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21.06.24
12:42 Uhr
SPD

Sophia Schiebe zu Top 26: Es besteht dringender Bedarf an klar definierten Ausbildungszielen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 21. Juni 2024
Sophia Schiebe Es besteht dringender Bedarf an klar definierten Ausbildungszielen TOP 26: Die Bedingungen für Medizinstudierende im Praktischen Jahr verbessern, Für ein faires Praktisches Jahr im Medizinstudium & Reform des Praktischen Jahres im Medizinstudium
"Das praktische Jahr im Medizinstudium ist eine entscheidende Phase in der Ausbildung zukünftiger Ärzte und Ärztinnen. In dieser Zeit vertiefen die Studierenden ihr theoretisches Wissen durch praktische Erfahrungen in verschiedenen medizinischen Disziplinen. Trotz seiner Bedeutung gibt es viele Aspekte des praktischen Jahres, die dringend verbessert werden müssen, um die Qualität der Ausbildung und das Wohlbefinden der Studierenden zu gewährleisten. Es ist daher ein richtiges Zeichen, dass wir uns zusammengesetzt haben und einen gemeinsamen Antrag formuliert haben.
Einer der Hauptgründe, warum eine Verbesserung der Bedingungen des praktischen Jahres notwendig ist, betrifft die Arbeitsbedingungen und die damit verbundene Überlastung der Studierenden. Studierende im praktischen Jahr arbeiten oft lange Stunden, die weit über die gesetzlich zulässige Arbeitszeit hinausgehen, ohne eine angemessene Vergütung oder ausreichende Pausen. Attestierte Krankheitstage werden nicht selten auf die Fehltage angerechnet und es gibt keine ausreichende Vorbereitungsphase.
Diese Überlastung kann zu Erschöpfung und Burnout führen, was nicht nur die Gesundheit der Studierenden gefährdet, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen kann. Eine angemessene Arbeitszeitregelung, ausreichend Zeit für die Vorbereitung des praktischen Jahres und faire Vergütung sind daher essenziell, um den Studierenden eine Balance zwischen Ausbildung und Erholung zu ermöglichen.
Es besteht ein dringender Bedarf an klar definierten Ausbildungszielen und einer strukturierten Betreuung während des praktischen Jahres. Viele Studierende berichten von einer mangelnden Anleitung und Unterstützung durch erfahrene Ärztinnen und Ärzte, was zu Unsicherheiten und einem Gefühl der Überforderung führt. Laut einer Umfrage des Marburger Bundes gaben 77% der Studierenden an ärztliche Tätigkeiten sogar im Alleingang gemacht zu haben.
Eine strukturierte und qualifizierte Betreuung ist unerlässlich, um den Studierenden das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für ihre zukünftige Tätigkeit als Ärzte benötigen. Hierzu gehören regelmäßige Feedbackgespräche, eine gezielte Anleitung in

1 praktischen Fertigkeiten und die Möglichkeit, unter Supervision eigene Entscheidungen zu treffen und zu reflektieren.
Auch die finanzielle Situation der Studierenden des praktischen Jahres sind mehr als ausbaufähig. Viele von ihnen sind auf externe finanzielle Unterstützung angewiesen, da die Vergütung während des praktischen Jahres oft nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Dies führt zu zusätzlichem Stress und kann die Konzentration und Leistungsfähigkeit der Studierenden beeinträchtigen. Eine angemessene finanzielle Unterstützung durch eine bessere Bezahlung würde den Studierenden ermöglichen, sich voll und ganz auf ihre Ausbildung zu konzentrieren, ohne sich um ihre finanzielle Lage sorgen zu müssen.
Darüber hinaus ist es wichtig, die psychische Gesundheit der Studierenden des praktischen Jahres zu berücksichtigen. Die Kombination aus langen Arbeitszeiten, hoher Arbeitsbelastung und unzureichender Unterstützung kann zu psychischen Belastungen führen. Ein Zugang zu psychologischer Unterstützung und ein offenes Gesprächsklima über mentale Gesundheit können dazu beitragen, das Wohlbefinden der Studierenden zu fördern und ihnen bei der Bewältigung von Stress und Belastungen zu helfen.
Letztlich trägt eine Verbesserung der Bedingungen im praktischen Jahr nicht nur zum Wohl der Studierenden bei, sondern auch zur Qualität der medizinischen Ausbildung insgesamt. Gut ausgebildete und zufriedene Medizinstudierende sind besser in der Lage, qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu leisten und später als motivierte und kompetente Ärzte im Gesundheitssystem zu arbeiten. Die Investition in bessere Bedingungen des praktischen Jahres ist daher auch eine Investition in die Zukunft unserer medizinischen Versorgung.
Wir brauchen bessere Bedingungen für das praktische Jahr des Medizinstudiums, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Studierenden zu schützen und die langfristige Qualität der Patientenversorgung zu sichern. Daher bitte ich um Zustimmung des Antrages."
https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01500/drucksache-20-01588.pdf https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01600/drucksache-20-01608.pdf https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01600/drucksache-20-01614.pdf https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/02000/drucksache-20-02077.pdf



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