Aminata Touré zur Großen Anfrage bezüglich Kolonialismus
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 106.21 / 11.03.2021 Aufarbeitung des Kolonialismus in SH voranbringen Zu der heute (11. März 2021) im Bildungsausschuss durchgeführten mündlichen Anhö- rung zur Großen Anfrage des SSW sagt die antirassismuspolitische Sprecherin der Land- tagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Aminata Touré:Ich bin dem SSW für die Große Anfrage zur Aufarbeitung des Kolonialismus wirklich sehr dankbar. Die schon lange in der Zivilgesellschaft geführte Debatte erhält damit auch end- lich eine parlamentarische Würdigung. Daran wollen wir unbedingt anknüpfen und politi- sche Konzepte entwickeln, die das Thema Aufarbeitung des Kolonialismus auch für Schleswig-Holstein voranzubringen. Im Rahmen der schriftlichen und mündlichen Anhö- rung sind viele gute Inputs vorgelegt worden, wie die Aufarbeitung des Kolonialismus weiterbearbeitet werden kann. Provenienzforschung voranbringen, Rückgaben proaktiv auf den Weg bringen, Straßennamen umbenennen und Denkmäler kritisch in Frage stel- len, Lehre und Forschung stärken und die Zivilgesellschaft besser vernetzen und unter- stützen. Nur so können wir die die Geschichte des schleswig-holsteinischen und deut- schen Kolonialismus präsenter machen. Dadurch kann die Bedeutung von Kolonialismus für unsere heutige Gesellschaft aufgezeigt werden.Schleswig-Holstein braucht ein Erinnerungskonzept Kolonialismus, welches konkrete Schritte aufzeigt, wie Kolonialismus nicht nur sichtbar gemacht wird und kritisch kommen- tiert werden kann, sondern wie er auf unseren Straßen und in unseren Museen auch überwunden wird.Antikolonialer Diskurs, Erinnerungsorte und –konzepte sind eine Aufgabe für unsere Ge- sellschaft, die dringend notwendig ist, auch um die Debatten im Kampf gegen Rassismus weiter voran zu bringen.Es darf nicht passieren, dass die Debatte um Erinnerungskultur und Aufarbeitung aus einer ausschließlich weißen und europäischen Perspektive geführt wird. Schwarze und migrantische Communities müssen in diese Prozesse einbezogen werden. Genauso wie die Herkunftsländer. Seite 1 von 1