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01.09.22
16:57 Uhr
CDU

Cornelia Schmachtenberg: TOP 29: Jede Tonne Getreide kann helfen

Flächenstilllegung | 01.09.2022 | Nr. 197/22
Cornelia Schmachtenberg: TOP 29: Jede Tonne Getreide kann helfen Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
Sehr geehrte Abgeordnete,
mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat eine neue Zeit begonnen. Die furchtbaren Ereignisse erschrecken uns täglich auf’s Neue. Und dieser schreckliche Krieg hat furchtbare Auswirkungen auf die Ukrainerinnen und Ukrainer aber auch Auswirkungen auf Menschen in der ganzen Welt. Gestern und heute Morgen ging es vor allem um Energieversorgung, jetzt geht es um Ernährungssicherheit.
Schon Anfang des Jahres hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres erstmals vom Einsatz des Hungers als Waffe gesprochen. Russland und die Ukraine gehören aufgrund des Klimas und der Böden zu den Kornkammern der Welt. Über ein Viertel der globalen Weizenexporte (28,7 %) stammen aus den beiden Ländern. Und durch diesen unsäglichen Krieg wurde nun die Weizenversorgung gerade in den ärmsten Ländern abrupt beendet. Die Preise steigen vor Ort, viele können sich das tägliche Essen nicht mehr leisten, häufig ist kein Angebot mehr da.
Daher ist es so unglaublich wichtig und richtig, dass das Getreide in der Ukraine im Rahmen des Welternährungsprogramms weiter exportiert werden kann und nicht vor Ort verdirbt.
Zusätzlich ist aber auch die Europäische Union und damit auch Deutschland, mit seinen zahlreichen Gunststandorte, in der Pflicht.
Wir können nicht zuschauen, wie Weizen weltweit knapp wird und Menschen hungern. Jede produzierte Tonne Getreide kann helfen, die Nahrungsversorgung weltweit sicherer zu machen.
Daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass vor diesem Hintergrund die EU den Mitgliedsstaaten die Möglichkeit der Aussetzung der GLÖZ 7 (die Fruchtfolgeauflagen) und GLÖZ 8 (die Flächenstilllegungsverpflichtungen) für das Jahr 2023 eröffnet haben.



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Stv. Pressesprecher Sönke Ehlers | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Und auch wenn wir wissen, dass damit nicht der weltweite Hunger gestillt werden kann, so ist es doch ein kleiner Baustein von vielen.
Die Bundesregierung hat sich mit der Entscheidung über die nationale Eröffnung der Möglichkeit viel Zeit gelassen. Aus unserer Sicht zu viel Zeit, wenn man bedenkt, dass die Aussaat schon läuft, ganz zu schweigen von der Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Betriebe.
Nun jedoch hat der Bundeslandwirtschaftsminister endlich seine Entscheidung getroffen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass dank unseres Landwirtschaftsministers die Spielregeln von Seiten des Bundesministeriums konkretisiert wurden.
Weil er nicht wollte, dass die Landwirtinnen und Landwirte die Katze im Sack kaufen und im nächsten Jahr feststellen müssen, dass die Nutzung der Aussetzung Einflüsse auf die letzten Jahre hat.
Daher danke ich Minister Schwarz, dass er nicht einfach zugestimmt hat, sondern erst die offenen Fragen zweifelsfrei beantwortet haben wollte, auch wenn es nicht gerade populär war.
Jetzt ist es aber auch unsere Aufgabe weiter in die Zukunft zu denken. Wir müssen bereits jetzt darüber nachdenken, wie der weltweite Hunger auch in Zukunft sicher gestillt werden kann. Was müssen wir hierfür ändern, wo können wir unterstützen? Solche Lösungen müssen langfristig erarbeitet werden, da der Anbau von Lebensmitteln nicht von heute auf morgen umzusetzen ist und landwirtschaftliche Betriebe zu Recht auch Planungssicherheit haben müssen.
Ernährungssicherheit in Kriegszeiten, aber auch in Zeiten des Klimawandels sicherstellen und gleichzeitig die Ziele der Biodiversität und des Klimaschutzes verfolgen – also das gemeinsame Denken von Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit - das ist unsere Aufgabe als Politik und daran werden wir auch zukünftig arbeiten, um hier die besten Lösungen zu finden.



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Stv. Pressesprecher Sönke Ehlers | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de