Nr. 240 / 25. September 2023


Altenparlament tagt – Einladung an die Medien

Ruhestandsbrücken – Übergänge in ein selbstbestimmtes Alter: Unter diesem Motto tagt am kommenden Freitag (29. September) das diesjährige Altenparlament im Landeshaus. 80 Delegierte zwischen 60 und 85 Jahren aus Gewerkschaften, Seniorenräten und Sozialverbänden werden ihre Forderungen an die Landes- und Bundespolitik diskutieren und beschließen.

Zum Altenparlament am
Freitag, 29. September, ab 9.30 Uhr, im Plenarsaal des Landeshauses, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.


Zum Einstieg wird die Journalistin und Leiterin des Kölner Büros gegen Altersdiskriminierung, Hanne Schweitzer, in einem Impulsvortrag gesellschaftliche Missstände in den Blick nehmen. In der anschließenden Beratung mit Landtagsabgeordneten stehen gut 60 Anträge mit den Schwerpunkten Gesundheit und Prävention, Wohnen und Mobilität, Gesellschaftliches Miteinander und lebenslanges Lernen auf der Tagesordnung. So wird eine Pflegevollversicherung, wenigstens aber eine Deckelung des Eigenanteils in Pflege- und Altenheimen, gefordert. Um sich in den Bereichen Pflege und Gesundheit am tatsächlichen Bedarf orientieren zu können, sollen wieder mehr Entscheidungsbefugnisse auf die kommunale Ebene übertragen werden. Außerdem soll auf Basis der aktuellen demographischen Werte eine Pflegeprognoseformel entwickelt werden. Für mehr bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum wird eine höhere Förderung des sozialen Wohnungsbaus sowie eine bessere Unterstützung generationenübergreifender und genossenschaftlicher Wohnprojekte gefordert. Auch sollen Bahnhöfe und Bushaltestellen flächendeckend barrierefrei werden und der ÖPNV ausgebaut werden. Zur besseren Einschätzung des Bedarfs sollen die Landkreise und kreisfreien Städte verpflichtet werden, Koordinierungsstellen für seniorengerechte Mobilität einzurichten. Zum Schutz vor Altersdiskriminierung wird eine Erweiterung des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes angemahnt, das unter anderem Höchstaltersgrenzen beim Ehrenamt, die Benachteiligung Älterer bei der Wohnungssuche und die Verweigerung medizinischer Maßnahmen aufgrund des Alters angehen soll. Ebenso stehen die Forderung nach einer UN-Altenrechtskonvention und die Berufung einer oder eines Landesbeauftragten für ältere Menschen auf der Agenda. Damit die Älteren bei der Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren, sollen Digital-Stammtische in den Quartieren eingerichtet werden, die eine niedrigschwellige Beratung zur digitalen Teilhabe anbieten. Auf der Grundlage der erarbeiteten Empfehlungen werden in der Plenardebatte ab 15 Uhr die Forderungen an die Politik beschlossen. Das Altenparlament, das in diesem Jahr zum 35. Mal tagt, nimmt in Schleswig-Holstein einen festen Platz in der politischen Willensbildung ein und wird vom Landtag wie von der Landesregierung als Impulsgeber für ihre Entscheidungen geschätzt. Präsident der diesjährigen Veranstaltung ist Michael Hollerbuhl (Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände). Peter Schildwächter (Landesseniorenrat) und Barbara Winkler (Deutscher Gewerkschaftsbund) übernehmen die Ämter der Vizepräsidentin und des Vizepräsidenten.

Das Programm der 35. Tagung: 9:30 Uhr Begrüßung durch Landtagspräsidentin Kristina Herbst anschl. Eröffnung der Veranstaltung durch das amtierende Präsidium des Altenparlamentes Impulsreferat zum Thema „Ruhestandsbrücken – Übergänge in ein selbstbestimmtes Alter“ von Hanne Schweitzer, Journalistin und Leiterin des Kölner Büros gegen Altersdiskriminierung. ca. 10:45 Uhr Beratung in den Arbeitskreisen: 1. Gesundheit/Prävention 2. Wohnen/Mobilität 3. Gesellschaftliches Miteinander/lebenslanges Lernen 12:30 Uhr Mittagspause 13:30 Uhr Fortsetzung der Beratung in den Arbeitskreisen und Formulierung der Ergebnisse 15:00 Uhr Plenardebatte mit Berichten aus den Arbeitskreisen, Beschlussfassung 16:30 Uhr Aktuelle Stunde 17:15 Uhr Ende des Programms

Die zu beratenden Anträge finden Sie unter: https://www.landtag.ltsh.de/service/altenparlament/