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23.02.22
18:26 Uhr
FDP

Stephan Holowaty zu TOP 29 "Landesstrategie Künstliche Intelligenz"

23.02.2022 | Digitalisierung
Stephan Holowaty zu TOP 29 "Landesstrategie Künstliche Intelligenz" In seiner Rede zu TOP 29 (Landesstrategie Künstliche Intelligenz) erklärt der digitalisierungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Stephan Holowaty:
„Zunächst mal Ihnen, Herr Ministerpräsident, und Ihren Mitarbeitern herzlichen Dank für den vorgelegten Bericht zum Stand der KI in Schleswig- Holstein. KI ist zunächst einmal eine Sammlung ganz unterschiedlicher Techniken und Vorgehensweisen, mit denen komplexe und auf Daten basierende Systeme gemeint sind.  Das macht auch deutlich, warum es so viele Missverständnisse bei der Definition und vor allem bei den Möglichkeiten von KI gibt.
Nur damit wir uns alle richtig verstehen: Die ‚starke‘ KI, die sich selbst überlegt, was sie tun will, gibt es schlicht nicht. Eine KI kann mit hoher Sicherheit erkennen, was auf einem Bild zu sehen ist, sie kann Sprach- oder Textmuster erkennen oder Auffälligkeiten in Massendaten erkennen. Sie können mit einer Kamera Brücken scannen und die KI erkennt gefährliche Risse, die Sie sich genauer anschauen sollten. Sie können einen Chatbot mit KI steuern und das System erkennt, was der Anrufer möchte und kann viele Fragen direkt beantworten.
Sie können durch KI Beihilfeanträge schnellstens bearbeiten und diejenigen herausfiltern, bei denen eventuell noch Rückfragen nötig sind. Sie könnten aber auch mit einer Kamera einen Straßenabschnitt vor einer Schule beobachten und sobald Kinder bemerkt werden, könnte eine Geschwindigkeitsbegrenzung aktiviert werden.
Gerade in der Medizin ist KI heute bereits gang und gäbe. Das notfallmedizinische Hologramm ist so weit von der Realität nicht weg, vor allem wäre es aber KI-basiert. Die Chancen sind unendlich vielseitig. KI braucht aber auch fundamentale Voraussetzungen, um entstehen zu können. Ich will Ihnen vier fundamentale Voraussetzungen hierfür vorstellen:
Erstens: Technik und klare Aufgaben- und Fragestellungen. Entscheidend ist hierbei die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Praxis. Nur wer zum Beispiel einen Hafenbetrieb versteht, wird feststellen können, an welcher Stelle im Hafen KI-Techniken Prozesse entscheidend beeinflussen können. Deshalb sind die zwölf KI-Professuren so entscheidend. Sie schaffen die Verbindung zwischen Forschung und Praxis.
Das zweite, was Sie brauchen sind Daten, nutzbare Daten. Die KI lernt ausschließlich durch reale Daten, die quasi als Vorbild gelten. Daher sind Daten und Datennutzung so fundamental bedeutend. Offene Daten, die Bereitstellung von Daten der öffentlichen Verwaltung, können für viele Anwendungen ein bedeutender Fundus sein. Über Open Data haben wir vorhin zum Digitalisierungsgesetz bereits gesprochen: Schleswig-Holstein geht auch hier voran! Die Open Data-Strategie läuft Hand in Hand mit der KI-Strategie, sie ergänzen sich.
Drittens brauchen Sie den Mut zum Experimentieren, also den Mut, Neues auszuprobieren. Auch darüber habe ich vorhin gesprochen. In der Medizin sind wir in vielen Bereichen hier schon sehr weit, beginnend beim OP- Roboter. In anderen Bereichen – Verkehrsbeeinflussung zum Beispiel – gibt es noch große Potentiale.
Und viertens brauchen Sie eine digitale Infrastruktur, mit der Sie Daten schnell und in großen Mengen verarbeiten können – nicht nur im Rechenzentrum, sondern überall, im Hafen, auf den Straßen, auf dem Land.
Beim Glasfaserausbau kommt das Land richtig gut voran und behauptet seine Spitze im Bundesvergleich. Das hat auch Minister Albrecht in seiner Pressekonferenz am Montag besonders hervorgehoben. Daher möchte ich auch noch einmal die Chance nutzen, mich bei Minister Dr. Buchholz und seinem Team zu bedanken, die diese Fortschritte mit ihrem großen Engagement vorantreiben und damit zum Wegbereiter auch für KI- Anwendungen werden.
Schleswig-Holstein stellt sich für KI-Forschung und KI-Anwendung gerade richtig gut auf. Gerade auch Unternehmen, die KI-Anwendungen als ihre Zukunft sehen, die kreativ sind, die Ideen haben, finden in Schleswig- Holstein die besten Voraussetzungen für ein Engagement, für die Entwicklung von KI-Lösungen.
Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land zum Urlaub machen und glücklich sein, sondern auch das Land für intelligente Lösungen und große Innovationen.“
 
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort Stephan Holowaty
Sprecher für Europa, Kommunales, Digitalisierung, Datenschutz, Verbraucherschutz, Verkehr und Norddeutsche Kooperation


Kontakt:
Eva Grimminger, v.i.S.d.P.
Pressesprecherin


Tel.: 0431 988 1488
fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de



FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de