Marlies Fritzen zum nachhaltigen Flächenmanagement
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 27+56 – Ansiedlungsperspektiven für Unternehmen Pressesprecherin stärken – Vorrang der gewerblichen Nutzung sicherstellen Claudia Jacob und Landesprogramm zum Schutz der Böden und zum Landeshaus nachhaltigen Flächenmanagement Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt die umweltpolitische Sprecherin der Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Marlies Fritzen: presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 214.21 / 16.06.2021Erhalten, was uns erhält: Bodenschutz ist LebensschutzSehr geehrte Damen und Herren,der Boden auf dem wir täglich stehen und gehen ist eine existenzielle Basis für unser Leben auf dieser Erde. Er dient der Nahrungsmittelproduktion, seine Qualität hat Auswir- kungen auf unser Grundwasser, unser Klima und die Vielfalt von Arten und Lebensräu- men.Bodenschutz ist auch Schutz unserer menschlichen Lebensgrundlage und deshalb bin ich auch sehr froh über das heute diskutierte Landesprogramm, das nicht nur den Schutz der Böden betrachtet, sondern darüber hinaus die Eckpunkte für ein aktives Flächenma- nagement aufstellt. Bodenschutz ist eine ressortübergreifende und ganzheitliche Auf- gabe.Boden ist mehr als Fläche, die unbegrenzt versiegelt und bebaut werden kann. Wir brau- chen Gewerbeansiedlung und Wohnungsbau, wir brauchen Infrastruktur - nicht zuletzt auch für die Energiewende, ohne die es keinen Klimaschutz geben kann. Aber wir müs- sen dabei bedenken: Mit jedem Quadratmeter der neu überbaut und versiegelt wird, geht nicht nur Fläche, sondern auch wertvoller Boden verloren. Eine Ressource, die nicht ver- mehrbar ist. Flächenrecycling und Innenentwicklung vor Außenentwicklung sind die Stichworte für einen sorgsamen Umgang mit dieser Ressource.Seit längerem verfehlt Deutschland das Ziel der Begrenzung des Flächenverbrauchs auf 30 ha am Tag. Bezogen auf Schleswig-Holstein sind das 1,3 ha am Tag, die wir bis 2030 erreichen wollen. Es ist gut, dass wir uns darauf verständigt haben, aber jetzt müssen wir auch konsequent an die Umsetzung gehen. Gebaut werden sollte vorwiegend auf bereits versiegelter Fläche. Wo dies nicht möglich ist, sollte ein entsprechender Ausgleich in Seite 1 von 2 Form einer Entsiegelung erfolgen.Der Boden ist das wichtigste Kapital für die landwirtschaftlichen Betriebe im Land. Ihnen kommt damit eine besondere Verantwortung zu. Eine bodenschonende Bewirtschaftung, eine vielfältige Fruchtfolge sowie ein reduzierter Dünge- und Pestizideinsatz wirken sich positiv auf den Bodenzustand aus. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass die Landes- regierung die Weiterentwicklung der guten fachlichen Praxis in ihr Programm aufgenom- men hat.Der Bericht macht deutlich, dass wir bei den Altlasten noch eine gewaltige Sanierungs- aufgabe vor uns haben. Ein Erbe der Vergangenheit mit einem allzu sorglosen Umgang mit dem Boden. Nicht zuletzt ist dies auch eine enorme finanzielle Belastung für unsere Haushalte. Sie sollte eine Mahnung sein, nicht unsererseits durch mangelnde Sorgfalt neue Probleme für künftige Generationen zu schaffen.Darüber hinaus denke ich, es ist an der Zeit, dass es auch in der EU einen verbindlichen Rahmen zum Bodenschutz gibt. Ich hoffe, dass eine neue Bundesregierung den Weg dafür freimachen wird. Wir haben gesehen, wie beim Gewässerschutz durch die Wasser- rahmenrichtlinie und beim Artenschutz durch FFH- und Vogelschutzrichtlinie mit einem einheitlichen Vorgehen auf EU-Ebene wesentliche Fortschritte erzielt wurden. Unser Bo- den hätte dieselbe Aufmerksamkeit verdient. *** 2