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27.01.22
17:23 Uhr
CDU

Anette Röttger: Top 23 +31: Zu guter Bildung gehört auch die Vermittlung von Alltagskompetenzen

Bildung | 27.01.2022 | Nr. 34/22
Anette Röttger: Top 23 +31: Zu guter Bildung gehört auch die Vermittlung von Alltagskompetenzen Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
unter diesem Tagesordnungspunkt geht es um zwei Themen, in der Kurzformel um KMK und BNE.
Beginne ich mit der Bund-Länder-Kooperation im Bildungsbereich, so möchte ich zunächst unserer Bildungsministerin gratulieren. Karin Prien ist seit wenigen Tagen offiziell die Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Wir wünschen ihr in diesem neuen Amt von dieser Stelle viel Erfolg und eine glückliche Hand.
Ich bin davon überzeugt, dass mit dieser Präsidentschaft Schleswig-Holsteins die Bund-Länder-Kooperationen im Bildungsbereich gestärkt werden können. Das Motto der KMK „Lernen aus der Pandemie“ ist genau richtig.
Die Pandemie hat vieles offengelegt, woran im Bildungsbereich weiter gemeinsam und über die Landesgrenzen hinweg gearbeitet werden muss: Es geht um die Zukunft an unseren Schulen, um Schulbau, um die Umsetzung der Digitalisierung im Bildungsbereich. Es geht um Schulabschlüsse, es geht aber auch darum, was es bedeutet, wenn Familien mit schulpflichtigen Kindern von einem Bundesland in ein anderes umziehen. Es geht um Chancengerechtigkeit. Es geht aber vor allem darum, mehr Klarheit und Planungssicherheit für die beteiligten Ebenen vom kommunalen Schulträger, über das Land bis hin zum Bund zu verankern. Wir begrüßen es daher, dass die Bundesregierung einen Bildungsgipfel zur Verbesserung in der Zusammenarbeit der Ebenen durchführen möchte. Dies kann einen geordneten Diskussionsprozess eröffnen, in dem alle beteiligten Akteure für eine gemeinsame Lösung streiten. Das bringen wir mit unserem Antrag zum Ausdruck und dafür bitte ich um Zustimmung.
Zum zweiten Thema BNE möchte ich mit einem kleinen Erlebnis beginnen:
Kürzlich traf ich eine junge Studentin. Sie sprach mich an, weil sie mich noch kannte aus dem Projekt zur gesunden Ernährung in ihrer Grundschulzeit. Fast 20 Jahre ist es

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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de her. Das damalige gemeinsame Projekt zum gesunden Pausenapfel hatte viel Beachtung gefunden. Jetzt stand eine junge erwachsene Frau vor mir, die sich an ihre Grundschulzeit erinnerte. Bei ihr war etwas hängengeblieben, da hatte etwas nachhaltig gewirkt, da erinnert sich jemand sehr lebendig an all das, was wir im Rahmen des Projekts damals an der Schule veranstaltet hatten.
Ich bin davon überzeugt: Die damalige Aktionswoche zum gesunden Pausenapfel an dieser Grundschule war so etwas wie das, was unsere Schulen mit dem „Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als Motto für das Schuljahr 2020/21 hier in Schleswig-Holstein umgesetzt haben.
Ich danke unserer Bildungsministerin für den Bericht und ich danke allen Schulen, die sich trotz der Pandemie mit Projekten eingebracht haben. Der Bericht macht an vielen einzelnen Beispielen deutlich: Lernen ist mehr als die Vermittlung von Fachkenntnissen. Zu guter Bildung gehört auch die Vermittlung von Alltagskompetenzen, die sich zu guten Alltagsgewohnheiten und einer Haltung entwickeln.
Ist diese eher sparsam und bescheiden oder gleichgültig und rücksichtslos? Denkt jeder nur an sich oder auch an sein Gegenüber, seine Mitmenschen, an die Gemeinschaft, an das Team, an Umwelt und Klima?
Läuft der Wasserhahn, während man sich die Zähne putzt? Wie sieht es in der Klasse aus, wenn der letzte den Raum verlässt? Ist das Licht ausgeschaltet? Wie ist das Pausenbrot verpackt und wo bleibt es, wenn es nicht gegessen wurde? Manches, was selbstverständlich klingt, ist längst noch nicht selbstverständlich.
„Bildung für nachhaltig Entwicklung“ hat nach dem Jahr der „politischen Bildung“ an unseren Schulen im Land trotz ungünstiger Umstände durch die Pandemie viele wichtige Impulse und Initiativen an den Schulen ausgelöst oder bestehende Strukturen gefestigt. Es wurden Kontakte geknüpft, neue Kooperationen aufgebaut und es gab in den vielen Projekten konkrete Umsetzungen ob bei der Müllvermeidung oder im Schulgarten. Und das ist gut so.
Über die Webseite können die Projekte sichtbar gemacht werden und so manche gute Idee kann sich zu einer ganzen Bewegung entwickeln.
Ich bin überzeugt, Bildung für nachhaltige Entwicklung ist nicht nur ein Motto für ein Schuljahr, sondern gehört untrennbar zur Erziehung und Entwicklung in Elternhaus und Schule. Möge es über viele gute Projekte gelingen, Schülerinnen und Schüler damit so zu beeindrucken, dass sie sich auch als Erwachsene noch gern daran erinnern. Nachhaltigkeit entfaltet seine Wirkung schließlich nicht in einem Tag.



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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de