wir in der Tat international noch beneidet werden. Sie hat eine große Bedeutung im Blick auf den ausufernden Fachkräftemangel in Schleswig-Holstein. Wir diskutieren gerade immer noch wieder über den Masterplan berufliche Bildung. Ich habe zwar ein gewisses Verständnis dafür, dass man auf die sinkenden Schülerzahlen reagieren muss, ich habe aber trotzdem weiterhin die Sorge, dass die Abwärtsspirale bei den Schülerzahlen im Bereich der Berufsbildung dadurch beschleunigt wird. Das Ministerium ist auf viele Kritikpunkte bereits eingegangen im Laufe dieses Prozesses. Es gibt aber immer noch an vielen Stellen massive Kritik und Unmut, weil man viele Sachen nicht nachvollziehen kann. Ich denke, hier muss man weiter nachsteuern. Ich denke auch insgesamt, die Berufsorientierung muss weiter verbessert werden.Dem SPD-Antrag werden wir heute zustimmen und ich werbe noch einmal für unseren Änderungsantrag!“Sperrfrist Redebeginn!Es gilt das gesprochene Wort. Christopher Vogt Sprecher für Bildung, Hochschule, Wissenschaft und Kultur Kontakt: Till H. Lorenz stv. PressesprecherTel.: 0431 988 1486 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.deFDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de