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15.06.23
15:59 Uhr
CDU

Martin Balasus: TOP 12: Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich am Lebensglück junger Menschen

Schulsozialarbeit | 15.06.2023 | Nr. 223/23
Martin Balasus: TOP 12: Das Land Schleswig- Holstein beteiligt sich am Lebensglück junger Menschen Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Frau Präsidentin, liebe Kollegen und Kollegen,
Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft wissen um die Bedeutung der Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter – nicht erst seit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine.
Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden!
Warum ich das hier so steil behaupten kann? Ich weiß das aus eigener Erfahrung!
Ich habe fast zehn Jahre lang hautnah miterlebt, welche wertvolle Hilfe Schulsozialarbeit für Schülerinnen und Schüler, für Klassen, Eltern und auch für Lehrkräfte ist. Sie helfen in der Klassengemeinschaft, im Umgang mit Lehrkräften, bei Lern- und Lebensproblemen jeder Art, und sie helfen bei Problemen zuhause, indem sie auf der Basis von Vertrauen die Persönlichkeit eines Kindes oder Jugendlichen stärken.
Erst gab es an meiner Schule keine, dann eine und schließlich sogar zwei Schulsozialarbeiterinnen. Was für ein Glück, dass die Schulsozialarbeit sukzessive ausgebaut wurde.
Während es zunächst nur wenige kommunal finanzierte Stellen gab, wird seit 2011 die Sozialarbeit mit 4,6 Millionen Euro jährlich aus dem Landeshaushalt gefördert. Mehr noch: 2015 übernahm das Land den weggefallenen Bundesanteil – freiwillig! – mit 13 Millionen Euro. All dies hat ermöglicht, dass das Land schon heute rund 730 dieser segensreichen Vollzeitstellen finanziert.
Während der Corona-Pandemie wurde die Schulsozialarbeit noch einmal dringender gebraucht denn je! Schulschließungen und Online-Unterricht haben uns vor Augen geführt, wie wichtig das soziale Miteinander für den Lernerfolg, die Motivation, die Persönlichkeitsentwicklung und für das persönliche Glücksempfinden der Jugend ist. Die Nachwirkungen stellen unsere Schulen vor enorme Herausforderungen.
Im Gespräch wurde mir z.B. von Schulsozialarbeiterinnen zurückgemeldet, dass sie

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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de zurzeit vermehrt Depressionen, Essstörungen und Versagensängste bei jüngeren wie älteren Schülerinnen und Schülern wahrnehmen. Vor Ort wird dann alles versucht, um den Betroffenen zu helfen.
Und auch das Land hat konsequent reagiert: Wir haben das „Sofortprogramm zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei psychosozialen Folgen von Pandemie und Krisen“ auf den Weg gebracht – d.h. 5 Millionen Euro zusätzlich für die Schulsozialarbeit und 3,1 Millionen Euro für den schulpsychologischen Dienst.
Und seit dem 24. Februar 2022 hält uns der Überfall Russlands auf Ukraine in Atem. Ukrainische Kinder und Jugendliche werden in unseren Schulen aufgenommen und natürlich müssen sie betreut, beschult und integriert werden. Sie müssen Deutsch lernen. Häufig müssen sie traumatische Erlebnisse verarbeiten – sie müssen mit Geschichten von Flucht und Zerstörung klarkommen, die wir höchstens nur noch aus Erzählungen unserer Großeltern kannten.
Ein Beispiel einer Schulsozialarbeiterin: Sie berichtete von einem jüngeren ukrainischen Kind, welches sich bei einem lauten Geräusch erschrocken hatte und schließlich unter dem Tisch Schutz suchte. Sie reagierte intuitiv so, wie sie es in der Ukraine erlebt hatte. Lehrkräfte kommen bei solchen Herausforderungen an ihre Grenzen. Denn schon jetzt ist der zeitliche Aufwand für Lehrkräfte enorm. Auch hier benötigen wir erneut die wichtige Arbeit und wertvollen Erfahrungen aller Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, um auch diese Kinder und Jugendlichen bestmöglich aufzufangen.
Deswegen hat die Landesregierung in 2022 zusätzliche 3 Millionen Euro für Maßnahmen der Schulsozialarbeit bereitgestellt, und das wird sich in 2023 wiederholen. Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich bei dieser Investition in das Lebensglück junger Menschen.
Sie sehen – die Landesregierung weiß um die Bedeutung und den Stellenwert der Schulsozialarbeit. Wir sind überzeugt, eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule sowie die Entwicklung von multiprofessionellen Teams und Pool-Lösungen sind die nächsten Meilensteine.
Der Bund möchte ebenfalls in seinem Startchancen-Programm die Schulsozialarbeit unterstützen. Und das ist hervorragend und absolut begrüßenswert.
Aber schnacken allein reicht nicht – nun muss er endlich auch liefern und darf die vollmundig angekündigten Milliarden nicht noch weiter eindampfen. Was zuletzt aus dem Hause Lindner zu hören war, lässt leider Böses für das Bildungsressort ahnen…
Bildung und Erziehung sind keine Sache allein der Schule oder der Eltern, sondern sie sind eine Sache aller! Und was unseren Part an dieser Titanenaufgabe betrifft, da zeigen wir von Landesseite bereits vollen Einsatz.



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