Uta Röpcke zu Denkmalschutz und Photovoltaik
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 31 – Denkmalschutz und Photovoltaik besser vereinen Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin Landeshaus der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Uta Röpcke: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 034.24 / 25.01.2024Denkmalschutz und Klimaschutz sind von großem öffentlichen InteresseSehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, liebe Kolleg*innen,aus den vorangegangenen Redebeiträgen lässt sich entnehmen, dass Einigkeit besteht: Denkmalschutz und Klimaschutz sind von großem öffentlichen Interesse! Bei entstande- nen Konflikten brauchen wir eine behördliche Einzelfallabwägung nach der geltenden Rechtslage, die sich durch Sachverstand, Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen und Bürger*innennähe auszeichnet. Und natürlich müssen sie den Eigentümer*innen vermit- telbar sein.Dass der Ausbau von erneuerbaren Energien und damit auch das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) des Bundes dabei eine große Rolle spielen, haben meine Kollegin Ulrike Täck und weitere Vorredner*innen schon ausgeführt. Nicht zuletzt dienen sie auch der Wirtschaft und damit unserem Wohlstand und der öffentlichen Sicherheit.Lieber Kollege Habersaat, Sie haben einen Änderungsantrag gestellt, der einige Ergän- zungen zu unserem Antrag enthält: „Der Landtag begrüßt nicht minder, dass es in Schles- wig-Holstein beim ehemaligen Soldatenheim Hohenlockstedt bereits ein Modellprojekt gibt, in dem die Verwendung von Photovoltaik-Dachziegeln erprobt wird.“Der Höger-Bau in der Dorfmitte von Hohenlockstedt von 1912 ist in der Tat ein Seite 1 von 2 überzeugendes Beispiel für die Umgestaltung und Umnutzung eines denkmalgeschütz- ten Gebäudes, das durch die Artur-Boskamp-Stiftung multifunktional genutzt werden wird: Gästewohnungen für ein neues Künstler*innen-Residenzprogramm, Atelierräume, Mietwohnungen, ein Veranstaltungssaal und eine Gaststätte. So wird eine Dorfmitte neu belebt. Und denkmalschutzkonforme Photovoltaik auf dem Dach in Ziegelform. Nicht zu- letzt aus diesem Grund wird sich auch der Landesdenkmalrat mit diesem Beispiel in einer seiner nächsten Sitzungen befassen.Allerdings sagen sie selbst, dass es sich um eine „Erprobung“ handelt: Solardachziegel sind nach wie vor etwas weniger effizient als PV-Anlagen, werden sich aber schnell ent- wickeln. Leistung beziehungsweise Effizienz von Solardachziegel liegt bei etwa 120 bis 160 WattPeak pro Quadratmeter – je nach Hersteller und Modell. Photovoltaikanlagen dagegen haben eine Leistung von 150 bis 200 WattPeak.Das Beispiel aus Hohenlockstedt ist aber noch aus anderen Gründen ein sehr gutes Bei- spiel, nämlich was die Finanzierung der denkmalgerechten Sanierung betrifft. Die Liste der Förderer ist lang: Denkmalfonds Schleswig-Holstein e.V. / Gemeinde Hohenlockstedt / Hermann Reemtsma Stiftung / AktivRegion e.V. (ELER-Mittel) / Förderstiftung des Krei- ses Steinburg / Deutsche Stiftung Denkmalschutz / BKM / Sparkassenlotterie, also das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Hol- steinSie wünschen sich wieder mal ein Förderprogramm, das das Land ausgestalten soll, ohne eine konkrete Summe zu benennen. Wieviel Geld wollen Sie dafür veranschlagen? Die Kosten bei den Ziegeln liegen je nach Modell aktuell bei 20 bis 100 Euro pro Quad- ratmeter. Für welche Projekte genau? Was meinen Sie mit „besonders geschützter Um- gebung“? Jedes historische, denkmalgeschützte Gebäude ist einzigartig und erfordert daher individuelle Lösungen, um einen Ausgleich zwischen dem Erhalt des historischen Gebäudes und dem Einsatz moderner Technologien für den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu finden.Also leider wie so oft: Wenig Konkretes. Viele offene Fragen. Daher können wir Ihrem Änderungsantrag so leider nicht zustimmen.Vielen Dank! *** Seite 2 von 2