Jette Waldinger-Thiering: DigitalPakt Schule endlich umsetzen
PresseinformationKiel, den 24.02.2021Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 2+4+23+47 Haushaltsberatungen 2021 +48+49+52 - Einzelplan 07 - Drs. 19/2400; 19/2401; 19/2568; 19/2617; 19/2648; 19/2660; 19/2759; 19/2769; 19/2773; 19/2781;„Soziokultur, Museen, Musikschulen, DigitalPakt – wir haben vielfach dieselbenTitel und Initiativen auf dem Schirm, aber in manchen Bereichen braucht esnoch mehr Mittel bzw. unbürokratischere Umsetzungsstrategien. Diese bietenwir mit unseren Haushaltsanträgen an.“Hinter dem Einzelplan 07 steht ein Ministerium, das nicht nur in Zeiten der Pandemie besondersim Fokus steht. Die Corona-Pandemie hat die Bereiche Bildung und Kultur ja besonders hartgetroffen. Und eine Entspannung ist hier nicht in Sicht – entsprechend muss dieser Einzelplan mitfinanziellen Mitteln ausgestattet werden.Die Änderungsanträge des SSW sind hier eine Mischung aus altbekannten Ansätzen undsituationsbedingten neuen Initiativen. 2Die Förderung für das friesische Kulturzentrum an der Risem Schölj haben wir in denVerhandlungen ja erfolgreich durchbringen können. Und auch unser Antrag auf Mittelerhöhungfür das Präventionsbüro PETZE hat sich wenig später ebenfalls in der Antragstabelle der Jamaika-Koalitionäre wiedergefunden. Gleiches gilt für die Bedarfsanpassung an den Landesverband derMusikschulen. Das ist soweit schon mal sehr löblich.Darüber hinaus gibt es aber auch Titel, die die Jamaika-Koalition zwar auch auf dem Schirm hatte,aber wo wir feststellen müssen, dass die Mittelerhöhungen leider nicht ausreichen. Das betrifftzum Beispiel den Haushaltstitel „Soziokultur“, einer unserer „Dauerbrenner“. Es ist großartig, dasshier nun endlich etwas mehr Geld zur Verfügung gestellt wird, aber auf Dauer werden auch dieseSummen lange nicht bedarfsdeckend sein. Noch immer klafft hier eine Lücke von mindestens170.000 Euro, die wir entsprechend per Haushaltsantrag auffüllen wollen. Ganz zu schweigen vonden Lücken, die die Coronakrise schon verursacht hat und noch reißen wird. Auch dieZuwendungen zur Förderung von Museumsvorhaben finden sich seit Jahren in unsereralljährlichen Antragstabelle wieder: Für die Arbeit in zertifizierten Museen wünschen wir unslediglich 20.000 Euro oben drauf, um insbesondere auch die museumspädagogische Arbeit sowiedie Vernetzung von Museen untereinander zu stärken. Und auch die kostenlose Entleihe inBibliotheken wäre ein echter Mehrgewinn für Jung und Alt.Die allergrößte Medienpräsenz nimmt ja aber zurzeit weiterhin – und vollkommen zurecht – dasManagement der flächendeckenden Digitalisierung ein; und in Hinblick auf diesen Einzelplannatürlich vor allem der „DigitalPakt Schule“.Grundsätzlich sind wir uns ja bei der Digitalisierung der Bildung alle einig: Der DigitalPakt mussschnellstmöglich und flächendeckend umgesetzt werden. Und es ist ja keine neue Erkenntnis, dasses ja nicht am Geld selbst scheitert, sondern leider nach wie vor am Mittelabfluss. Erst imvergangenen Januar-Plenum konnten wir ja über die Zahlen staunen: Von den 170 Millionen Euro,die für Schleswig-Holstein vorgesehen sind, waren bis dahin nur 4,9 Millionen Euro bewilligtworden. Und tatsächlich geflossen war wohl erst eine Million Euro. Die Hürden der Bürokratie sind 3wohl nach wie vor sehr hoch und so bleiben auch die Unterschiede in der Umsetzung der Schulenleider nach wie vor gravierend.Insgesamt kann es daher doch nicht angehen, dass hier eigentlich Millionen und bundesweit sogarMilliarden Euro zur Verfügung stehen, die aber leider nicht wirksam investiert werden. Von einersolchen „Spardose“ hat in dieser Situation niemand etwas, daher schlagen wir im Rahmen unsererHaushaltsanträge vor, entsprechende Landesgelder über zwei neue Haushaltsposten direkt an dieTräger der öffentlichen Schulen wie auch an Schulen in privater Trägerschaft auszuzahlen. Sokönnten wir schnell und konkret vor Ort investieren, gleichzeitig weiterhin entsprechendeBundesmittel auslösen und abrufen und so die Umsetzung des DigitalPaktes Schule insgesamtbeschleunigen. Wir freuen uns, wenn die Landesregierung dieses Vorgehen prüfen mag. Denn ander digitalen Aufrüstung unserer Schulen führt eben kein Weg dran vorbei; hier müssen wir jetztendlich konkret umsetzen, was seit Monaten versprochen wird – und zwar wirklichflächendeckend, damit weder einzelne Schülergruppen, noch Schularten, noch Standorteabgehängt werden.Und von dieser großen Digitalisierungsoffensive sollen neben den Schulen natürlich auch die Volkshochschulen profitieren. Einen entsprechenden Haushaltsantrag haben wir ebenfalls eingebracht und diesen werden wir auch noch zur Einzelabstimmung stellen. In diesem Einzelplanund Portfolio gibt es weiterhin sehr viel anzugehen und unsere Anträge wären eine gute und praktikable Unterstützung.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/