Landesbeauftragte: Mehr Inklusion im und durch Sport!
Nr. / 17. November 2023Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern: „Mehr Inklusion im und durch Sport!“Die Förderung von Inklusion im und durch Sport stand im Mittelpunkt des 66. Treffens der Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen, das am 16. und 17. November in Potsdam stattfand. Die Beauftragten verabschiedeten auf der Konferenz die „Potsdamer Erklärung“, in der Bund, Länder und Kommunen aufgefordert werden, ihr Engagement für mehr Inklusion zu verstärken. Auf der Veranstaltung, zu der Brandenburgs Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster eingeladen hatte, nahmen auch zahlreiche Expertinnen und Experten teil. Sportminister Steffen Freiberg sprach ein Grußwort.Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Schleswig-Holstein: “Sport für Alle ist das zentrale Ziel. Die verbindende Kraft des Sports ist ein wichtiger Baustein für gelingende Inklusion und Teilhabe. Die Konferenz sendet dafür ein deutliches Signal.“Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen: „Teilhabe durch Sport funktioniert nur, wenn Menschen mit Behinderungen eine Willkommenskultur in Sportvereinen erleben. Dafür braucht es neben Barrierefreiheit vor allem Offenheit und Expertise insbesondere der Trainerinnen und Trainer. Der schönste Sportverein nutzt aber nichts, wenn die Wege dorthin nicht barrierefrei sind. Daran sieht man, dass Inklusion themen- und ressortübergreifend gedacht werden muss.“Menschen mit Behinderungen haben nach wie vor einen erschwerten Zugang zum Sport und sind in Sportvereinen entsprechend unterrepräsentiert. Etwa 55 Prozent aller Menschen mit einer Behinderung treiben keinen Sport. Bei Menschen ohne Behinderung liegt dieser Anteil lediglich bei 32 Prozent. Ausgehend von der Annahme, dass die Affinität zu Bewegung, Spiel und Sport sich bei Menschen mit und ohne Behinderungen nicht unterscheidet, muss von einem Zugangsproblem gesprochen werden.Daher betonen die Beauftragten in der „Potsdamer Erklärung“ die besondere Bedeutung von Sportevents wie den Paralympics, Deaflympics oder den Special Olympics, weil sie dazu beitragen, dass Menschen ohne Behinderungen ihre Haltung gegenüber Menschen mit Behinderungen positiv verändern. An Vertreterinnen und Vertreter von Medien wird appelliert, ihre Berichterstattung über solche Sportereignisse deutlich auszuweiten, um damit eine breite Öffentlichkeit erreichen zu können.Darüber hinaus fordern die Beauftragten von Kreis-, Stadt- und Landessportbünden einen Ausbau der inklusiven Sportangebote und zur Finanzierung von der Politik die Auflage spezieller Förderprogramme. Hier hat sich Schleswig-Holstein bereits auf den Weg gemacht. Die Landesbeauftragte, der Landessportverband und weitere Akteure wirken konstruktiv zusammen.Zur Schaffung barrierefreier Sportstätten sollten Förderprogramme aufgelegt werden. Kindern mit und ohne Behinderungen muss auch in der Schule gleichermaßen die Teilnahme an allen Angeboten ermöglicht werden. Übungsleiterinnen und -leiter brauchen Weiterbildungen für inklusive Angebote.Die „Potsdamer Erklärung“ steht auf der Internetseite der Landesbehindertenbeauftragten https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/beauftr agte/landesbehindertenbeauftragte/aktuelles/ zum Download bereit. Auf dieser Seite erscheint die Erklärung in Kürze auch in einfacher Sprache.