Veranstaltungshinweis: MÖLLN 92/22 – Szenische Lesung und Gespräch am 7. Dezember 2022, 19.30 Uhr in der Landesvertretung Schleswig-Holstein
Nr. 14 / 1. Dezember 2022Veranstaltungshinweis: MÖLLN 92/22 – Szenische Lesung und Gespräch am 7. Dezember 2022, 19.30 Uhr in der Landesvertretung Schleswig-HolsteinAm 7. Dezember wird die Auseinandersetzung mit dem rassistisch motivierten Brandanschlag in Mölln vor 30 Jahren fortgesetzt. Nach einer szenischen Lesung aus dem Dokumentartheaterstück „MÖLLN 92/22“ von Nuran David Calis und dem Schauspiel Köln wird in der Landesvertretung Schleswig-Holstein darüber gesprochen, warum die Perspektive der Betroffenen in unserer Erinnerungskultur in den Vordergrund treten muss und warum Schulen dabei eine wichtige Rolle spielen.Am Podiumsgespräch in der Landesvertretung nehmen teil: - Ibrahim Arslan, Opfer des Brandanschlags von Mölln und Bildungsaktivist - Nuran David Calis, Regisseur - Heike Kleffner, freie Journalistin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt - Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Kultur- und Bildungsministerin in Schleswig-HolsteinDas Gespräch wird von der Soziologin und Autorin Katharina Warda moderiert.Hintergrund:Vor 30 Jahren, am 23. November 1992, verübten Rechtsradikale zwei rassistische Brandanschläge in Mölln. Beim Attentat auf das Wohnhaus der Familie Arslan überlebte der damals 7-jährige Ibrahim Arslan das Feuer, weil seine Großmutter Bahide Arslan ihn in nasse Handtücher wickelte und in die Küche brachte, bevor sie selbst starb. Auch Ibrahims zehnjährige Schwester Yeliz und seine 14-jährige Cousine Ayşe Yılmaz kamen beim Brand ums Leben. Das Schauspiel Köln brachte im April das dokumentarische Stück „MÖLLN 92/22“ (Regie: Nuran David Calis, Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki) auf die Bühne, das sich mittels Gesprächen und Interviews der Geschichte der Familien Arslan und Yilmaz widmet. Anfang der 1990er Jahre war 2der Anschlag in Mölln kein Einzelfall. Rechtsextreme wüteten öffentlich und unter Anfeuerung von Schaulustigen in Hoyerswerda, Rostock oder Solingen. Das vergangene bundesrepublikanische Deutschland wird in der Inszenierung des Schauspiels Köln aus der Perspektive der Eingewanderten und von Rassismus Betroffenen erzählt.Ablauf:Szenische Lesung: Ismail Deniz, Stefko Hanushewsky und Kristin Steffen, Schauspiel KölnReden: Karin Prien und Ibrahim ArslanGespräch: Ibrahim Arslan, Opfer des Brandanschlags von Mölln und Bildungsaktivist, Nuran David Calis, Regisseur, Heike Kleffner, freie Journalistin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, und Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Kultur- und Bildungsministerin in Schleswig-HolsteinModeration: Katharina Warda, Soziologin und AutorinDauer insgesamt: 110 MinutenDer Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt ist ebenso wie die Opferschutzbeauftragte des Landes, Ulrike Stahlmann-Liebelt, in Berlin zu Gast.Anmeldung unter: https://lv-landsh.de.Die Landesvertretung Schleswig-Holstein, In den Ministergärten 8, 10117 Berlin, lädt Vertreter*innen der Medien herzlich ein.