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30.11.23
08:29 Uhr
Landtag

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: Gegen eine HIV-Infektion helfen Medikamente und gegen Diskriminierung hilft Aufklärung

Nr. 39 / 30. November 2023

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: Gegen eine HIV-Infektion helfen Medikamente und gegen Diskriminierung hilft Aufklärung

Wer sich mit dem HI-Virus infiziert, hat Dank der Forschung bei einer rechtzeitigen medizinischen Behandlung eine fast normale Lebenserwartung. Die Diskriminierung, Ausgrenzung und Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen besteht jedoch nach wie vor. „HIV und Aids sind für viele Menschen immer noch stark mit Angst besetzt, die teilweise auf die Berichterstattung aus den 1980ern zurückgeht. Dabei wissen wir heutzutage genau über Ansteckungswege und die Risiken Bescheid. Angst sorgt jedoch dafür, dass Menschen nicht mehr rational denken können und führt letztlich zu einer anhaltenden Benachteiligung von HIV-positiven Menschen“, erklärt Samiah El Samadoni, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein.
Eine Studie der Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass 95% der Befragten angaben, in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erlebt zu haben. Dabei spielt die Diskriminierung im Bereich des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung eine besondere Rolle. „Gerade im Bereich des Gesundheitswesens würde man eigentlich erwarten, dass eine Stigmatisierung und Benachteiligung von HIV-positiven Menschen aufgrund des Fachwissens der dort arbeitenden Personen nicht stattfindet. Dies ist leider häufig nicht der Fall, was ich sehr bedenklich finde“, so El Samadoni. Regelmäßig erhält die Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holsteins Eingaben von Menschen, die aufgrund ihrer HIV-Infektion benachteiligt wurden. Dabei ging es in der Vergangenheit z. B. um eine Ablehnung bei einer zahnärztlichen Behandlung oder im Bewerbungsverfahren. Unter Umständen können diese Verhaltensweisen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sanktioniert werden. Allerdings scheuen viele Betroffene diesen Weg. Emotionale Belastung und hohe Kosten sind unter anderem Gründe dafür. „Aus diesem Grund plädiert die Antidiskriminierungsstelle bereits seit Jahren für ein Verbandsklagerecht, damit nicht mehr einzelne Betroffene vor Gericht gehen müssen. Stattdessen könnten Organisationen wie die Aidshilfen die Rechte der Betroffenen vor Gericht durchsetzen. Dies würde auch die Arbeit der Aidshilfen stärken“, sagt die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle. Genauso wichtig beim Abbau von Diskriminierungen aufgrund einer HIV-Infektion bleibt weiterhin die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit in allen Bereichen des 2

gesellschaftlichen Lebens. „Gegen eine HIV-Infektion helfen Medikamente und gegen Diskriminierung hilft Aufklärung“, meinte Samiah El Samadoni.