Lars Harms: Die Kommunen bei der Energiewende unterstützen
Presseinformation Kiel, den 25. Januar 2023Es gilt das gesprochene Wort.Lars HarmsTOP 6 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens zur Förderung von Bürgerenergieprojekten im Land Schleswig-Holstein Drs. 20/569„Wir müssen so schnell wie möglich raus aus den fossilen Energieträgern. Alsomehr Erneuerbare, kein LNG, kein CCS, kein Öl und kein fossiles Gas.“Energiewende, Klimaschutz und Bürgerenergieprojekte, das alles umrahmt in einem Sondervermögen. Das ist natürlich eine Sache, die wir als SSW unterstützen und selbstredend begrüßen. Die aktuelle und die vorherigen Landesregierungen haben zudem viel Erfahrung im Umgang mit Sondervermögen gesammelt. Das Prozedere ist also gut bekannt und hat in der Vergangenheit Schleswig-Holstein durchaus zum Erfolg geführt. Gerade in Krisenzeiten. Worum geht es also genau? Um eine ganze Reihe an Maßnahmen. Was sich für mich deutlich erkennenlässt, ist die Tatsache, dass es hier um eine breite Zielgruppe geht. Im Kern geht es darum, die Bevölkerung bei uns in Schleswig-Holstein zu erreichen. Aber es wird eben auch die Dekarbonisierung der schleswig-holsteinischen Wirtschaft gefördert. Zudem wird auch dienationale Wasserstoffstrategie berücksichtigt. Und, was noch ganz wichtig ist: Die Kommunen sollen ebenfalls unterstützt werden, wie etwa kommunal betriebene Stadtwerke. Für uns als SSW ist es wichtig, die Kommunen nicht allein zu lassen, vor allem, wenn es um wirklich großeAufgaben geht. Das Land bietet in diesem Fall eine wertvolle Hilfestellung. Sie sehen also, es sind viele Akteure, die in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden sollen. Das ist entscheidend, ( ( 2denn nur so kann es uns gelingen, schnell aus Kohle, Gas und Öl auszusteigen. Das wird kein Spaziergang. Dieses Vorhaben hinauszuzögern, macht es sicherlich nicht einfacher. Vor diesem Hintergrund verstehe ich das Sondervermögen als Anschubhilfe, um eben die notwendigenStrukturen aufzubauen, um auf Putins Gas zu verzichten zu können. Vor dem Jahr 2022 wurden 40 % der Gasbestände der EU aus Russland gedeckt. Heute sind es noch zwischen 8-10 %. In Deutschland liegt dieser Wert bei 0. Ein großer Schritt heraus aus der einseitigen Abhängigkeit. Esist jedoch noch zu früh, um die Thermostate hochzuschrauben. Zum einen, weil der Winter noch nicht vorbei ist und zum anderen, weil natürlich auch neue Abhängigkeiten entstehen. Deshalb muss es weiter heißen, so schnell wie möglich raus aus den fossilen Energieträgern. Also mehrErneuerbare, kein LNG, kein CCS, kein Öl und kein fossiles Gas.Eine andere Sache möchte ich noch zum Gesetzentwurf anmerken. Wie gesagt, die Zielsetzungunterstützt meine Fraktion voll und ganz. Aber es ist für mich auch völlig klar, dass das Gesetz schlussendlich nur sein Ziel erreichen kann, wenn die Praxistauglichkeit stimmt. Es braucht dafür nicht nur ausreichend Personal in den Büros der Behörden, sondern ebenso eine möglichstunkomplizierte Antragstellung und vor allem eine Informationskampagne, die alle Menschen im Land tatsächlich erreicht. All dies muss am besten schon jetzt vorbereitet sein. Denn wir haben gelernt, dass es eine gute Vorbereitung braucht, um auf ein bestimmtes Thema aufmerksam zumachen. Vor allem hat sich auch durch vorherige, ganz ähnliche Programme gezeigt, dass es eben auch auf das Kleingedruckte ankommt. Welche Kosten kommen auf mich tatsächlich zu, wenn ichnun beispielsweise eine kleine PV-Anlage auf meinen Balkon setzen will und welche Zuschüsse kann ich bekommen? Wenn für eine solche Anlage besondere Stecker vorgeschrieben werden, ohne dass dies technisch notwendig oder vorgeschrieben wäre, dann geht die Energiewende schon bei einem so überschaubarem Thema nach hinten los. Von daher brauchen wir auch einfacheRegelungen für die Umsetzung, damit sich die Menschen im Land mitgenommen fühlen und Lust auf die Energiewende verspüren. Deshalb ist das Sondervermögen ans sich nicht die Herausforderung; da sind wir hoffentlich alle einig. Aber die Zuschussmodalitäten müssen soeinfach wie möglich gestaltet werden, damit hier alles auch schnell geht. Das muss unser Anspruch sein, wenn wir weiter ein führendes Energiewendeland sein wollen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/