Malte Krüger zum Fachkräftemangel an Berufsschulen
PresseinformationEs gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 39 – Fachkräfteversorgung für Regionale Bildungszentren und berufliche Schulen Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher Landeshaus der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Malte Krüger: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 110.24 / 21.03.2024Berufsschulen bilden die Fachkräfte von morgen aus Sehr geehrte Damen und Herren,berufliche Schulen sind ein wichtiger Bestandteil für unsere Bildungslandschaft. Wir alle haben ein Interesse, die Ausbildung an den beruflichen Schulen in schwierigen Zeiten zu unterstützen und zu stärken. Denn die Berufsschulen bilden die Fachkräfte von morgen aus und erleben selbst einen Fachkräftemangel der Lehrkräfte.Aktuell konnten nur 76 Stellen nicht besetzt werden, aber nach dem die Zahl der Auszu- bildenden in der Berufsausbildung in den vergangenen Jahren abgenommen hat, erwar- ten wir zukünftig wieder eine steigende Zahl der Schüler*innen. Mit Blick auf die Fach- kräfteversorgung müssen wir zwei Probleme in den Blick nehmen: die Hälfte der Berufs- schullehrkräfte ist über 50 Jahre alt und wird absehbar in Pension gehen. Und die Be- rufsschulen als Arbeitgeber stehen in direkter Konkurrenz mit der freien Wirtschaft und wir brauchen ausgezeichnete Lehrkräfte.Hinzu kommt, dass aufgrund des Wertewandels das Interesse von jungen Menschen an einzelnen Ausbildungsberufen in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Aus die- sem Grund haben wir sowohl den Handlungsplan zur Lehrkräftegewinnung als auch den ersten Entwurf des Masterplans für die Berufliche Bildung entwickelt. Folgende Maßnah- men zur Gewinnung von Lehrkräften wurden bereits ergriffen:Die Allianz für Lehrkräftebildung entwickelt Handlungspläne zur Lehrkräftegewinnung. Eckpunkte des Handlungsplans sind Beratung, Orientierung, Begleitung und Weiterqua- lifizierung, aber auch Entlastungen für Lehrkräfte und die Verzahnung der Ausbildungs- phasen. Das duale Masterstudium Berufliche Bildung haben wir eingerichtet, welches es seit 2019 gibt. Das Satelliten-Modell hat den Wahlpflichtbereich „Berufliche Bildung“ für Studierende aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen geschaffen. So kommen Ingenieur*innen ins Berufsschulehramt. Seite 1 von 2 Bei dem Satelliten-Modell handelt es sich um Kooperationen mit der Fachhochschule Kiel und der Technischen Hochschule Lübeck. Bachelor-Studierende aus ingenieurwissen- schaftlichen Studiengängen können dort den Wahlpflichtbereich „Berufliche Bildung“ stu- dieren, der von den Fachbereichen Berufspädagogik und Berufs- und Fachdidaktik des Instituts biat der EUF angeboten wird.Wir bauen einen neuen Lehramtsstudiengang der Sozialpädagogik auf. Bisher wurden diese Lehrkräfte beispielsweise nur an der Leuphana in Lüneburg ausgebildet. Um aber dem steigenden Bedarf an Lehrkräften für Erzieherinnen und Erziehern sowie sozialpä- dagogische Assistentinnen und Assistenten gerecht zu werden, sollen diese Lehrkräfte künftig auch an der CAU ausgebildet werden. Wir Grüne finden das eine gute Entwick- lung. Daneben ermöglichen und flexibilisieren wir weiterhin den Quer-, Seiten- und Di- rekteinstieg.Der Entwurf des Masterplans für die Berufliche Bildung sieht die Zusammenlegung von Berufsschulklassen und Ausbildungsgängen vor, um Lehrkräfte effizienter einzusetzen und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.Die Berufsschulen sind ein komplexes System vielfältiger Bildungsangebote. Sie bilden für eine moderne Wirtschaft und die digitalisierte Welt aus, aber auch für einen steigen- den Bedarf in Kitas, der Betreuung an Grundschulen und für das Gesundheitswesen.Die 60 Stellen, die als Moratorium seit dem Schuljahr 2022/23 den BBS/RBZ zusätzlich zur Verfügung standen, um kleine Berufe zu erhalten, bleiben im System. Diese sollen ab dem 01.08.2024 gezielt genutzt werden, um die Basisberufe (z.B. Berufe der Energie- wende), regionale Basisberufe (v.a. Landwirtschaft und Tourismus) und kleine Landes- berufsschulen (z.B. Gießereimechaniker, (Bau)-Klempner) im Rahmen der ersten Maß- nahmen des Masterplanes Berufliche Bildung personell zu stützen.Vielen Dank! *** Seite 2 von 2