Martin Habersaat: Die Haltung können wir uns nicht leisten
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 1 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #593–05.06.2023Martin Habersaat: Die Haltung können wir uns nicht leisten Die Landesregierung weiß nicht, wie viele Vertretungslehrkräfte mit befristeten Verträgen an einem Quer- oder Seiteneinstieg in den Schuldienst interessiert sind. Und sie glaubt, diese Kräfte mit teils jahrelangen Erfahrungen auch nicht langfristig zu brauchen. Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, bezweifelt, dass das Land sich so eine Haltung leisten kann:„Quer- und Seiteneinstieg gehen nur, wenn keine ausgebildeten Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Das ist eine schlechte Nachricht für Menschen, die teilweise seit Jahren an Schulen tätig sind und sich wei- terqualifizierten wollen. Selbst wenn sie sich bewährt haben, wenn Schulleitung, Schüler*innen und Eltern sich einen Verbleib der Vertretungslehrkraft wünschen, gibt es keinen planbaren Einstieg. Es kann passieren, dass die Zahl der Kettenverträge ausgeschöpft ist und Menschen dem Schuldienst verloren gehen, die vielleicht nicht heute, aber mindestens in naher Zukunft dringend gebraucht wür- den. Aus den Schulen und von den Eltern hören wir jedenfalls nicht, dass genug Leute da sind und da bleiben. Im Gegenteil: Zu oft fällt Unterricht aus.Auch an anderer Stelle geht das Land nicht besonders serviceorientiert mit den Menschen um. Das Zeitfenster für Bewerbungen ist klein und wird nicht zu verlässlichen Zeitpunkten geöffnet. Es gibt kei- ne proaktive Information an Interessenten über „gucken Sie regelmäßig auf unsere Webseiten“ hinaus. In der Folge weiß die Landesregierung auch gar nicht, wie viele Menschen auf einen Quer- oder Seiten- einstieg warten. Das ist fahrlässig. Im Rahmen einer Fachkräftestrategie sollte es darum gehen, Einstel- lungsfenster nicht willkürlich oder nur situativ zu öffnen und zu schließen. Gemeinsam mit den Schul- leitungen muss ein Plan erarbeitet werden. Wer sich an der Schule bewährt, hat eine Perspektive ver- dient. Menschen, die Lücken in Mangelfächern schließen könnten, müssen gezielt angesprochen wer- den. (Bisher „können“ sie angesprochen werden.)Es ist eine Katastrophe, dass die Landesregierung jetzt schon seit Monaten und offenbar noch für Mo- nate im Blindflug unterwegs ist und keine Übersicht darüber hat, wie viele Menschen ohne Lehramts- qualifikation an unseren Schulen unterrichten. Der letzte Stand, als es die Übersicht noch gab, war: Jede zehnte Lehrkraft im Land ist gar keine.“MaterialKleine Anfrage 20/973https://www.landtag.ltsh.de/parlament/drucksachen- online/?paramQuery=973&lastQuery=&perSite=10&sort=D 1