Dirk Kock-Rohwer zum Bericht über das Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft
PresseinformationEs gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 14 – Bericht der Landesregierung über das Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher der Landeshaus Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dirk Kock-Rohwer: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 342.23 / 22.11.2023Arbeit des Kompetenzzentrums für klimaeffiziente Landwirtschaft weiter stärkenSehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,es sind nur noch ganze 16 Ernten, bis wir das Ziel erreicht haben wollen und den Titel Klimaneutrales Industrieland tragen wollen. Für dieses ehrgeizige, aber auch alternativ- lose Ziel braucht es einen Fahrplan. Das Kompetenzzentrum ist ein Teil davon und für die Transformation der Landwirtschaft ein wesentlicher Baustein.Ich freue mich, dass ich an dieser Stelle „Danke“ sagen kann für den Bericht und die Umsetzung der im Koalitionsvertrag festgehaltenen Aufgabe: Bildung eines Kompetenz- zentrums für klimaeffiziente Landwirtschaft. Damit sind wir als Land einen weiteren Schritt in eine zukunftsfähige Landwirtschaft gegangen.Mit der Eröffnungsveranstaltung im Juni dieses Jahres nahm das Kompetenzzentrum die Arbeit auf. Einige der bisherigen Ergebnisse möchte ich kurz anführen:Eine Expertengruppe mit verschiedenen Mitgliedern vom MLLEV und MEKUN über Wis- senschaft bis Naturschutz ist benannt und eingesetzt worden.Es wurden 6 Veranstaltungen zu Landwirtschaft in den Niederungen mit den Bäuer*innen aus den verschiedenen Regionen abgehalten. Seite 1 von 2 Ein Gutachten zur ökonomischen Betrachtung bei angepasster Moorbewirtschaftung wurde erstellt.Eine Machbarkeitsstudie zur post-fossilen Landwirtschaft wurde in Auftrag gegeben.Wir haben uns erst aufgemacht, diesen Weg zu gehen. Denn der Anteil der Landwirt- schaft in Schleswig-Holstein an Treibhausgasen macht zwischen 22 und 32 Prozent aus und damit liegen wir wesentlich höher als der Bundesdurchschnitt. Nehmen wir die Zah- len ernst, braucht es pragmatische Lösungsansätze.Diese Lösungsansätze kann das Kompetenzzentrum liefern, wenn Wissenschaftler*in- nen, Student*innen mit Forschungsaufträgen, Menschen aus der Praxis und Naturschüt- zer*innen ihre Perspektiven, ihr Know-How, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zusammen- bringen und lösungsorientierte Handlungsempfehlungen für die Landwirt*innen, Politik und Öffentlichkeit formulieren. Lösungsvorschläge gibt es auch zuhauf, von Reduzierung der Tierzahlen über mehr Ökolandbau, mehr Tiere aus den Ställen auf die Wiese bis zur effizienteren Nutzung von DüngemittelDie Schwierigkeit liegt darin, dass Menschen von der Notwendigkeit als auch von den Ideen, wie eine klimaeffiziente Landwirtschaft in Zukunft aussehen kann, überzeugt wer- den müssen. Denn ich denke, nach den erneuten Wetterkapriolen müsste eigentlich allen klar sein, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung ist und rasant vonstattengeht, mit aller Unbill den die Landwirtschaft auch tragen, schultern und bewältigen muss.Diese Überzeugungsarbeit zu leisten, beginnt jetzt, und der Auftrag liegt nicht allein beim Kompetenzzentrum. Dieser ergeht an uns alle.Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass es Zeit braucht und Menschen vorange- hen müssen, um zu zeigen, dass die Transformation der Landwirtschaft ein lohnender Prozess ist. Das heißt, dass wir bereits mit den kommenden Ernten erste Schritte in der Praxis gehen müssen, damit wir in 16 Jahren rückblickend sagen können: Die Landwirt- schaft hat ihren Beitrag geleistet und hat sich nicht auf die Zukunft vertröstet, weil viel- leicht die Notwendigkeit zu Handeln nicht erkannt worden ist.Daher ist es vollkommen richtig, jetzt die Arbeit des Kompetenzzentrums für klimaeffizi- ente Landwirtschaft weiter zu stärken und gangbare Wege zu finden, die auch hoffentlich umgesetzt werden.Vielen Dank! *** 2