Sybilla Nitsch: Wir wollen eine landesweit einheitliche Online-Praktikumsbörse
PresseinformationKiel, den 24.11.2022Es gilt das gesprochene WortSybilla NitschTOP 26 Eine landesweit einheitliche Online-Praktikumsbörse aufbauen Drs. 20/353; 20/443„Mit unserer Initiative wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler,Studierenden, Freiwilligendienstleistenden, alle weiteren Interessierten undunsere regionalen Unternehmen mit wenigen Klicks auf einer zentralenWebsite zusammenbringen.“Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Aber anstatt nun nur das durchaus ernste Thema desNachwuchs- und Fachkräftemangels zu sehen, wollen wir auch auf die Chancen schauen.Arbeitsmarkt und Arbeitskräfte müssen zusammenpassen. Es braucht daher pragmatischeInitiativen, die schon frühzeitig im System ansetzen, um die „Fachkräfte von morgen“ rechtzeitigan ihre potenziellen Berufsmöglichkeiten heranzuführen, auf dass diese sich aktiv für ein bei unsbenötigtes Berufsbild entscheiden und ihre weitere Ausbildung entsprechend vorausschauendplanen können.Es gibt zahlreiche Wege in den Beruf. Und auf all diesen Wegen gibt es einen Baustein, den fastjeder im Laufe seines Lebens gemeistert hat: Das Praktikum. Zumindest war dies bis vor ca. drei Düsternbrooker Weg 70 Norderstr. 74 24105 Kiel 24939 Flensburg/Flensborg +49 (0)431 - 988 13 80 +49 (0)461 - 144 08 300 ( ( 2Jahren so, bevor Corona ja alles durcheinandergebracht hat. Zeitweise warenPraktikumsmöglichkeiten leider komplett ausgesetzt, was vor allem für unsere Jugendlichen eindeutlicher Nachteil in Bezug auf ihre Berufsorientierung war; mal abgesehen von dem sozialenMeilenstein-Erlebnis. Aus diesen erfolgreichen Praktikanten „von heute“ werden bestenfalls diemotivierten Azubis, Werkstudierenden und Fachkräfte „von morgen“. Und damit sind wir beimThema unseres Antrages.Zugegeben, es gibt bereits diverse Online-Plattformen; wahlweise für Praktika, für Jobs, fürEhrenämter. Aber diese bieten nur selten das niedrigschwellige „Praktikum bei dir um die Ecke“ an.Mit unserer Initiative wollen wir unsere Schüler:innen, Studierenden, Freiwilligendienstleistenden,alle weiteren Interessierten und unseren regionalen Unternehmen mit wenigen Klicks auf einerzentralen Website zusammenbringen. Ein erfolgreiches Praktikum in Schleswig-Holstein: einfachgemacht.Dieser Initiative vorausgegangen war, dass ich das Projekt „Praktikum Westküste“ kennenlernendurfte. Diese Plattform ist regional bei uns entstanden und verankert, wird von engagiertenregionalen Ansprechpartner:innen gemanagt und bietet einen vollumfänglichen Service, vonwertvollen Tipps zum Bewerbungsschreiben bis hin zu einer 90-Minuten-Einheit„Praktikumsknigge“. Die Plattform läuft so gut, dass die Zahlen, die wir für den Antrag angefragthatten, schon wieder veraltet sind – es sind schon längst wieder mehr geworden. Die Börse hatsich über weitere Kreise vernetzt, mit dem „Praktikum Rendsburg-Eckernförde“ und „PraktikumHansebelt“; Schleswig-Flensburg und Flensburg sind auf dem Weg. Selbstredend umfasst dasNetzwerk auch Wirtschaftsverbände, die IHK und viele weitere Akteure.Deshalb haben wir uns gedacht: Warum sollte von solch einer Plattform mit den bereitsentsprechend angelegten Strukturen nicht ganz Schleswig-Holstein profitieren? ”Vi behøver ikkeat opfinde den dybe tallerken to gange.” 3Wenn es eine landesweit einheitliche Online-Praktikumsbörse gäbe, die unter derSchirmherrschaft des Landes stünde, über einen einprägsamen Homepage-Namen zu erreichenwäre und jedem Interessierten kostenlos ein passgenaues Angebot in jeder Ecke Schleswig-Holsteins anzeigen würde, dann wäre das eine win-win-Situation für alle Beteiligten. DieSchirmherrschaft des Landes müsste natürlich mit einer entsprechend längerfristig angelegtenFinanzierungsverpflichtung einhergehen, aber das sollte es uns wert sein.Besonders wichtig wären uns dabei die expliziten Filteroptionen nach inklusionsgerechten sowienach mehrsprachigen Praktika. Gerade für Menschen mit Inklusionsbedarf wäre es eine großeHilfe, wenn sie wüssten: Da gibt es eine prominente Homepage, auf der ich mit nur wenigen Klicksalle Praktikumsplätze im Land angezeigt bekomme, die aktuell verfügbar und inklusionsgerechtsind. Darüber hinaus würden wir uns natürlich freuen, wenn diese Plattform mittelfristig auch inunserer Grenzregion intensiv genutzt würde, sodass sich der deutsch-dänische Ausbildungs- undArbeitsmarkt zügig weiterentwickeln kann.Und auch mit einer Appfunktion sowie mit einer Vermarktung über die Sozialen Medien würde esuns noch besser gelingen, vor allem unsere jungen Menschen in ihrem Alltag abzuholen und ihnendort Angebote zu machen, wo sie sie direkt sehen und nutzen können. Zudem wäre zu überlegen,eine Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem SHIBB aufzubauen. Bei diesem Thema greifenWirtschafts- und Bildungsbereich ja direkt ineinander und eine enge Verzahnung ist hier ja auchseit Jahren politisch gewollt.Tatsache ist, dass wir uns zum Thema Nachwuchs-, Arbeits- und Fachkräftemangel etwas einfallenlassen müssen. Das Projekt „Praktikum Westküste“ läuft seit seinem Aufbau erfolgreich, dieErweiterung auf andere Kreise hat bereits stattgefunden und ist auch zukünftig weiter geplantund von daher wäre es eine günstige Gelegenheit, hier von Landesseite aus einzusteigen. Wirfreuen uns auf die weiteren Beratungen zu unserem Antrag. 4Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/