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01.02.24
13:38 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Maßnahmen für mehr Lehrkräfte - 111 Tage ohne Antwort

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #24 - 01.02.2024
Martin Habersaat Maßnahmen für mehr Lehrkräfte - 111 Tage ohne Antwort Nach den ersten beiden überschaubaren Paketen zur Lehrkräftegewinnung, die vor allem schnell und kostengünstig zu realisierende Maßnahmen enthielten, muss das von der Landesregierung für das Frühjahr 2024 angekündigte dritte Paket in seinem Umfang der Größe der Probleme entsprechen. SPD, FDP und SSW haben frühzeitig ihre Ideen dazu auf den Tisch gelegt und eine konstruktive Zusammenarbeit angeboten (Drucksache 20/1454). Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, fasst die Lage nach 111 Tagen so zusammen:
„Unseren Schulen gehen die Lehrkräfte aus. Deshalb ist das Thema der Personalsicherung ein Schwerpunkt der Arbeit der Kultusministerkonferenz über alle Parteifarben hinweg. Auch in Schleswig- Holstein ist die Lage schwierig, allerdings nicht überall. Die Universitäten in Kiel, Flensburg und Lübeck liegen an der Ostsee und die jungen Lehrkräfte neigen dazu, nach ihrem Studium an der Ostsee bleiben zu wollen. In Fächern wie Deutsch und Geschichte gibt es kein großes Problem, bei den Naturwissenschaften und in den musischen Fächern schon. Insgesamt gilt: Die Zahl der Lehrkräfte ohne abgeschlossene Ausbildung ist gestiegen, inzwischen sind 10,4 Prozent der Lehreinnen und Lehrer an unseren Schulen keine vollständig ausgebildeten Lehrkräfte, an den Grundschulen 15,9 Prozent. Das ist der Durchschnitt. Wir finden im Land heute Schulen, bei denen die Hälfte des Kollegiums aus Menschen besteht, von denen wir froh sind, dass es sie gibt, die aber eben keine fertig ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer sind. Das ist ein Zustand, der alle besorgt stimmen muss, die nicht wollen, dass Schleswig- Holstein in den Bildungsvergleichen weiter abstürzt.
Vier Jahre nach der Einführung müssen wir feststellen, dass der Regionalzuschlag für Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter an ausgewählten Schulen in den Kreisen Dithmarschen, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Steinburg nur einen Teil der mit ihm verbundenen Hoffnungen erfüllt hat. Ein Erfolg war er insofern, als die Bildungsministerin eine Maßnahme ins Schaufenster stellen und entschlossenes Handeln simulieren konnte. Ähnlich wie bei der Erprobung von Verwaltungskräften an fünf Schulen für drei Jahre, die eben nur an fünf Schulen für drei Jahre Entlastung für Lehrkräfte schafft. Leider ist es mit der Zulage nicht gelungen, junge Lehrkräfte in großem Stil von Arbeitsplätzen jenseits der Ostsee oder diesseits der Hamburger Landesgrenze zu begeistern. Im Wesentlichen scheint das daran zu liegen, dass Menschen in diesem Alter sich ungern auf mehrere Jahre festlegen. So haben den Zuschlag vor allem die mitgenommen, die ohnehin aus den betroffenen Regionen kamen oder dorthin wollten. Mehr Hoffnung setze ich auf Bemühungen, die sich auf Wohnraum für Lehrkräfte oder Arbeitsplätze für Lebenspartner*innen konzentrieren, zum Beispiel bei „Dithmarschen macht Schule“. Und auf grundlegende Reformen.
Die Bildungsministerin hat drei Pakete gegen den Lehrkräftemangel angekündigt. Die ersten beiden ließen, wenn man es freundlich formuliert, die Hoffnungen auf das dritte Paket steigen. Tatsächlich enthielten sie viele Selbstverständlichkeiten und leicht zu erntende Früchte. Das dritte Paket soll im Frühjahr kommen. SPD, FDP und SSW haben gemeinsam aufgeschrieben, was drin sein müsste und das als Landtagsantrag bereits im Oktober auf den Tisch gelegt. Darin enthalten sind auch viele Punkte, die die GEW zu Recht vorschlägt. Wir sind gespannt, ob und was davon CDU und Grüne mit ihrer 2/3- Mehrheit aufnehmen. Im Bildungsausschuss wurde dieser Antrag von der Mehrheit bis zum Vorliegen des dritten Paketes zurückgestellt. Gesprächsbedarf mit der Opposition hat die Koalition nicht signalisiert.“
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