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25.03.22
11:15 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zur Familienpolitik in Schleswig-Holstein

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin Claudia Jacob TOP 46 – Familien in den Mittelpunkt stellen Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt die familienpolitische Sprecherin der 24105 Kiel Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Eka von Kalben: Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 085.22 / 25.03.2022

Unsere Bilanz kann sich sehen lassen!
Familien sind der Kern unserer Gesellschaft. Alle Familien, nicht nur Vater-Mutter-Kinder. Unser Familienverständnis ist bunt und vielfältig. Alleinerziehende und ihre Kinder sind Familie. Zwei Mütter oder zwei Väter und ihre Kinder sind Familie. Patchwork ist Familie. Partnerschaften und Lebensgemeinschaften sind Familie.
In vielen dieser Familien wachsen Kinder auf. Kinder sind die Zukunft unserer Gesell- schaft. Und das sage ich ausdrücklich nicht nur in Bezug auf die Rente. Familie prägt Bedürfnisse, Werte, Sichtweisen und Verhaltensweisen. In der Familie wird soziales Mit- einander erlebt und gelebt, Vertrauen, Sicherheit und Bindung erfahren – hoffentlich. Meistens.
Familie ist der Kern unserer Gesellschaft und deshalb sollte sie auch im Mittelpunkt ste- hen! Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur. Und damit sie das alles in ausrei- chendem Maß bekommen, hat sich die Ampel in Berlin eine ganze Reihe von Maßnah- men auf den Zettel geschrieben: Kindergrundsicherung, Kinderrechte im Grundgesetz, ein Bundesinvestitionsprogramm für Kitas, Ausbau der Ganztagsangebote in Schulen, Vereinfachung und Verbesserung des Elterngeldes für partnerschaftliche Sorgearbeit, Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze weiterentwickeln und pflegende An- und Zu- gehörige finanziell besser unterstützen, mehr Kinderkrankentage pro Kind und Elternteil, Alleinerziehende steuerlich entlasten, das Familienrecht modernisieren.
Sehr gute Punkte, die auch wir Grüne in Schleswig-Holstein voll und ganz unterstützen! Der Bund ist das eine, aber auch im Land gibt es viele Stellschrauben, die das Leben von Familien beeinflussen.
Die Ampel steht am Anfang der neuen Legislaturperiode. Jamaika befindet sich auf der Zielgeraden der 19.ten Legislaturperiode. Und unsere Bilanz kann sich sehen lassen.
Seite 1 von 3 An erster Stelle steht dabei natürlich die Kitareform, die den Kommunen erstmalig eine verlässliche Finanzierung garantiert. Auch wenn die Zahlen der Kinder, die zu betreuen sind, steigen. Gerade in der jetzigen Situation, in der die Kinderzahlen in den Kommunen stark steigen werden, ist das besonders wichtig. Denn Mittel für den Kitaausbau sind das eine, noch wichtiger ist die garantierte strukturelle Unterstützung.
Die Kitareform, die einen Beitragsdeckel garantiert hat. Ja, davon profitieren nicht alle Eltern, aber sehr viele und wir werden gemeinsam dafür sorgen müssen, dass es in der nächsten Legislaturperiode noch mehr werden.
Aber, besonders wichtig ist mir der Bereich der Qualität in den Kitas. Die Ausstattung mit Personal. Da haben wir in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt gesetzt und deut- liche Verbesserungen festgeschrieben. Wohlgemerkt Mindeststandards, die gesetzlich festgeschrieben sind. So wurde der Fachkraftschlüssel von 1,5 auf 2,0 pro Gruppe erhöht und die Gruppengröße gesetzlich begrenzt. Das macht es uns jetzt schwerer, die Grup- pen einfach zu vergrößern, wie es zum Teil in anderen Bundesländern passiert.
Die Zeiten für Vor- und Nachbereitung, die Freistellung der Leitung, Qualitätsmanage- ment und Fachberatung wurden festgeschrieben. Das stärkt das Personal, das stärkt die Kitas. Das hilft den Familien. Und das ist besonders wichtig für die Familien, in denen die Kinder weniger Startchancen haben.
Alle Kinder müssen gleiche Teilhabechancen haben. Es darf nicht davon abhängen, in welche Familie sie hinein geboren werden. Arbeiterkinder, die studieren, Ärztekinder, die ein Handwerk lernen, Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die in die Politik gehen und unsere – ihre - Gesellschaft aktiv mitgestalten. Das alles wollen wir!
Die Realität ist eine andere. In Deutschland hängen die Bildungs- und damit auch die Teilhabe- und Aufstiegschancen wie in keinem anderen europäischen Land vom Eltern- haus ab. Das ist schlecht und das darf nicht so bleiben! Deshalb fördern wir Kitas in Brennpunktlagen und an der Stelle werden wir nicht nachlassen.
Um die Durchlässigkeit von Bildungssystem und Arbeitsmarkt zu verbessern, brauchen wir einen ganzen Maßnahmenkatalog: Niedrigschwellige Angebote und Frühe Hilfen für junge Familien. Bildung statt Aufbewahrung in Krippe und Kita. Eine Schule für alle, die auf Motivation, Inklusion, Selbstwirksamkeit und „Miteinander“ setzt. Finanzielle Unter- stützung auf dem Bildungsweg für diejenigen, die von zu Hause kein Geld mitbekommen können. Und vieles andere mehr.
Ein wichtiger Baustein in diesem Maßnahmenkatalog sind Familienzentren, Familienbil- dungsstätten und alle vergleichbaren Strukturen in der Familienhilfe. Wir können ihre Ar- beit nicht hoch genug schätzen. Sie sind im besten Sinne die Spinne im Netz, der Anlauf- punkt in der Nachbarschaft, wo Familien sich treffen. Sie sind die Orte, an denen es Ge- spräche und Information gibt, Austausch untereinander und fachlichen Rat. Sie koope- rieren mit vielen anderen Beratungsstellen und Unterstützungsangeboten: Familienhilfe und Gesundheitsschutz, Schule und Tagespflege, Freizeit-, Bildungs-, Sport- und kultu- relle Angebote, Weiterbildung, Nachhilfe und freiwilliges Lernen – um nur einige zu nen- nen.
Familienbildung und Frühe Hilfen sind in Schleswig-Holstein ein ganz zentraler Baustein für das Funktionieren von Familie. Genau aus diesem Grund haben wir in dieser Legisla- turperiode diese Angebote ausgebaut. Die Mittel für Familienbildung haben wir zum Bei- spiel verdoppelt auf 1,04 Mio. in 2022.
2 Familie ist ein Leben lang gefordert. Nicht nur bei der Kindererziehung. Auch bei der Pflege im Alter und bei der Versorgung von Menschen mit Behinderung hat die Familie eine ganz besondere Aufgabe. Das wird oft vergessen, wenn wir über Familienpolitik re- den.
Deshalb ist zum Beispiel die Förderung von Pflegestützpunkten vom Land ein wichtiges Signal, aber auch die Förderung der Pflege durch die Abschaffung des Schulgeldes in der Ausbildung. Denn: das Wichtigste, was wir für Familien tun können, ist dem Fach- kräftemangel etwas entgegenzusetzen. In der Kinderbetreuung, in der Schule, in der Al- tenpflege, in der sozialen Arbeit. Überall brauchen wir Fachkräfte. Menschen, die für die Familien das Unterstützungsnetzwerk bilden. Hauptamtlich oder Ehrenamtlich.
Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur. Aber was sie noch brauchen, ist Respekt, ist ein Netzwerk von helfenden Menschen, ist ein gesundes und liberales Lebensumfeld. All das bietet Schleswig-Holstein Familien. Und deshalb zieht es auch viele hierher. Las- sen Sie uns dafür sorgen, dass sie hier willkommen sind.
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