Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
25.02.22
12:55 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 20 "Geburtshilfe in Schleswig-Holstein stärken"

25.02.2022 | Frauen
Anita Klahn zu TOP 20 "Geburtshilfe in Schleswig- Holstein stärken" In ihrer Rede zu TOP 20 (Geburtshilfe in Schleswig-Holstein stärken) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„Eine verlässliche, qualitativ hochwertige und wohnortnahe Geburtshilfe ist wohl für jede werdende Mutter essentiell. Die Presseberichterstattungen zum Erhalt der Imland-Klinikstandorte in Rendsburg und Eckernförde, die Schließung des Kreißsaals in Ratzeburg sowie die Diskussionen um den Kreißsaal in Preetz haben da aufhorchen lassen. Die Frage, die wir uns immer stellen müssen, ist: Ab wann ist die Versorgungssicherheit werdender Mütter und neugeborener Kinder nicht mehr gegeben?
Ebenso wichtig ist aber auch die Frage, unter welchen Kriterien eine Entbindungsstation oder ein Kreißsaal tatsächlich geschlossen werden kann oder sogar muss. Welchem Einfluss unterliegen sinkende Geburtenzahlen? Welche Auswirkungen haben diese auf die medizinische und fachliche Versorgung, welche wirtschaftlichen Konsequenzen folgen? Welche Möglichkeit hat ein Klinikbetreiber, wenn fehlendes Personal trotz Einsatz von Headhuntern und Ausschreibungen nicht aufgefangen werden kann? Klar ist für uns Freie Demokraten, dass Mindestqualitätsansprüche in jedem Fall gehalten werden müssen. Ein Faktor ist ohne Wenn und Aber die Anzahl der Geburten.
Das Beispiel Ratzeburg steht exemplarisch hierfür. Die Anzahl der Geburten sank von 2015 zu 2020 um 6,2 Prozent, auf 290 Geburten in 2020 und 282 Geburten im Jahr 2021. Mithin auf unter eine Geburt pro Tag. Diese geringe Geburtenzahl erschwerte laut Klinikleitung die Suche nach neuem Personal. Zugleich führt die fehlende geburtshilfliche Routine bedauerlicherweise zu einem Verlust der Fachkompetenz des Bestandspersonals. Niedrige Fallzahlen sind auch kein Anreiz für Fachärzte oder Hebammen. Im Fall Ratzeburg ist festzustellen, dass die Sicherstellung der Versorgung werdender Mütter nicht gefährdet ist. Die Klinikstandorte in Lübeck sowie die Klinik in Reinbek und Geesthacht werden diese Aufgabe übernehmen können. In diesem Fall war eine Schließung wohl richtig. Ob wir uns aber weitergehende Schließungen in den kommenden Jahren leisten wollen, muss politisch geklärt werden..
Meine Zielsetzung war und ist, die bestehenden Kliniken in die Lage zu versetzten, einerseits ein qualitativ hochwertiges Geburtshilfeangebot sicherzustellen, andererseits aber auch bestehende Angebote weiterzuentwickeln und eine wohnortnahe Versorgung vorzuhalten. Dazu gehört zunächst einmal, die bestehende Krankenhausfinanzierung, das sogenannte DRG-System, bedarfsgerecht anzupassen. Entsprechende Landtagsbeschlüsse und Rufe nach Berlin haben wir in der Vergangenheit gemeinsam auf den Weg gebracht. Denn klar ist, dass neue Konzepte oder Versorgungssysteme, auch eine bessere Bezahlung des Personals, also auch der Hebammen, finanziert werden muss.
Ebenso wichtig ist es aber auch, die bestehenden GBA-Vorschriften zu qualitativen Vorgaben dahingehend anzupassen, dass auch zukünftig Geburtskliniken in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein, auch in Gegenden mit einer eher geringeren Geburtenzahl weiter betrieben werden können. Wobei ich betone, dass für uns die Sicherheit von Mutter und Kind gewährleistet sein muss. D. h. Mindestqualitätsanforderungen in Bezug auf die vorzuhaltende Ärzteschaft, die Hebammen und ihre Weiter- und Fortbildungsgrade sind notwendig. Die Lage ist ernst.
Politisch appelliere ich, die Angebote der Geburtshilfe im Land weiter anzupassen und zu unterstützen. Die auch zu diesem Zweck in unserem Antrag aufgenommene Versorgungsbedarfsanalyse wird Entscheidungsträger dabei unterstützen, die richtigen Hebel hierzu in die Hand zu nehmen. Ich bitte daher um Zustimmung für unseren Alternativantrag, sodass auch diese Idee schnellstmöglich umgesetzt werden kann. Ein Abwarten oder eine zeitraubende Ausschussbefassung sollten heute nicht unser Ziel sein.“
 
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort. Anita Klahn
Sprecherin für Bildung, Familie, Kultur, Frauen, Gleichstellung und Kita


Kontakt:
Eva Grimminger, v.i.S.d.P.
Pressesprecherin

Tel.: 0431 988 1488
fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de



FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de