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21.02.24
12:31 Uhr
SPD

Sophia Schiebe zu TOP 42: Unsere Hochschulen müssen endlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen!

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 21. Februar 2024
Sophia Schiebe Unsere Hochschulen müssen endlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen! TOP 42: Transfer und Innovation stärken: Schleswig-Holsteins Hochschul- und Wissenschaftssystem zukunftsfest weiterentwickeln (Drs. 20/1552(neu))
„Was machen Sie in ihrer Freizeit? Ich gehe gerne mit meinen Freund*innen ins Stadion und gucke Fußball. Allein das Fußballgucken weckt Leidenschaft, Emotionen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Als Fan des VfB Lübecks spüre ich aber derzeitig auch, dass die Emotionen nicht immer positiv ausfallen können. Meinem Verein bleibe ich natürlich trotzdem treu, stelle mir aber die Frage, was es braucht, damit mein VfB weiter oben spielt und habe mir mal die Rahmenbedingungen angeschaut, die hierbei hilfreich wären. Und erstaunlicherweise gab es da viele Punkte, die auf die aktuellen Rahmenbedingungen unserer Hochschulen übertragbar sind und deswegen einen unmittelbaren Einfluss auf ein mögliches „erfolgreiches Spielen“ unserer Hochschulen haben: 1. Finanzielle Stabilität: Ein solider finanzieller Hintergrund ist entscheidend, um qualitativ hochwertige Spieler*innen zu verpflichten, Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Infrastruktur zu verbessern.
Gucken wir doch mal, was der aktuelle Bericht des Wissenschaftsrates dazu gesagt hat: Trotz der lobenswerten Forschungsqualität, entspricht die Grundfinanzierung der Hochschulen nicht den ambitionierten Zielen. Wir wissen aber, dass eine angemessene Finanzierung es den Hochschulen ermöglicht, innovative Forschungsprojekte zu initiieren und aufrechtzuerhalten. Dies trägt nicht nur zum wissenschaftlichen Fortschritt bei, sondern auch zur Attraktivität der Hochschulen für talentierte Forscher*innen. Zudem sind die Finanzmittel erforderlich, um eine zeitgemäße Ausstattung von Hörsälen, Laboren und Bibliotheken sicherzustellen. Dies trägt zur Verbesserung der Lehrqualität und zur Schaffung einer anregenden Lernumgebung bei.
2. Eine erstklassige Spielstätte: Ein modernes Stadion mit angemessener Kapazität, guten Sitzplätzen und Infrastruktur ist wichtig, um Fans anzuziehen und Einnahmen zu generieren.
Komme ich wieder auf das Urteil des Wissenschaftsrates zurück und laut diesem muss der Hochschulbau endlich einen höheren Stellenwert erhalten. Die Rolle der Hochschulen bei Planung und Durchführung baulicher Maßnahmen muss also zukünftig aufgewertet werden. Anstelle als Landesregierung weiterhin planlos zu agieren, wäre für uns jetzt der richtige

1 Zeitpunkt, um die Bedarfe im Rahmen einer strategischen Bauentwicklungsplanung zu ermitteln und sie mit finanziellen Mitteln zu unterlegen. Wir brauchen für unsere Schleswig-Holsteinischen Hochschulen mehr innovative Raumkonzepte und ausreichend Flächen, um Transfer- und Gründungsvorhaben zu unterstützen. Gucken wir weiter: 3. Professionelles Management: Ein gut geführter Verein mit kompetenten Manager*innen und einem klaren strategischen Plan ist entscheidend für langfristigen Erfolg.
Tja, da mache ich es einfach mal kurz: Der Bericht des Wissenschaftsrates stellte eindeutig fest: Seitens des Landes gibt es keine Strategie.
Nun wie machen wir jetzt weiter? Und auch hier gibt es Analogien zum Fußball, denn es braucht: 4. Kontinuierliche Verbesserung: Ein Verein muss ständig bestrebt sein, sich zu verbessern, sei es durch Investitionen in die Infrastruktur, die Weiterentwicklung des Spielstils oder die Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen.
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mit einer Projektgruppe und mehreren Arbeitsgruppen sich den Ergebnissen des Wissenschaftsrates zu widmen. Das ist langfristig sicher eine gute Herangehensweise. Keine Frage, keine Kritik. Doch wie geht es aktuell mit den Hochschulen weiter voran? Im kommenden Jahr stehen wieder Zielleistungsvereinbarungen an und hier muss die Landesregierung bereits beweisen, dass sie hoffentlich endlich einen Plan, doch eine Strategie für unsere Hochschulen im Land hat. Sie muss verdeutlichen, dass sie eine Vision für die kommenden 5 Jahre hat und diese mit ausreichend finanziellen Mitteln untermauern. Es reicht also nicht, nur zu clustern und zu ordnen. Parallel zur Auswertung der Ergebnisse des Wissenschaftsrates müssen Prioritäten her, um unsere Hochschulen zukunftsfest zu machen. Es darf nicht wie bei der fehlenden Krankenhausplanung enden, sodass aufgrund von knapper werdenden Investitionen, eine kalte Strukturbereinigung vorgenommen wird. Es müssen Fragen geklärt werden wie:
- Wie werden unsere Hochschulen beliebter bei angehenden Studierenden außerhalb von Schleswig-Holstein? - Wie können wir internationaler werden? - Wie schaffen wir es, außeruniversitäre und universitäre Forschung besser zu vernetzen? - Welche Rahmenbedingungen müssen wir jetzt schaffen, damit unsere Hochschulen die Aufgaben der Transformation und mehr Gründungen gewährleisten können? - Welche Studiengänge brauchen wir, um unser Land zukunftsfähig und vor allem klimaneutral aufzustellen?
Wenn wir also wollen, dass unsere Hochschulen Championsleague oder zumindest um den UEFA- Cup spielen, muss unsere Landesregierung endlich auf dem Platz sein. Kommen Sie also aus der Umkleide raus und unterstützen unsere Hochschulen direkt auf der Rasenfläche.“



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