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12.05.24
13:22 Uhr
Landtag

Landtagspräsidentin Kristina Herbst bei der Eröffnung der Ausstellung 'Widerstand & Verantwortung'

Nr. 043 / 12. Mai 2024



Landtagspräsidentin Kristina Herbst bei der Eröffnung der Ausstellung ‚Widerstand & Verantwortung‘

Landtagspräsidentin Kristina Herbst hat heute (Sonntag) an der Eröffnung der Ausstellung „Widerstand & Verantwortung“ zum 80. Jahrestag der Hinrichtung des Oberleutnants zur See Oskar Kusch mitgewirkt. In ihrer Eröffnungsrede unterstrich Herbst die Bedeutung der Ausstellung für die Erinnerung an Oskar Kusch. „Sein Schicksal mahnt uns, entschlossen und unermüdlich für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzutreten“, betonte die Parlamentspräsidentin.
Am 12. Mai 1944 wurde der Offizier Oskar Kusch Opfer eines Justizmordes. Sein Fall stehe symbolisch für das Versagen der Justiz, die sich zunächst zur willigen Vollstreckerin des NS- Terrorregimes gemacht habe, um sich dann nach 1945 von jeder Schuld freizusprechen, führte Herbst aus. „Am Ende der rechtlichen ‚Aufarbeitung‘ der NS-Wehrmachtsjustiz stand die deprimierende Bilanz, dass von 3.000 Militärrichtern nicht ein einziger juristisch belangt worden ist“, ergänzte die Landtagspräsidentin.
Mit Respekt schaue sie auf die Deutsche Marine. Bereits 1992 habe der damalige Inspekteur, Admiral Weyher, Oskar Kusch als ‚Beispiel für unsere heutigen Soldaten‘ bezeichnet. Und auch die nach Oskar Kusch benannte Mole im Marinestützpunkt Kiel-Wik mache deutlich, dass sich die Marine ihrem Erbe stelle. „In den 90er Jahren war es insbesondere die verdienstvolle Arbeit von Dr. Heinrich Walle, Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, die die Grundlage für die Rehabilitation von Oskar Kusch gelegt hat“, hob Herbst hervor. Auf Anregung der ehemaligen Landtagsabgeordneten Christel Aschmoneit-Lücke habe die Staatsanwaltschaft Kiel das Todesurteil gegen Oskar Kusch schließlich im Jahr 1996 aufgehoben. „Ich sehe mit Dankbarkeit, wie groß der Kreis derjenigen ist, die heute am 80. Todestag von Oskar Kusch hier versammelt sind“, sagte die Präsidentin an die Anwesenden gerichtet. Die Ausstellung ist bis zum 7. September 2024 im Innenhof des Marineuntersuchungsgefängnis Wik, Rostocker Straße 1, zu sehen. Sie wird begleitet von zahlreichen Angeboten – Workshops, Führungen und Lesungen. Geöffnet ist sie mittwochs bis freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 11 bis 17 Uhr.