Ines Strehlau zu TOP 23+31: Nachhaltige Bildung ermöglicht zukunftsfähiges Denken und Handeln
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 23+31 – Jahr der Bildung für nachhaltige Pressesprecherin Entwicklung in Schleswig-Holstein Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt die schulpolitische Sprecherin der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Ines Strehlau: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 025.22 / 27.01.2022Nachhaltige Bildung ermöglicht zukunftsfähiges Denken und Handeln Sehr geehrte Damen und Herren,Nachhaltige Bildung ermöglicht zukunftsfähiges Denken und Handeln. Von der Kita über die Schule ist die Bildung für Nachhaltige Entwicklung ein sich ständig weiter entwickeln- der Prozess. Sie bildet das lebenslange Lernen ab. Nachhaltige Bildung heißt Ökologie, Ökonomie und Soziales zusammen zu denken und zu behandeln. Das entspricht Grünem Denken und Handeln. Deshalb haben wir Grünen den Antrag für ein Jahr der Bildung für Nachhaltige Entwicklung initiiert.In diesem Jahr konnten, unter den besonderen Bedingungen durch die Pandemie, beste- hende Bildungsstrukturen von den allgemein- und berufsbildenden Schulen vertieft und weiterentwickelt werden. Ermöglicht wurde dies durch übergreifendes Arbeiten, durch Austauschmöglichkeiten und durch Schulnetzwerke.Das größte BNE-Schulnetzwerk in Schleswig-Holstein bilden dabei die Zukunftsschulen. Da sind tolle Konzepte dabei, die Nachhaltigkeit in vielen Bereichen umsetzen. Dieses Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein ist ein Auftakt für den weiteren gemeinsamen Prozess. Wichtig für uns Grüne ist es, die Schnittmengen zu se- hen und gesamt zu denken. Gerade weil BNE alle gesellschaftlichen Bereiche, weltweit durchzieht, finden die Schulen Anknüpfungspunkte über alle Unterrichtseinheiten in ihren zahlreichen Projektmöglichkeiten. Beispielsweise können Schüler*innen einer Gemein- schaftsschule im Wahlpflichtfach „Lernen durch Engagement“ Selbstwirksamkeit in ihrer Gemeinde erfahren. In den Unterrichtseinheiten „Entrepreneurship Education“ setzten sich die Schüler*innen auch auseinander mit sozialem und ökologischem Unterneh- mer*innentum, denn ohne nachhaltiges und soziales Wirtschaften ist Generationenge- rechtigkeit nicht umsetzbar. Die Klimakrise gibt es vor: die Ökonomie der Zukunft wird Grün sein und der gerechte Zugang zu Ressourcen bekommt hier Aufmerksamkeit. Seite 1 von 2 Auch die Demokratieerziehung ist Teil der BNE. Die „Schulen ohne Rassismus -Schulen mit Courage“ z.B. leisten im Schulalltag ihren Beitrag gegen das Erstarken der Ränder. Wir Grünen möchten Mut zur Gestaltung der Zukunft machen. Wir wollen es ermöglichen, durch gelingende nachhaltige Bildung Auswirkungen von Krisen zu erkennen und Maß- nahmen zu bewerten. Und wir wollen ermutigen, eigene Handlungsstrategien zu entwi- ckeln. Als ein Beitrag zu BNE wollen wir Grüne gerne ein Jahr der Klimabildung an den Schulen ausrufen, um diese Schüler*innen noch fitter in diesem Thema zu machen.Der zweite Antrag befasst sich mit der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich. Da sind wir hier im Haus glaube ich im Grundsatz einig. Die Bund-Län- der-Kooperation muss deutlich intensiver werden. Deshalb ist das im Ampel- Koalitions- vertrag verankerte Kooperationsgebot eine gute Initiative.Wir haben ja vor einiger Zeit über die „Ländervereinbarung über die gemeinsame Grund- struktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentra- len bildungspolitischen Fragen sowie Verwaltungsvereinbarung zwischen den Ländern der Bundesrepublik Deutschland zur Einrichtung einer Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusminister*innenkonferenz“ debattiert. Dort wurde zu vielen Berei- chen eine grundsätzliche Übereinkunft zwischen den Ländern getroffen. Allerdings kommt der Bund in dieser Ländervereinbarung nicht ein Mal vor. Das ist, finde ich, eine große Schwachstelle dieser Ländervereinbarung. Und viele Punkte sind sehr allgemein. Man hat sich vielfach auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt. Aber immerhin.Wenn wir aber bundesweit gleichwertige Lebensverhältnisse wollen, und dazu gehört auch der Bildungsbereich, dann brauchen wir die finanzielle Unterstützung des Bundes. Und die brauchen wir kontinuierlich. Im Moment lässt das Grundgesetz es wegen des dort verankerten Kooperationsverbotes nicht zu, dass der Bund dauerhaft Mittel für Per- sonal an den Schulen finanziert. Wir hatten das Problem in der Vergangenheit bei der Schulsozialarbeit. Dort hat der Bund für fünf Jahre einen Betrag für Schulsozialarbeit an den Schulen zu Verfügung gestellt. Danach war Schluss und der Bund war raus aus der Finanzierung. Die Schulsozialarbeiter*innen waren aber da, die Schulen hatten ihre Ar- beit schätzen gelernt und wollten deshalb nicht auf sie verzichten. Wir fanden diese Kräfte auch unverzichtbar. Also hat das Land die Kosten übernommen.Ähnlich war es, nur viel kürzer, bei der Anschubfinanzierung für die praxisintegrierte Aus- bildung der Erzieher*innen. Erst hieß es vom Bund, drei Jahre würden finanziert. Dann war plötzlich nach einem Jahr Ende und die Kommunen sind zum Teil eingesprungen. Auch wir als Land stellen jetzt Mittel zu Verfügung. Da ist keine verlässliche Zusammen- arbeit.Deshalb ist es richtig, dass aus dem Kooperationsverbot ein Kooperationsgebot werden soll. Um alle mit ins Boot zu holen, braucht es einen breiten Dialogprozess mit allen Ebe- nen. Ein Bildungsgipfel ist dafür ein guter Baustein. Auch die Länder müssen sich bewe- gen. Wir in Schleswig-Holstein sind für eine engere Kooperation und die Aufhebung des Kooperationsverbots schon lange offen. Aber es müssen alle Länder mit ins Boot. Des- halb ist es gut, dass die Bildungsministerin ihre KMK Präsidentschaft nutzt, und die Län- derzusammenarbeit zu intensivieren.Ich hoffe, dass das Kooperationsgebot umgesetzt wird. Es würde uns auch in Schleswig- Holstein unterstützen, noch mehr in Bildung investieren zu können. *** 2