Wiebke Zweig: TOP 11 u.a.: Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz!
Würdigung der Einsatzkräften | 23.11.2023 | Nr. 393/23Wiebke Zweig: TOP 11 u.a.: Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz! Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrtes Präsidium, liebe Kolleginnen und Kollegen,als Sprecherin für Katastrophenschutz muss ich mich tagtäglich mit Schreckensszenarien auseinandersetzen: „Sind wir auf Notsituationen gut vorbereitet? Wie reagieren wir im Ernstfall? Was passiert danach?“… eine doch recht pessimistische, meistens hypothetische Arbeit.Meine Damen und Herren, ich stehe heute vor Ihnen, weil ein solches Schreckensszenario in unserem Land leider Wirklichkeit geworden ist:Unser Schleswig-Holstein wurde von einer der schwersten Naturkatastrophen in seiner Geschichte heimgesucht. Vom 19. bis 21. Oktober 2023 erlebte die Ostseeküste eine verheerende Sturmflut, die als das schwerste Ostseesturmhochwasser seit 1872 in die Geschichte eingeht.Die Ausmaße dieser Jahrhundert-Sturmflut sind beispiellos:An mehreren Orten in Schleswig-Holstein überstiegen die Pegelstände die 2-Meter- Grenze, wobei in Flensburg ein Höchststand von 2,27 Metern gemessen wurde. Die Folgen sind herzzerreißend und weitreichend. Deiche und Hafenanlagen wurden beschädigt oder zerstört, über hundert Boote gingen unter oder wurden erheblich beschädigt, Wohnhäuser, Campingplätze, Restaurants und Hotels wurden verwüstet. Überschwemmungen und Deichbrüche führten zu teils erheblichen Landverlusten, und leider mussten wir auch einen Todesfall auf Fehmarn verzeichnen.Diese düsteren Tatsachen werden nur durch die beispiellose Einsatzbereitschaft unserer hervorragenden und professionellen Einsatzkräfte sowie der zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer überstrahlt. Ihr Einsatz verhinderte Schlimmeres und hat uns gezeigt, wie elementar einerseits ein durchdachter Bevölkerungs- und Katastrophenschutz und andererseits wie wichtig auch das ehrenamtliche Engagement für uns alle ist.Der Wiederaufbau wird Monate dauern, und die Schäden sind dabei noch nicht Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de vollständig erfasst. Auf Grund vorläufiger Schätzungen wird ein Hilfevolumen in Höhe von 140 Millionen Euro für die kommunale Infrastruktur, 20 Millionen Euro für private Einrichtungen der Daseinsvorsorge sowie 40 Millionen Euro für Küstenschutzmaßnahmen benötigt. Daher schlagen wir vor, einen Wiederaufbaufonds zu errichten. Dieses Sondervermögen wird die erforderlichen Mittel bereitstellen, um den Wiederaufbau unserer Gemeinden zu unterstützen.Die Schadenserfassung ist noch im Gange, und das Volumen des Fonds kann sich noch verändern. Die Finanzierung soll durch das Land und die Kommunen sichergestellt werden. Wenn sich der Bund an den Kosten beteiligen würde, könnten die Kosten von Land und Kommunen zu gleichen Teilen reduziert werden. Doch Berlin zieht sich bislang aus der Verantwortung. Um kurzfristige und unbürokratische Hilfe für die betroffenen Privathaushalte zu gewährleisten, haben Ministerpräsident Günther und Ministerpräsidentin Schwesig bereits an den Bundeskanzler appelliert. Dafür danke ich unserem Ministerpräsidenten noch einmal ausdrücklich.Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach den Ereignissen vom Oktober hoffe ich für alle Fraktionen sprechen zu können, wenn ich einen großen Dank für den unermüdlichen Einsatz unserer haupt- sowie ehrenamtlichen Kräfte während der Ostsee-Sturmflut wiederhole.Mir persönlich erscheint es nur folgerichtig, als Zeichen unserer Dankbarkeit und Würdigung diesen Einsatzkräften eine Auszeichnung des Landes zu verleihen.Lassen Sie uns die Herausforderungen angehen, die vor uns liegen. Gemeinsam werden wir den Wiederaufbau unseres Landes bewältigen.Vielen Dank. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de