Jette Waldinger-Thiering: Umfassende Teststrategie macht die Rückkehr zur Normalität erst möglich
PresseinformationKiel, den 25.02.2021Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 16, 24+35 Corona-Teststrategie in Schleswig-Holstein bedarfsgerecht anpassen, Fahrtkosten zu den Impfzentren übernehmen und die freie Entscheidung zur Impfung wahren Drs. 19/2757(neu), 19/2770 und 19/2792„Der Weg aus der Pandemie ist die Impfung – bis dahin muss stärker getestetwerden“Auch wenn zu diesem Tagesordnungspunkt ein etwas befremdlicher Antrag vorliegt, gehe ichdavon aus, dass wir uns in einem Punkt einig sind: Und zwar darin, dass Corona-Tests wesentlicherBestandteil einer umfassenden Pandemie-Bekämpfungs-Strategie sind und bleiben müssen.Gezieltes Testen macht es möglich, die Zahl und Verteilung von infizierten Personen genauer zuerfassen. So bekommen wir ein aktuelleres und klareres Lagebild. Dieses Bild ist die Grundlage füreine Unterbrechung von Infektionsketten. Und es ist damit auch die Grundlage für den sowichtigen Schutz vor der Überlastung unseres Gesundheitssystems. 2Wir wissen, dass die Zahl der verfügbaren Impfdosen auf absehbare Zeit knapp bleiben wird.Daraus folgt, dass längst nicht alle gefährdeten Menschen zeitnah durch eine Impfung geschütztwerden können. Gleiches gilt für besonders exponierte Gruppen wie etwa jene, die in der Pflege, inder Kinderbetreuung oder in der Eingliederungshilfe tätig sind. Gleichzeitig ist es richtig unddringend notwendig, dass wir diese und andere Bereiche schrittweise und behutsam öffnen. Vordiesem Hintergrund muss dann aber auch eins klar sein: Wir brauchen vermehrte undbedarfsgerechte Testungen, damit wir die Pandemie unter diesen Rahmenbedingungen und mitBlick auf mutierte Viren unter Kontrolle behalten und bekämpfen können.Aus Sicht des SSW ist es natürlich zu begrüßen, dass auch der Stufenplan der Jamaika-KoalitionÖffnungsschritte mit entsprechenden Regelungen zu Corona-Tests verbindet. Alles andere wärefahrlässig. Nach allem was mir hier bisher zu Ohren kommt, läuft der Start zwar holprig, aber erläuft. Das ist zumindest etwas beruhigend. Aber aus unserer Sicht muss klar sein, dass die hierenthaltenen Vorgaben zu Testungen nur ein Anfang sein können. Für uns kann das genauso nurein Einstieg sein, wie die Dinge, die wir im gemeinsamen Antrag mit der SPD fordern. Mittelfristigmüssen die Kapazitäten noch deutlich erhöht und sowohl die Zahl der getesteten Personen wieauch die Frequenz erweitert werden.Man muss gar nicht in weit entfernte Länder schauen, um die Vorteile einer breit angelegtenTeststrategie studieren zu können. Unser Nachbarland Dänemark macht es vor. Hier hat manschon früh allen Bürgern angeboten, sich auch ohne Symptome gratis auf Corona testen zu lassen.Entsprechende Termine sind ganz bequem online buchbar. Und auch wenn der Testumfang nachaktuellen Plänen auf ein Niveau ausgeweitet werden soll, über das sich streiten lässt, steht einsfest: Mit einer solchen, umfassenderen Strategie werden auch verdeckte Infektionen aufgespürtund weitere Infektionsketten unterbunden. Damit ist die Rückkehr zum normalengesellschaftlichen Leben zumindest deutlich greifbarer. 3Wie gesagt: Man mag Zweifel daran haben, ob es sinnvoll ist, jede und jeden zwei Mal pro Wocheanlasslos zu testen. Aber in jedem Fall müssen wir uns hier in Schleswig-Holstein Gedankendarüber machen, welche weiteren Personengruppen getestet werden und wie engmaschig dieseTests erfolgen müssen. Ich denke wir alle haben entsprechende Mails und Anrufe, beispielsweiseaus dem Bereich der Pflegeschulen oder der Jugend- und Eingliederungshilfe, erhalten. Wirmüssen die Sorgen und Ängste der hier Tätigen ernst nehmen und ihnen zumindest durch deneinfachen Zugang zu Tests Sicherheit geben. So können wir nicht nur sie schützen, sondern auchgrößere Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen verhindern.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/