Heute vor 75 Jahren: Parlamentsvizepräsidentin Touré würdigt Zusammenkunft des ersten ernannten Landtages
Nr. 16 / 26. Februar 2021Heute vor 75 Jahren: Parlamentsvizepräsidentin Touré würdigt Zusammenkunft des ersten ernannten LandtagesAm 26. Februar 1946 – vier Jahre vor Einzug in das Landeshaus – traten im Kieler Stadttheater die Mitglieder des ersten Schleswig-Holsteinischen Landtages zusammen. Sie waren nicht gewählt, sondern von den Briten ernannt worden und tagten unter Aufsicht der Besatzungsbehörden. Der schleswig-holsteinische war der erste Landtag, der in der britischen Zone eingesetzt wurde – weitere folgten. Parlamentsvizepräsidentin Aminata Touré würdigte den Jahrestag zu Beginn der heutigen Plenartagung: „75 Jahre Schleswig- Holsteinischer Landtag bedeuten zugleich 75 Jahre demokratisches Schleswig-Holstein.“Die erste Sitzung sei damals für die Menschen ein Signal des Neuanfangs und für eine bessere, demokratische Zukunft gewesen, erinnerte die Landtagsvizepräsidentin. „Damit waren auch die Weichen für ein eigenständiges Land Schleswig-Holstein gestellt.“ Viele Abgeordnete seien zu dem Zeitpunkt davon ausgegangen, man würde Teil eines künftigen Landes Preußen werden. „Zum Glück kam es anders: Der Schleswig-Holsteinische Landtag wurde zur Keimzelle des Landes Schleswig-Holstein.“Dass noch vor der Gründung der Bundesrepublik und des Landes Schleswig-Holstein im Februar 1946 ein Landtag in Kiel zusammentrat, um sich mit der Not und den Problemen der Menschen zu beschäftigen und Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen zu finden, sei von hoher Bedeutung, sagte Touré. „Das verpflichtet uns bis heute im besonderen Maße – der Schleswig- Holsteinische Landtag ist und bleibt der wichtigste Ort der politischen Entscheidungen.“Die damalige Situation sei zwar mit der heutigen, von der Corona-Pandemie geprägten Zeit nicht vergleichbar, betonte die Vizelandtagspräsidentin. „Wir können aber in der enormen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufbauleistung einen Ansporn sehen, den gegenwärtigen gewaltigen Herausforderungen für unsere Gesellschaft mit Selbstvertrauen zu begegnen.“