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22.03.23
17:40 Uhr
SPD

Martin Habersaat zu TOP 2,4,7,28+58: Klassenlehrkräfte entlasten!

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 22. März 2023
Martin Habersaat: Klassenlehrkräfte entlasten! TOP 2,4,7,28+58: Haushaltsberatungen 2023 (Drs. 20/569, BBE 20/786, ÄndA 20/851, 20/530, 20/531, BBE 20/789, ÄndA 20/838, ÄndA 20/839, ÄndA 20/840, ÄndA 20/841, ÄndA 20/861, ÄndA 20/864, 20/734, 20/801, AltA 20/865, 20/764)
„Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Auf den ersten Blick ist das ein Widerspruch, bei längerem Nachdenken erschließt sich aber ein Sinn hinter diesem Kalenderspruch: Wer sich auf eine Aufgabe konzentriert, wird sie mit höherer Wahrscheinlichkeit gut lösen. Wenn Lehrkräfte knapp sind, gehe mit den vorhandenen Lehrkräften gut um. Natürlich kann man daraus auch einen Widerspruch konstruieren. Man kann sich aber auch der Erkenntnis stellen: Unser Schulsystem funktioniert nicht ohne Lehrkräfte.
Was Arbeitszeitverlängerungen und zusätzliche Aufgaben angeht, sind wir aber an einem Limit angekommen. Wer das nicht glaubt, kann mit Schüler*innen, Eltern oder Lehrkräften sprechen. Oder sich ansehen, wie viele Lehrkräfte in die Teilzeit fliehen.
Deshalb ist es der SPD ein wichtiges Anliegen, unsere Lehrkräfte zu entlasten. Und wir wollen im Kern des pädagogischen Handeln ansetzen: Bei den Klassenlehrkräften. Deren Unterrichtsverpflichtung wollen wir um eine Stunde senken. Dafür braucht es ca. 420 Stellen. Und das ist noch nicht alles: Wir wollen den Schulleitungen ein Stundenkontingent zur Verfügung stellen, um besonders engagierte Lehrkräfte entlasten zu können. Das soll zunächst 60 Stellen umfassen und ist übrigens ein Punkt, für den auch CDU- und grüne Bildungspolitiker*innen bei Podiumsdiskussionen viel Sympathie gezeigt haben.
Das hilft den Lehrkräften mehr als der in jeder Hinsicht bescheidene Ansatz der Regierung, an fünf Schulen im Land eine entlastende Verwaltungskraft für drei Jahre zu erproben. Das ist keine Entlastung von Lehrkräften, das ist Politiksimulation!
Jede zehnte Lehrkraft an unseren Schulen ist keine ausgebildete Lehrkraft. Wenn man es auf die Stellen bezieht, wird es etwa besser: sechs Prozent der Stellen für Lehrkräfte an unseren

1 Schulen sind von Menschen besetzt, die keine ausgebildeten Lehrkräfte sind. Gerade, wenn Studierende als Vertretungslehrkräfte arbeiten, muss es zwei Regeln geben: Erstens muss das Studium Vorrang haben und die Zahl der zu unterrichtenden Stunden darf dem nicht im Wege stehen. Zweitens muss es eine Verlässliche Unterstützung geben und es darf nicht dabei bleiben, dass Schulen sich diese Unterstützung aus den Rippen schneiden müssen. Deswegen wollen wir Seniorlehrkräfte für diese Unterstützung verlässlich nutzen.
2026 kommt das Recht auf Ganztag an den Grundschulen. Die vorbereitende Arbeitsgruppe hat zuletzt im Frühjahr 2023 getagt und davor im Sommer 2021. In dieser Taktung wird es nicht gehen. Und es wird auch nicht ohne zusätzliche Ressourcen gehen. Wir schlagen deshalb vor, zur Vorbereitung des Rechtsanspruchs das Budget zur Förderung von Ganztagsangeboten an Grundschulen zunächst zu verdoppeln, von 14,5 Millionen auf 29 Millionen Euro.
Umgang mit vorhandenen Fachkräften, Unterstützung von Vertretungslehrkräften und Vorbereitung des Rechts auf Ganztag ab 2026: Damit setzt die SPD-Fraktion in ihren Haushaltsanträgen im Bildungsbereich Schwerpunkte in den Bereichen mit den größten Herausforderungen. Das ist übrigens ein Politikverständnis, das ich CDU und Grünen auch empfehle: Lösungen für die Probleme entwickeln, die am größten sind.“



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