Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
30.09.22
16:00 Uhr
B 90/Grüne

Dirk Kock-Rohwer zu Pflanzenschutzmitteln

Presseinformation

Landtagsfraktion Rede zu Protokoll gegeben! Schleswig-Holstein
TOP 14 – Verordnung zu Pflanzenschutzmitteln Pressesprecherin Claudia Jacob deutlich korrigieren Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher Zentrale: 0431 / 988 – 1500 der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Dirk Kock-Rohwer: presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 225.22 / 30.09.2022



Biodiversität und Klimaschutz sichern unsere langfristige Ernährungsgrundlage
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
in einer meiner letzten Rede in diesem Haus habe ich geendet mit dem Satz: Wir stehen ein für eine Ökologisierung der Landwirtschaft. Mit diesem Antrag machen wir genau dort weiter.
Die EU-Kommission will eine Verordnung erarbeiten, in der eine Verwendung von Pflan- zenschutzmitteln geregelt wird, mit denen eine sichere, nachhaltige, gerechte und klima- verträgliche Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten gewährleistet wird.
Dazu gibt es schon einen Beschluss des Bundesrates vom 16.09.2022, der dies außer- ordentlich begrüßt, mit einigen Änderungsvorschlägen. Mein Grünes, landwirtschaftliches Herz jubiliert bei diesem Vorhaben.
Das ist genau der Ansatz, den Frau von der Leyen in Brüssel in der Farm-to-Fork-Strate- gie fordert. Dort steht unter anderem die Forderung, den Einsatz von Pflanzenschutzmit- teln um 50 Prozent bis 2030 zu senken und auf den Einsatz von PSM in ökologisch sen- siblen Gebieten ganz zu verzichten.
Und dies, meine Damen und Herren, ist genau eben jenes, was ich als wichtigen Teil der Ökologisierung der Landwirtschaft verstehe. Eine veränderte Art der Landwirtschaft mit weiterhin wissenschaftlicher Unterstützung. Mit neuer Technik zur Beikrautregulation und mit weiteren Fruchtfolgen kann unsere Ernährungssicherheit gewährleistet und gleichzei- tig ein großer Beitrag zum Artenschutz geleistet werden. Seite 1 von 2 Wir dürfen niemals vergessen, dass der Artenverlust und die Biodiversitätskrise von der Wissenschaft als mindestens genauso bedrohlich für uns bezeichnet wird wie die Klima- krise. Und mit diesem Antrag wirken wir genau dem entgegen.
Biodiversität und Klimaschutz sichern unsere langfristige Ernährungsgrundlage. Dass die Forderung nach 100 Prozent Reduktion der Pestizidanwendung in ökologisch sensiblen Schutzgebieten sinnvoll und berechtigt ist, dürfte jedem klar sein. Wenn wir schon ökolo- gisch wertvolle Gebiete ausweisen, sollten darin auch keine Pestizide ausgebracht wer- den und den Schutzzielen nicht entgegenwirken. Aber der Begriff „ökologisch wertvolle Gebiete“ muss genau definiert werden, um hier Klarheit zu schaffen. Ebenso muss die Bewertung der Pflanzenschutzmittel geklärt werden, es geht hier nicht um die pure Menge, vielmehr muss die Toxizität bewertet werden und Ausschlag für die Reduktions- ziele geben.
Unser Bundeslandwirtschaftsminister hat schon jetzt reagiert, indem er das Verbot auf den Weg gebracht hat, Pestizide, die in Deutschland zwar produziert, deren Aufbringung bei uns aber verboten ist, in andere Länder zu exportieren. Es ist schon lange überfällig. Vielen Dank nach Berlin an Cem Özdemir.
Gerade jetzt und hier müssen wir, muss die EU handeln und neue politische Leitplanken auch im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln setzen, um wieder mehr Artenvielfalt auf un- seren Äckern und Wiesen zu ermöglichen und auf diese Weise langfristig Ernährungssi- cherheit zu gewährleisten.
Aus diesen Gründen bitte ich Sie, diesen Antrag zu unterstützen. Vielen Dank
***



2