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23.08.23
11:36 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Es fehlen Lehrkräfte, moderne Schulräume und Fortschritte beim Übergang in die Grundschule

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 1 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #635-23.08.2023
Martin Habersaat Es fehlen Lehrkräfte, moderne Schulräume und Fortschritte beim Übergang in die Grundschule Zur Pressekonferenz von Bildungsministerin Karin Prien zum Schuljahresbeginn sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Steigende Schülerzahlen stehen einer wachsenden Zahl von Pensionierungen gegenüber. Die Analyse stimmt, aber die Antworten der Landesregierung noch nicht. Zusätzliche Lehrerstellen beispielsweise klingen gut. Sie helfen aber nicht, wenn sie nicht besetzt werden können. 24.411 Stellen stehen zur Verfügung. Spannend ist aber, ob und wie diese besetzt sind. An einigen Schulen sind laut Medienberichten bis zu sechs Stellen unbesetzt, landesweit 133 unbefristete Stellen vakant. Daraus errechnet Frau Prien eine „Stellenbesetzungsquote“ von 99,3 Prozent, sagt aber eben nicht, wie viele Leute insgesamt fehlen. Für Elternzeit, Sabbatjahre und Langzeiterkrankungen braucht man befristet Vertretungen, die es oft nicht gibt. Das merken in diesen Tagen die Stundenplanmacher und ab Montag Schüler*innen und Eltern. Hinzu kommt: Im September 2022 war jede zehnte Lehrkraft in Schleswig- Holstein keine fertig ausgebildete Lehrkraft. Wir warten gespannt auf aktuelle Zahlen in diesem Herbst. Frau Prien hat bisher zwei kleine Pakete zur Lehrkräftegewinnung vorgestellt und ein drittes für das kommende Jahr angekündigt. Das muss ein Bringer werden.
Es gibt riesigen Sanierungsbedarf in vielen Schulgebäuden. Viele der rund 286.800 Schüler*innen an unseren öffentlichen allgemeinbindenden Schulen werden in Klassenräumen sitzen, die schlicht zu klein sind und kaum moderne Pädagogik zulassen. Die Schulträger stehen zudem vor der Herausforderung, ab 2026 das Recht auf Ganztag in der Grundschule umzusetzen. Wie sollen die Schulen dann aussehen? Es wird Zeit für Antworten auf diese Fragen.
Es ist gut, dass Frau Prien den Absturz Schleswig-Holsteins bei der IQB-Studie offen angesprochen hat. Es ist auch richtig, dass sie aus Hamburg bewährte Maßnahmen zur Stärkung der basalen Kompetenzen übernimmt. Es ist aber eine Katastrophe für die Jüngsten, dass die Ministerinnen Prien und Touré bei Verbesserungen im Übergang von der Kita zur Grundschule und bei frühen Sprachstandserhebungen auf Zeit spielen. Ausgerechnet bei der wichtigsten Maßnahme geht es nicht voran. Die 24.500 Erstklässler*innen dieses Jahrgangs jedenfalls müssen es ohne schaffen, ihre Nachfolger*innen im kommenden Schuljahr wohl leider auch.“



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