Einladung an die Medien: „Versorgungslücke Männerarbeit – Empowerment und Prävention“ am 17. Februar im Kieler Landeshaus
Nr. 3 / 7. Februar 2023Einladung an die Medien: „Versorgungslücke Männerarbeit – Empowerment und Prävention“ am 17. Februar im Kieler LandeshausMännerarbeit dient der Gleichstellung der Geschlechter und ist ein Beitrag zum Empowerment und zur Prävention von Gewalt. Zu diesem Thema findet in der nächsten Woche ein Austausch zwischen Facheinrichtungen und kommunalen Vertreter*innen statt. Der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig- Holstein und der Christliche Verein zur Förderung sozialer Initiativen in Kiel e. V. laden herzlich ein.In dem Fachgespräch „Versorgungslücke Männerarbeit – Empowerment und Prävention“, das am 17. Februar 2023, 10 bis 14 Uhr, im Kieler Landeshaus durchgeführt wird, betrachten und diskutieren wir die Bedarfe an präventiver, gendersensibler Männerarbeit in Schleswig-Holstein.Männer rücken als Zielgruppe sozialer Arbeit meistens in den gesellschaftlichen Fokus, wenn das Schlimmste schon passiert ist. Wenn sie zum Täter geworden sind, zum Beispiel in Gewaltexzessen bei Fußballspielen, Radikalisierung oder eskalierenden Silvesterpartys. Auch im Bereich häuslicher Gewalt und Partnerschaftsgewalt sind Männer zu 79 Prozent Täter. Sind unter den Tätern zugewanderte Männer, wird die Debatte häufig zu einer Frage misslungener Integration. Diese Sicht verdeckt die sozialen Problemlagen von Gewalt und die fehlende Unterstützungsstruktur für Männer.Auch in Deutschland ist das stereotype Bild des „starken Mannes“, der seine Probleme mit sich selbst ausmacht, immer noch weit verbreitet. Aggressives und gewalttätiges Verhalten erscheint immer noch als „typisch“ männlich. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass es bundesweit kaum unterstützende, präventive Hilfsangebote für Männer gibt.„Viele Männer, unabhängig von ihrer Herkunft, haben wenig Gelegenheit und Zeit, mit anderen Männern ihre erlernten, zum Teil stereotypen Werte- und Rollenbilder zu reflektieren und gemeinsam neue Rollenbilder zu erarbeiten, die in einer pluralen Gesellschaft der individuellen 2Lebens- und Familiensituation besser entsprechen. Der Austausch in der Gruppe ermöglicht es den Männern, voneinander zu lernen und unterschiedliche Einstellungen und Haltungen zu respektieren“, fasst Astrid Petermann, Projektleiterin und Koordinatorin die Erfahrung des Christlichen Vereins zusammen.„Gerade jetzt, da die Diskussion um gewalttätige zugewanderte Männer wieder stark in den Fokus rückt, ist es wichtig, dass unsere Fachdiskussion soziale Problemlagen in den Blick nimmt, Alltagssituationen von Männern in die Integrationsdebatte einordnet und Vorschläge zur Prävention von Gewalt macht. Von gendersensiblen Rollenbildern profitieren auch Männer, indem sie ihre eigene individuelle Vielfalt besser wahrnehmen und erfahren können“, so der Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt.Der Fachtag soll den Impuls geben, ergänzend zu einer im Vergleich besser ausgestatteten Beratungsstruktur für Frauen, auch eine dringend notwendige Beratungsstruktur für Männer zu schaffen. Denn Prävention ist der beste Gewaltschutz!Mehr Informationen zur Veranstaltung und das Programm sind unter: https://www.landtag.ltsh.de/beauftragte/fb/versorgungsluecke-maennerarbeit/ zu finden.Medienvertreter*innen sind herzlich eingeladen