Sophia Schiebe und Martin Habersaat: Frau Prien muss erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben machen!
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 1 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #453–25.10.2022Sophia Schiebe und Martin Habersaat: Frau Prien muss erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben machen! Zur heutigen Forderung der Bildungsministerin Karin Prien nach einem verpflichtenden letzten Kita-Jahr erklären die kitapolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sophia Schiebe, und der bildungspolitische Sprecher, Martin Habersaat: „Sophia Schiebe: Frau Prien bringt eine Kita-Pflicht für Kinder mit Sprachförderbedarf ins Spiel, ohne dass dafür die Grundvoraussetzungen in Schleswig-Holstein vorhanden sind. Noch immer fehlen in Schleswig-Holstein zigtausende Kita-Plätze, wie der Bertelsmann Ländermonitor letzte Woche aufzeigte. Vorhandene Einrichtungen leiden unter Personalmangel und müssen teilweise ihre Angebote einschränken. Die Vorschularbeit fällt dann öfter aus. Die Sprachförderung in den Kitas ist bisher finanziell vom Land gemeinsam mit Geldern vom Bund nicht abgesichert und die Sprachfachkräfte wissen nicht, ob sie ihre Arbeit in den Kitas im neuen Jahr fortführen können. Hier müssen zuerst Lösungen gefunden werden. Wir benötigen erst einmal genügend Kita-Plätze, eine Fachkräfteoffensive für mehr Personal, eine Ausbildungsreform, ausreichend Sprachfachkräfte in den Kitas sowie qualitative Standards für die Vorschularbeit, damit die Kinder gut auf die Schule vorbereitet werden. Hier hat die Landesregierung ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht.Martin Habersaat: Unsere kleinen Anfragen haben ergeben, dass es im dritten Jahr in Folge keine flächendeckenden Schuleingangsuntersuchungen im Land gegeben hat. Dadurch fehlen wichtige Informationen über den Entwicklungsstand der Kinder und Hilfsangebote können nicht passgenau entwickelt werden. In keinem Bundesland ist die Teilnahme an Ganztagsangeboten von Grundschulkindern so niedrig wie in Schleswig-Holstein. Nur ein knappes Drittel der Kinder ist dabei. Auf Leitplanken zur Umsetzung des Rechts auf Ganztag ab 2026 warten wir bisher vergebens. Außerdem leiden die Grundschulen unter Fachkräftemangel. Die Vorschläge von Frau Prien sind also zu kurz gegriffen. Das schlechte Abschneiden der Schülerinnen und Schüler beim aktuellen IQB-Bildungstrend hat vielschichtige Gründe, die alle in den Blick genommen werden müssen. Frau Prien flüchtet sich stattdessen in den Bereich der Kita, den sie gar nicht verantwortet. Vielleicht ist das ein Konter in Richtung der Sozialministerin, die eine Schulpflicht für Heimkinder forderte – bisher ebenfalls ohne jede Konsequenz. “ 1