13 / 22. November 2021
Landesbeauftragte: Gewalt gegen Frauen mit Behinderung muss ein Ende haben!
Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. „Frauen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich Gewalt ausgesetzt. Dagegen müssen wir mehr unternehmen!“ fordert Michaela Pries, die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung alle Verantwortlichen auf.
Mädchen und Frauen mit Behinderungen sind doppelt so häufig von jeglichen Formen von Gewalt betroffen wie Mädchen und Frauen ohne Beeinträchtigungen. Gründe sind unklare Rechtsgrundlagen, Unwissenheit über die eigenen Rechte, unzureichende niedrigschwellige Hilfsangebote und Barrieren im Zugang zum Hilfesystem. Das geht auch aus der Bedarfsanalyse der Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen in Schleswig-Holstein der Landesregierung vom Januar 2021 hervor*.
„Der mehrfachen strukturellen Benachteiligung muss die Landesregierung entschiedener entgegentreten“, fordert Pries. Insbesondere die Stärkung der betroffenen Frauen und die Bereitstellung von barrierefreien Frauenhaus- sowie Therapieplätzen gehöre dazu. Zudem die Förderung spezifischer Beratung, die Schulung und Sensibilisierung des gesamten Justiz- und Polizeibereichs. Ebenso sollten Betreuungseinrichtungen umfassend geschult werden. Seit einigen Jahren ist es verpflichtend, dass jede Werkstatt für behinderte Menschen eine Frauenbeauftragte einsetzt. Seit kurzer Zeit sind Schutzkonzepte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen vorgeschrieben. „Diese Konzepte müssen mit den betreuten Frauen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden“, so Pries weiter. „Außerdem muss eine rechtliche Verpflichtung für Frauenbeauftragte in Wohneinrichtungen geschaffen werden“ schließt Pries ihre Forderungen an die Landespolitik zum Internationalen Tag ab.
Anlässlich des Aktionstages bietet der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen eine Veranstaltung an: "Das Schweigen brechen – Wege zu inklusiver Gewaltprävention für Frauen mit Behinderungen weltweit" am 25. November 2021 von 14:00 - 15:30 Uhr. Näheres auf der Webseite des Bundesbeauftragten: https://t1p.de/0k4h
*zum Beispiel zu Hilfsangeboten: S. 99, S. 148, S. 167, S. 173 Tab. 27, 210205_frauenGewalt_bedarfsanalyse_lang.pdf (schleswig-holstein.de)

Verantwortlich für diesen Pressetext: Michaela Pries, Karolinenweg 1, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1624, Dirk Mitzloff Die Beauftragte im Internet: Link zur Internetpräsentation