Christopher Vogt zu TOP 18+33 „Anträge zum Thema ‚Gendersprache‘“
Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Nr. 271/2021 Kiel, Donnerstag, 23. September 2021 Bildung/ Gendern www.fdp-fraktion-sh.de Christopher Vogt zu TOP 18+33 „Anträge zum Thema ‚Gendersprache‘“ In seiner Rede zu TOP 18+33 (Anträge zum Thema „Gendersprache“) erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:„Die Diskussion über das Gendern wird zunehmend hitzig geführt – teilwei- se auch innerhalb von Koalitionen. Als Freier Demokrat bin ich der Meinung, dass jede und jeder – abgesehen von Beleidigungen – grundsätzlich so sprechen sollte, wie sie oder er es für richtig hält – auch wenn mich dies beim Verschwinden des Genetivs offen gestanden manchmal schmerzt. Ich persönlich verwende in der Regel die weibliche und die männliche Form und ich finde es auch richtig, dass man darauf achtet, bestimmte Begriffe zu vermeiden, die heutzutage von vielen Menschen als beleidigend wahrge- nommen werden. Unsere Sprache entwickelt sich eben ständig weiter, aber bitte nicht auf Anordnung.Ich kann nachvollziehen, dass die Bildungsministerin angesichts der zuneh- menden Diskussionen an den Schulen noch einmal auf die seit Jahren gülti- ge Erlasslage zur Rechtschreibung hinweisen wollte. Dass man für die Schu- len eine einheitliche Rechtschreibung hat, finde ich absolut sinnvoll. Nach einem Volksentscheid in den Neunzigern konnte meine Generation über vie- le Jahre sowohl die neue als auch die alte Rechtschreibung in der Schule verwenden. Ich bin ja grundsätzlich sehr für Wahlfreiheit, aber das war für viele letztlich einfach nur verwirrend, auch wenn man es mit der aktuellen Debatte natürlich nicht komplett gleichsetzen kann. Gerade in der Oberstu- fe wird heutzutage auch beim Sprechen sehr häufig gegendert. Durch den Erlass der Ministerin zur Rechtschreibung wird das Thema sensible Sprache aber eben auch nicht aus den Schulen verbannt. Hochschulen sind bekann- termaßen etwas anderes als Schulen. Hier sollte meines Erachtens nieman- dem Punkte abgezogen werden, wenn nicht gegendert wird oder eben doch.Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Düsternbrooker Weg, 24105 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Sprache hat sehr viel mit der kulturellen Identität zu tun. Ich kann deshalb zumindest nachvollziehen, dass viele Menschen da sehr leidenschaftlich werden. Gendern soll unsere Sprache ja inklusiver machen, aber genau dies sieht eine große Mehrheit eben auch anders. Und auch das sollte man res- pektieren. Wenn ein Fernsehmoderator gendern will, soll er dies meinetwe- gen machen, auch wenn das nicht meins ist. Er sollte das dann aber auch frei entscheiden können und so ist es meines Wissens beim öffentlich- rechtlichen Rundfunk auch geregelt. Ich empfehle uns allen etwas mehr To- leranz und weniger Empfindlichkeit – gerade in diesen besonderen Zeiten. Nach meiner Wahrnehmung hat man vor allem an unseren Schulen und Hochschulen derzeit ganz andere Sorgen: Da wäre man schon froh, wenn überall das WLAN richtig funktionieren würde und immer ausreichend Per- sonal vorhanden wäre. Auch in einer Koalition wird man manchmal über- rascht: Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Die CDU ent- deckt beim Thema Gendern jetzt die Basisdemokratie und die Grünen wit- tern Bevormundung. Wir sagen: Klare Regeln bei der Rechtschreibung in den Schulen, ansonsten bitte etwas mehr Toleranz und Gelassenheit und keine Vorgaben, wie erwachsene Menschen zu sprechen und zu schreiben haben.“Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Düsternbrooker Weg, 24105 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de