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07.12.22
19:00 Uhr
Landtag

Blick in die Schatzkammer der Vergangenheit: Landtagspräsidentin Kristina Herbst eröffnet volkskundliche Ausstellung "Das Gold der Heimat" im Landeshaus

Nr. 131 / 7. Dezember 2022


Blick in die Schatzkammern der Vergangenheit: Landtagspräsidentin Kristina Herbst eröffnet volkskundliche Ausstellung „Das Gold der Heimat“ im Landeshaus

„Die Schätze, um die es hier geht, verstecken sich nicht hinter dickem Panzerglas. Und sie sind – wenn man nur genau sucht – überall in unserem Land zu finden“, stellte Parlamentspräsidentin Kristina Herbst am Abend (Mittwoch) fest, als sie vor rund 160 Gästen im Plenarsaal die neue Schau „Das Gold der Heimat – Schätze der volkskundlichen Sammlungen in der Region Schleswig-Flensburg“ im Landeshaus eröffnete. Die Ausstellung, die bis zum 29. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen ist, präsentieren der Landtag und die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) im Rahmen ihrer gemeinsamen Reihe „Kulturland Schleswig-Holstein“.
Die Ausstellung des Projekts „KulturGutHaben“ der Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg lädt dazu ein, auf Schatzsuche zu gehen – und führt vor Augen, dass auch historische Alltagsobjekte wertvolle Kulturgüter sind. Gezeigt werden ausgewählte Stücke aus volkskundlichen Sammlungen und Museen der Region Schleswig-Flensburg. Von Handwerkskunst über Gebrauchsgegenständen bis zu alten Maschinen – die Schau bietet einen Einblick in die Vielfalt der zumeist ehrenamtlich geführten Sammlungen.
„Die volkskundlichen Sammlungen in der Region Schleswig-Flensburg sind Schatzkammern der Vergangenheit“, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst anlässlich der Ausstellungseröffnung. „Wer sie betritt, dem öffnet sich eine Welt, die nicht nur viel über die Vergangenheit, sondern vor allem über unseren Umgang mit ihr erzählt. Sie lassen uns unsere Kultur- und Heimatgeschichte identitätsstiftend erleben.“ Es seien oft Gegenstände des Alltags, die die vielen Sammlungen und Museen bewahren und mit denen sie uns Menschen der Gegenwart unsere eigene Geschichte nahebringen würden. „Damit leisten die volkskundlichen Sammlungen einen existenziellen Beitrag zum Erhalt unseres kulturellen Erbes“, hob Herbst hervor. Die Parlamentspräsidentin würdigte auch das Engagement der Menschen, die diese Sammlungen aufbauten und pflegen: „Dass dieser Schatz an Objekten und mit ihnen verbundenen Geschichten heute nicht verloren gegangen ist, verdanken wir den ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammlern“, so Herbst. „Aus ihrer Arbeit spricht große Wertschätzung für unser kulturelles Erbe und viel Liebe und Herzblut bei der Vermittlung dieses Erbes.“ Viele der Sammlerinnen und Sammler waren zur Eröffnung vor Ort und gaben im Anschluss Auskunft zu ihren ausgestellten Objekten.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), Erk Westermann- Lammers, stellte heraus, wie wichtig die volkskundlichen Museen und Sammlungen für die Region sind: „Für junge Menschen sind sie häufig der erste Berührungspunkt mit dem Thema Kultur. Allein daher kommt ihnen beim Erhalt unseres kulturellen und gesellschaftlichen Gedächtnisses eine unverzichtbare Aufgabe zu.“
Johannes Callsen, erster Vorsitzender der AG Volkskundliche Sammlungen des Kreises Schleswig-Flensburg e.V., gab einen Einblick in die Entstehungszeit der Sammlungen und unterstrich deren Bedeutung für die Menschen: „Örtliche Besucher und Schulklassen, aber auch zunehmend Touristen entdeckten diese kleinen Sammlungen, in denen oft auch ganz spezielle Aspekte der jeweiligen Dorfgeschichte beleuchtet werden. Dieser örtliche Bezug, die persönliche Führung und das Anfassen und Erleben der Exponate machen diese Sammlungen so besonders.“ Der Leiter der Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg, Dirk Wenzel, stellte die Arbeit der Stiftung und die Ziele des Projekts „KulturGutHaben“ vor. Er bilanzierte: „Die Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen, die individuelle Gegenwart einzuordnen und auf dieser Grundlage seine Zukunft zu gestalten, das ist das ‘Gold der Heimat’!“
Dass der volkskundliche Bereich eine wichtige, aber in der öffentlichen Wahrnehmung unterrepräsentierte Facette unseres Kulturlebens sei, betonte Miriam Schwarz, Projektleiterin und Kuratorin der Ausstellung, in ihrem Einführungsvortrag: „Das titelgebende Gold steht als Sinnbild für den wertvollen Kulturschatz, den diese oft nicht wahrgenommenen Einrichtungen bewahren und der darauf wartet, geborgen und gefunden zu werden“. Igor Vlassov von der Kreismusikschule Schleswig-Flensburg begleitete den Abend musikalisch auf dem Akkordeon.
Mit der Ausstellung im Landeshaus präsentieren sich die volkskundlichen Museen und Sammlungen der Region Schleswig-Flensburg erstmals gemeinsam. Das modellhafte Projekt „KulturGutHaben“ unterstützt seit 2018 die 35 Sammlungen bei der Entwicklung eines Netzwerks. Ziel ist es, sich auszutauschen, sich gegenseitig zu stützen und die Einrichtungen zukunftsfähig zu machen. Mittelpunkt ist das Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt als Zentrum der Volkskunde im Kreis, Träger des Projekts ist die Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg.