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13.05.24
09:33 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Nicht einmal 90 Prozent des Unterrichts finden planmäßig statt

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #113 - 13.05.2024
Martin Habersaat Nicht einmal 90 Prozent des Unterrichts finden planmäßig statt Die Landesregierung hat die Zahlen zum Unterrichtsausfall im 1. Schulhalbjahr 2023/24 vorgelegt (Umdruck 20/3002). Fast alle Zahlen haben sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022/23 (Drucksache 20/1675) verschlechtert. Dazu sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD- Landtagsfraktion:
"Den Schulen gehen die Fachkräfte aus. Über zehn Prozent der Lehrkräfte an unseren Schulen sind gar keine fertig ausgebildeten Lehrkräfte. Vielerorts werden große Klassen gebildet, um mit den wenigen Fachkräften irgendwie hinzukommen. Trotzdem fallen 2,7 Prozent der Stunden an allgemeinbildenden Schulen und 3,8 Prozent der Stunden an berufsbildenden Schulen ersatzlos aus. Hinzu kommen die „nicht planmäßig erteilten“ Stunden, 9,5 Prozent bzw. 9,9 Prozent. In 22 Prozent dieser Fälle wird die ausgefallene Lehrkraft durch „EVA“ (eigenverantwortliches Arbeiten) ersetzt. Oder anders: Zwei Prozent aller Unterrichtsstunden in Schleswig-Holstein werden durch EVA erteilt, also durch die Lücke, die die Lehrkräfte hinterlassen. Insgesamt entgehen den Schülerinnen und Schülern an allgemeinbindenden Schulen also 12,2 Prozent und an den berufsbildenden Schulen 13,7 Prozent des ihnen zustehenden Unterrichts. Auch hier liegt eine Erklärung für die schlechten Ergebnisse Schleswig-Holsteins bei den jüngsten Bildungsvergleichen.
An Grundschulen dürfen wegen der Verlässlichkeit für die Eltern eigentlich kaum Stunden ausfallen. Vier Zeitstunden in Klasse 1 und 2 und fünf Zeitstunden in Klasse 3 und 4 werden den Eltern garantiert. Trotzdem sind es 0,4 Prozent landesweit, in Neumünster sogar 1,4 Prozent, die ersatzlos ausgefallen sind. Das ist natürlich der niedrigste Wert aller Schularten, den höchsten verzeichnen die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe mit 4,4 Prozent. Besondere Sorgen bereiten die Gymnasien im Kreis Herzogtum Lauenburg (5,7 Prozent Ausfall) und die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe im Kreis Segeberg (8,5 Prozent Ausfall).
Zwei Drittel der nicht planmäßig erteilten oder ausgefallenen Stunden gehen auf Krankheiten von Lehrkräften zurück. Es wird allerhöchste Zeit, die Arbeitssituation und Belastung von Lehrkräften mehr als Alibi-mäßig in den Blick zu nehmen. Es reicht nicht, dass Frau Prien an fünf Standorten drei Jahre lang testet, ob zusätzliche Verwaltungskräfte den Lehrkräften Arbeit abnehmen können. Es ist waghalsig, dass Daniel Günther und Karin Prien die Versorgung der Schulen mit Lehrkräften jetzt auch noch herunterfahren. Wichtig wäre im Gegenteil, die Unterrichtsversorgung stabil zu halten, die vorhandenen Lehrkräfte sorgsam zu behandeln und spürbare Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräften umzusetzen."
Material Umdruck 20/3002 https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/umdrucke/03000/umdruck-20-03002.pdf

1 Drucksache 20/1675 https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01600/drucksache-20-01675.pdf



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